Bei Herpes Zoster (Gürtelrose) handelt es sich um einen schmerzhaften Hautausschlag, der halbseitig und gürtelähnlich auftritt. Diese Erkrankung tritt als Zweiterkrankung nach einer Infektion mit dem Windpocken-Virus auf. Typischerweise treten Herpes Zoster-Symptome auf einer Körperseite auf und manifestieren sich in Form von Bläschen und Schmerzen entlang eines Nervs. Der Schmerz kann intensiv und stechend sein und kann Wochen oder sogar Monate nach dem Ausbruch der Bläschen anhalten, was als Post-Zoster-Neuralgie bezeichnet wird.

Was ist die Gürtelrose (Herpes Zoster)?

Die Gürtelrose, auch bekannt als Herpes zoster, ist eine schmerzhafte Hauterkrankung, die durch das Varicella-Zoster-Virus verursacht wird, welches zur Familie der Herpesviren gehört. Dieses Virus kann zwei verschiedene Krankheiten auslösen: Windpocken und Gürtelrose. Windpocken sind eine häufige Kinderkrankheit, die jedoch nach dem Verschwinden des Ausschlags im Körper verbleibt und lebenslang in den Hirnnerven und Nervenwurzeln des Rückenmarks überdauert.

Unter bestimmten Bedingungen, wie zunehmendem Alter und geschwächter Immunabwehr, können die Viren reaktiviert werden und entlang der Nervenbahnen zur Haut wandern, was zu einer Gürtelrose führt. Diese Hauterkrankung äußert sich als halbseitiger, gürtelartiger Ausschlag, der sehr schmerzhaft ist und verschiedene Körperregionen sowie Organe wie die Augen, Ohren und das Gehirn betreffen kann.

Ist die Gürtelrose ansteckend?

Windpocken verbreiten sich aufgrund ihrer hohen Ansteckungsgefahr schnell und einfach. Die Viren werden durch Tröpfcheninfektion übertragen, d.h. beim Atmen oder Husten ausgestoßene Tröpfchen sind infektiös. Zusätzlich kann das Virus durch direkten Kontakt mit dem virushaltigen Bläscheninhalt und Krusten (Schmierinfektion) übertragen werden.

Im Gegensatz dazu ist eine Gürtelrose zwar ansteckend, aber nicht so ansteckend wie Windpocken. Patienten mit Gürtelrose können das Virus durch Schmierinfektion übertragen, jedoch nicht in dem Ausmaß wie ein Kind mit Windpocken.

Kann die Gürtelrose wieder kommen?

Unter bestimmten Bedingungen kann das Virus reaktiviert werden und erneut aktiv werden. Dies geschieht insbesondere bei vorübergehender oder krankheitsbedingter Immunschwäche sowie im höheren Lebensalter, wo auch eine Abnahme der Immunabwehr auftritt. Auch Traumata, Stress, UV-Strahlung und immununterdrückende Medikamente können das Auftreten von Gürtelrose begünstigen. Es kann jedoch gelegentlich auch bei jungen, gesunden Menschen spontan auftreten.

Die Symptome der Gürtelrose

Die Symptome der Gürtelrose sind örtlich begrenzt und treten gürtelförmig, aber einseitig auf, da sie nur das Hautgebiet betreffen, das von dem betroffenen Hirn- oder Rückenmarksnerv versorgt wird. Im Gegensatz dazu betrifft Windpocken den ganzen Körper. Die Prodromalsymptomatik der Gürtelrose zeigt sich durch Abgeschlagenheit, gelegentlich leichtes Fieber und brennende Schmerzen im entsprechenden Hautgebiet, die einseitig und umschrieben sind. Etwa 80 Prozent der Patienten haben diese Schmerzen bereits, bevor die typischen Hautveränderungen auftreten.

Im betroffenen Hautbezirk erscheint eine Rötung, gefolgt von Bläschen auf gerötetem Grund, die in Gruppen und manchmal in Form von Rosetten zusammenstehen und teilweise mit Blut gefüllt sein können. Nach einigen Tagen platzen und verkrusten die Bläschen. Manchmal bleiben Narben und verfärbte oder entfärbte Hautstellen (Pigmentierung oder Depigmentierung) zurück. Die vollständige Rückbildung der Symptome kann bei Gürtelrose bis zu einem Monat dauern.

Einige Personen leiden nach der Prodromalsymptomatik anhaltende Schmerzen, jedoch treten keine Hauterscheinungen wie Bläschen auf. In diesen Fällen wird von einem Zoster sine herpete gesprochen. Die Diagnose der Gürtelrose ist in solchen Fällen schwierig zu stellen, und der Arzt oder die Ärztin muss auch an andere akute Erkrankungen wie einen Herzinfarkt, ein Magengeschwür oder einen Bandscheibenvorfall denken und entsprechende Untersuchungen durchführen, um diese auszuschließen.

Gibt es Komplikationen bei Gürtelrose?

Das Varizella-Zoster-Virus befällt hauptsächlich die Nerven der Brust- und Lendenwirbelsäule und kann auch die Nerven des Gesichts infizieren. Obwohl die Gürtelrose oft in den Regionen von Armen, Beinen, Brust, Bauch, Rücken und Kopf auftritt, kann sie auch andere Regionen betreffen. In seltenen Fällen kann die Erkrankung schwerwiegende Formen annehmen, besonders wenn die Hirnnerven beteiligt sind, wie bei einem Herpes zoster des Auges oder des Ohrs. In diesen Fällen kann es zu bleibenden Sehstörungen, Erblindung oder Gesichtslähmungen kommen, was als Ramsay-Hunt-Syndrom bezeichnet wird. Bei ausgeprägter Immunschwäche kann die Gürtelrose auf die gesamte Haut und auf die inneren Organe ausbreiten und lebensbedrohliche Komplikationen verursachen.

Bei Kindern ist die Erkrankung im Allgemeinen harmlos, während bei Erwachsenen starke Schmerzen auftreten können, die in manchen Fällen chronisch werden und zur postzosterischen Neuralgie führen können. Dieses Risiko steigt mit dem Alter und ist bei einer Gürtelrose im Kopfbereich besonders hoch.

Diagnose durch den Arzt

Es ist wichtig, bei Verdacht auf Gürtelrose schnell einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen, vorzugsweise einen Facharzt oder eine Fachärztin für Hauterkrankungen, um die Vermehrung des Varicella-Zoster-Virus zu verhindern. Die Diagnose kann meist anhand von Anamnese und Symptomen gestellt werden, aber in unklaren Fällen können Labor-Untersuchungen wie PCR-Tests durchgeführt werden. Wenn das Auge oder Ohr betroffen ist, sollte zusätzlich ein Augen- oder Ohrenarzt aufgesucht werden, um Komplikationen zu vermeiden. Es ist auch wichtig, die Ursache der Erkrankung zu klären, insbesondere bei Patienten unter 50 Jahren, um Krankheiten auszuschließen, die eine Abwehrschwäche hervorrufen können, wie eine HIV-Infektion.

Behandlung von Gürtelrose

Um die Symptome einer Gürtelrose zu lindern, können Schmerzmittel sowie austrocknende und antiseptische Lösungen auf die befallenen Körperstellen aufgetragen werden. Allerdings sind in den meisten Fällen spezielle Medikamente notwendig, welche die Vermehrung des Virus hemmen. Diese Medikamente werden als Virustatika bezeichnet und können entweder in Tablettenform oder als Infusion über die Vene verabreicht werden. Virustatika wie Aciclovir, Famciclovir, Valaciclovir oder Brivudin tragen zur schnelleren Abheilung der Bläschen bei und können das Risiko einer postzosterischen Neuralgie verringern.

Es ist wichtig, dass die Therapie mit diesen Arzneimitteln begleitend zur Schmerzbehandlung und örtlichen Therapie innerhalb von zwei bis drei Tagen nach dem Auftreten der ersten Symptome beginnt. Bei Patienten unter 50 Jahren mit leichten Symptomen im Brustbereich kann in seltenen Fällen auf eine antivirale Therapie verzichtet werden. Bei älteren Patienten, insbesondere bei Zoster im Kopfbereich (Zoster ophthalmicus mit Augenbefall und Zoster oticus), sowie bei Patienten mit geschwächtem Immunsystem sollte jedoch immer eine antivirale Therapie über die Vene durchgeführt werden, um starke Schmerzen schnell zu lindern und Komplikationen zu verhindern.

Schmertherapie bei Gürtelrose

Um eine postzosterische Neuralgie zu verhindern, ist eine frühzeitige und angemessene Schmerztherapie besonders wichtig. Die Schmerzen werden je nach Intensität zunächst mit Paracetamol, Ibuprofen oder Opioiden behandelt. Falls jedoch Nervenschmerzen infolge einer Gürtelrose entstehen, können Wirkstoffe wie Pregabalin, Gabapentin, Desipramin oder Amitriptylin helfen, die keine Schmerzmittel im engeren Sinne sind, sondern zu den Antiepileptika oder Antidepressiva gehören. Es ist jedoch nicht notwendig, dass Menschen, die diese Medikamente einnehmen, an Epilepsie oder Depressionen leiden. Diese Arzneimittel haben sich als wirksam bei der Vorbeugung und Behandlung einer postzosterischen Neuralgie erwiesen.

Was sollte man bei Gürtelrose vermeiden?

Wenn man an Gürtelrose erkrankt ist, sollte man auf körperliche Anstrengung und Sport verzichten und sich bis zur Genesung schonen. Sonnenschutz ist wichtig, und Alkohol sollte unbedingt vermieden werden. Um eine Ansteckung anderer Personen zu vermeiden, sollten die Bläschen abgedeckt werden. Nach Kontakt mit den durch die Gürtelrose hervorgerufenen Hautveränderungen sollten die Hände gründlich gewaschen werden, um einer Schmierinfektion vorzubeugen. Bis zur Abheilung der Gürtelrose ist es wichtig, den Kontakt zu Schwangeren und Personen mit einem geschwächten Immunsystem zu vermeiden.

Impfung Gürtelrose

Die Varicella-Zoster-Viren infizieren die meisten Menschen schon in ihrer Kindheit und bleiben ein Leben lang im Körper. Obwohl eine Windpocken-Impfung das Risiko einer Gürtelrose verringert, kann die Krankheit auch bei geimpften Personen auftreten. Allerdings verläuft sie in der Regel milder. Aus diesem Grund empfiehlt die STIKO seit 2004 die Impfung aller Kinder gegen Windpocken.

Für Personen ab dem vollendeten 50. Lebensjahr stehen in Deutschland zwei zugelassene Impfstoffe gegen Gürtelrose zur Verfügung. Ziel der Impfung ist es, einen erneuten Ausbruch des Varizella-Zoster-Virus und somit eine Gürtelrose zu verhindern. Ein attenuierter Lebendimpfstoff, der einmalig unter die Haut verabreicht wird, sowie ein Totimpfstoff, der in zwei Dosen im Abstand von zwei bis maximal sechs Monaten in den Muskel gespritzt wird, stehen zur Verfügung. Der rekombinante Subunit-Impfstoff kann auch bei Personen mit einem geschwächten Immunsystem verwendet werden.

Die STIKO empfiehlt die Impfung mit dem Totimpfstoff für alle Personen ab 60 Jahren. Personen mit einem erhöhten Risiko für Gürtelrose aufgrund von Immunschwäche oder Grunderkrankungen sollten bereits ab dem Alter von 50 Jahren geimpft werden.

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