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Elektronik & Technik – Der deutsche Markt für Videospiele befindet sich in einem kontinuierlichen Aufwärtstrend und konnte im ersten Halbjahr 2020 beachtliche Zahlen vorlegen: Mit einem Wachstum von 27 Prozent geht es dieses Jahr steil aufwärts. Sämtliche Bereiche der Branche blicken auf ein Umsatzplus. Von Spielkäufen, In-Game-Ausgaben bis hin zu Umsätzen für Spielhardware wurden in den ersten sechs Monaten des Jahres Zuwächse verzeichnet. Das Smartphone genießt in der Branche als beliebteste Spielplattform eine besondere Bedeutung und konnte steigende Umsätze für Spiele-Apps aufzeigen. Lediglich ein Bereich stagniert, denn der Marktanteil deutscher Spielentwicklungen bleibt weiterhin bei unter fünf Prozent. Frankfurt und das Rhein-Main-Gebiet setzen sich jedoch als Hotspot der Branche für die Videospielindustrie ein.


Starkes Wachstum im ersten Halbjahr 2020

Mit einem beachtlichen Umsatz in Höhe von über 3,7 Milliarden Euro wurde in der deutschen Games-Branche in den ersten sechs Monaten des Jahres ein Plus von 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erreicht. Dies berichtete die game, Verband der deutschen Games-Branche, basierend auf Daten von GfK, Deutschlands größtem Marktforschungsinstitut, und App Annie, einem führenden Mobile-Analytics-Dienstes. Die Branche blickt in sämtlichen Bereichen auf steigende Zahlen, sowohl im Kauf von Soft- als auch Hardware. Die sogenannten In-Game-Käufe, also jene Ausgaben, die innerhalb eines Spiels etwa für Upgrades bezahlt werden, erhöhten sich von rund 1,1 Milliarden Euro im Vorjahr zu fast 1,5 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2020. Auch durch den Verkauf von Konsolen, Gaming-PCs und Zubehör konnte mehr Umsatz erzielt werden. Dieser stieg von 1,1 Milliarden Euro auf über 1,3 Milliarden Euro an. Spannend ist auch das Wachstum im Bereich der Online-Dienste, welche im ersten Halbjahr 320 Millionen Euro erwirtschafteten. Im Vorjahreszeitraum lag dieser Wert noch bei 228 Millionen Euro.

Symbolbild, Quelle: pexels.com

Das Smartphone belegt weiter die Spitze

Der Games-Markt in Deutschland schreibt damit beeindruckende Zahlen, die besonders im ersten Halbjahr 2020 durch die Decke schossen. Mit Blick auf die Branche fällt ein Trend stark ins Gewicht: Das Smartphone ist inzwischen seit 2017 die beliebteste Spielplattform der Deutschen, noch vor dem PC und der Konsole, die seit Anbeginn der Videospielgeschichte die absoluten Platzhirsche darstellten. 2019 nutzten 19,5 Millionen Bundesbürger das Smartphone zum Spielen. Die immense Bedeutung des Mobilgeräts zeigt sich auch in der umfangreichen Auswahl an Games, die mobil spielbar sind. Gelegenheitsspiele wie das Nostalgiegame Snake oder das unterhaltsame Angry Birds gehören bereits seit langem auf das Mobilgerät. Inzwischen lassen sich auch die traditionellen Slots aus dem Casino direkt online auf dem Smartphone spielen, um auch von unterwegs in den Genuss der bunten Casinowelt zu kommen. Videospiele wie Fortnite, PUBG Mobile, Call of Duty Mobile und Co. schießen den Vogel wahrlich ab und machen aus dem Taschencomputer eine Konsole für unterwegs. Der Trend zu den mobilen Spielen lässt sich auch an den Umsatzzahlen sehen. Im ersten Halbjahr 2020 wurde 23 Prozent mehr Geld für Spiele-Apps am Smartphone ausgegeben als noch im Vorjahr. Die Deutschen gaben für Spiele-Apps und In-App-Käufe 1,1 Milliarden Euro aus, wodurch erstmals die 1-Milliarde-Euro-Marke durchbrochen werden konnte.

Spieleentwicklung in Deutschland – Frankfurt ist Hotspot

Während diese Zahlen für die deutsche Games-Branche kontinuierliches und beachtliches Wachstum aufzeigen, stagniert 2019 eine Zahl: der Marktanteil von Videospielproduktionen aus dem Inland. Die deutschen Entwickler können von dem immensen Wachstum der Branche nur wenig profitieren, denn mit einem Marktanteil in Höhe von gerade einmal 4,9 Prozent stagnieren die deutschen Entwicklungen beim wachsenden Gesamtmarkt. Von den insgesamt 3,4 Milliarden Euro Umsatz 2019 blieben gerade einmal 168 Millionen Euro bei deutschen Games-Studios. Eine traurige Entwicklung, die besonders in der Rhein-Main-Region rund um Frankfurt Bedeutung hat, denn hier befindet sich einer der wichtigsten Games-Hotspots des Bundes. Neben Berlin, Hamburg, München und NRW gehört Frankfurt zu den wichtigsten Standorten der deutschen Videospielindustrie. Diverse namhafte Publisher von internationaler Größe wie Sony Interactive Entertainment, Konami und Nintendo of Europe haben bereits seit langem ihren Sitz in der hessischen Metropole Frankfurt. Mit der Regionalvertretung gamearea Hessen und dem Kompetenzzentrum Creative Hub Frankfurt der Wirtschaftsförderung Frankfurt GmbH stehen zentrale Anlaufstellen für Unternehmen, Akteure und Interessenten in Hessen bereit. Ziel ist es, die Interessen der Videospielbranche in Frankfurt, dem Rhein-Main-Gebiet und ganz Hessen zu vertreten sowie das Bundesland als Zentrum für die digitale Medienkultur zu entwickeln.

Videospiele sind beliebter denn je und konnten im ersten Halbjahr des Jahres ein beachtliches Wachstum zurücklegen. Mit den positiven Zahlen wird die wachsende Bedeutung der Branche eindeutig erkennbar. Es wird spannend zu sehen, wie sich die Videospielindustrie in Zukunft weiterentwickeln wird.