Hier kommt das andere Ende der Leine zu Wort: der Don. Diese Woche musste ich zu meiner Ärztin. Der Eingriff war unschön, verlief aber ganz gut. Gestört hat nur der Dicke. Wieder mal.


Zugegeben. Gestört hat es mich auch. Das schwarze Ding an meinem Knie. Wegbeißen, so wie sonst, ließ es sich ebenfalls nicht. Deswegen haben der Dicke und ich beschlossen, dass es wegmuss. Zumal es wuchs.

Diese Woche war es dann soweit. Ich war ruhig. Wie immer. Gut. Als wir dann warten mussten, war da im Nebenzimmer Unruhe. Ein anderer Hund wehrte sich gegen das, was mit ihm passierte. Laut. Verzweifelt. Das machte mich – ich will nicht sagen nervös. Aber manchmal mag ich den Platz zwischen den Knien des Dicken. Gezittert habe ich aber nur, weil es kühl war.

Der Eingriff selber verlief ruhig. Ich wollte mich auf meine Schmerzen konzentrieren und den Moment, in dem ich das Bein wegziehe. Doch der Dicke nervte mit Geschichten von Silvester und Gassigehen. Ich war so mit Nichtzuhören beschäftigt, dass ich den Moment verpasst habe, in dem es vorbei war. Zum Glück gab es trotzdem das Belohnungs-Leckerli.

Doch der große Hammer kam noch. Aber davon später. Zunächst war ich mal müde. Aber so richtig. Wobei mir nicht klar ist, ob das die Spritze war, die ich bekommen habe. Oder nicht noch das Gespräch vom Dicken, was ich eher im Verdacht habe.

Der Dicke war komisch

Zumal der in den Tagen vor und nach dem Eingriff komisch drauf war. Ich weiß gar nicht, wie ich das beschreiben soll. Viel erzählt hat er auch. Aber wenigstens gab es reichlich Leckerlis. Zwischendrin dachte ich, er kriegt was weggemacht am Knie. Nicht ich.

Für mich ist die Sache ja eigentlich erledigt. Das Ding ist weg. Die Narbe hat angefangen zusammen zu wachsen. Wir waren heute auch wieder zum ersten mal auf einem gescheiten Spaziergang. Doch der Dinge meint, ein paar Tage müssten wir noch warten.

Dann kämen die Ergebnisse aus dem Labor. So richtig verstanden habe ich das nicht. Was stört’s, wenn es nicht gutartig war? Es ist doch weg. Doch weil dem Dicken was dran liegt, tue ich so, als ob ich zuhöre. Obwohl ich allen Grund hätte, mit ihm beleidigt zu sein.

Wir waren schon fast aus der Praxis draußen, da kam der Hammer: Ob ich denn nicht eine Halskrause brauche, weil ich mir sonst die Narbe ablecke oder in sie reinbeiße? Doch die Ärztin meinte, das sei nicht wirklich nötig. Da sagt er glatt: Doch, es sei besser. G E G E N den Willen der Ärztin musste ich das Ding tragen.

Seid Ihr schon mal mit einer solchen Krause durch die Gegend gelaufen? Überall stößt du an, du verlierst dein Gefühl fürs Gleichgewicht und am schlimmsten von allem: Du kommst nicht in die spannenden Ecken, um dort zu riechen. Alles ist blöd. Wenn wir das nächste mal die Praxis verlassen, soll der Dicke besser ruhig sein. Obwohl. Eigentlich gilt das für andere Gelegenheiten auch.

Der Dicke und ich, ich im Vordergrund. Selfie: Der Don

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