Polizei 1
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Fast 37 Jahre nach dem Mord an Jutta Hilde Hoffmann, einer damals 15-jährigen Schülerin, ergreifen die Staatsanwaltschaft Darmstadt und das Hessische Landeskriminalamt (HLKA) erneut alle Möglichkeiten, um den oder die Täter zu finden. Der Mord an Jutta Hoffmann erschütterte damals die Region und ließ die Menschen ratlos zurück. Der Fall wurde am Mittwoch, 22. März 2023, in der ZDF-Sendung Aktenzeichen XY ungelöst ausgestrahlt.

Die 15 Jährige machte sich auf den Heimweg, jedoch kam sie nie an

Am 29. Juni 1986 verbrachte Jutta ihren Nachmittag mit Freunden im Freibad in Lindenfels. Gegen 17.30 Uhr verabschiedete sie sich und machte sich zu Fuß allein auf den Heimweg. Doch sie kam nie an. Erst gut anderthalb Jahre später, am 10. Februar 1988, wurde ihr skelettierter Leichnam in einem Waldstück in Lindenfels gefunden.

Trotz intensiver Ermittlungen konnte die Tat bis heute nicht aufgeklärt werden. Doch die Staatsanwaltschaft Darmstadt und das hessische Landeskriminalamt haben den Fall nicht zu den Akten gelegt. Stattdessen nutzen sie nun modernste Ermittlungsmethoden, um den oder die Täter zu finden. Dabei setzen sie unter anderem auf DNA-Untersuchungen und die Auswertung von Zeugenaussagen.

Besonders interessant ist in diesem Zusammenhang der Tag, an dem Jutta Hoffmann verschwand

Denn am 29. Juni 1986 fand nicht nur das Finale der Fußballweltmeisterschaft in Mexiko zwischen Deutschland und Argentinien statt, das um 20 Uhr deutscher Zeit im Fernsehen gezeigt wurde. Auch ein Jugendzeltlager der Freiwilligen Feuerwehren aus dem Odenwald endete an diesem Tag in der Nähe des Freibads in Lindenfels. Am Abend vor der Tat fand zudem ein großes Feuerwehrfest in Eulsbach statt, einem Nachbarort von Lindenfels, das auch Jutta besuchte.

Zur Tatzeit trug sie die nachfolgenden Kleidungsstücke beziehungsweise hatte folgende Gegenstände bei sich:

  • Mittelblaues Stoffkleid aus Baumwolle mit kurzen Ärmeln und gelben Ärmelbündchen
  • Über dem Kleid befand sich ein gelber Kunstledergürtel
  • Geflochtene weiße Halbschuhe (konnten nicht aufgefunden werden)
  • Einen weißen Bikini mit rosafarbenen Punkten
  • Graublaue Adidas Sporttasche mit Tragegriffen (konnte nicht aufgefunden werden); darin befanden sich ein schwarzer Badeanzug, ein graues Schlüsselmäppchen mit drei Schlüsseln, ein Badetuch mit Hollandmotiv und kleinen Häuschen, ein Coco-Sonnenöl, eine Bademütze, eine Haarbürste, eine Limoflasche

Fragen im Zusammenhang mit dem Tötungsdelikt:

1.Wer kann Angaben zu einer männlichen Person machen, die sich am 29. Juni 1986 im Ort Lindenfels im Odenwald, im Schwimmbad Lindenfels oder dem benachbarten Campingplatz in Schlierbach aufgehalten hat? Merkmale des mutmaßlichen Täters: gewaltbereit, Rechtshänder, bei der Tat Mitte 20, demnach heute ca. 60 Jahre alt, hellhäutig, damals blonde Haare, blaue Augen, ortskundig im südhessischen Raum.

2. Wer kann Angaben zu den fehlenden Gegenständen machen evtl. auch im Zusammenhang mit der genannten Persönlichkeitsmerkmale?

3. Wer kann Angaben zu Veranstaltungen in Lindenfels in Bezug auf das WM-Endspiel machen?

4. Sind Personen, auf die die Beschreibung zutrifft, nicht zum Schauen des Fußballspiels erschienen oder verspätet erschienen? Waren diese Personen in irgendeiner Art und Weise auffällig (Verhalten / Aussehen / Verletzungen)?

Für Hinweise, die zur Ermittlung und Ergreifung der/des Täter/s führen, wurde durch die Staatsanwaltschaft Darmstadt eine Summe in Höhe von 5.000 Euro ausgelobt. Rund um die Uhr werden alle Informationen und Hinweise unter 0611/83-8300 entgegengenommen.

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Ein Mord in Flörsheim am Main beschäftigt die Ermittler der Polizei bereits seit über 19 Jahren. Der Fall, der noch immer viele offene Fragen aufwirft, wird auch in der kommenden Folge der ZDF-Sendung “Aktenzeichen XY – ungelöst…” behandelt. Für hilfreiche Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, wurde eine Belohnung in Höhe von 23.800 Euro ausgelobt.

Ungelöster Mord in Flörsheim am Main – 23.800 Euro Belohnung ausgelobt