Bundesweite Fahndung:

Am Abend des 8. September wurden am Postbrückenweg in Gronau-Epe (Nordrhein-Westfalen) zwei männliche Leichen entdeckt. Trotz intensiver Ermittlungen konnten Polizei und Staatsanwaltschaft die Identität der beiden Männer bislang nicht klären. Nun hoffen die Behörden auf Hinweise aus der Bevölkerung.

Leiterin der Mordkommission

Der Fund der beiden Leichen, der um 19:44 Uhr gemeldet wurde, stellt die Ermittler vor ein Rätsel. Die Männer weisen ein markantes Erscheinungsbild auf, doch alle bisherigen Ermittlungsansätze verliefen im Sande. „Das Landeskriminalamt konnte die DNA der Männer zwar bestimmen, jedoch führte ein Abgleich mit nationalen und internationalen Datenbanken zu keinem Treffer“, erklärte Julika Böhlendorf, Leiterin der Mordkommission. Auch andere Spuren haben bislang keine Hinweise auf die Identität der Männer geliefert.

Markante Beschreibungen der Toten

Einer der Verstorbenen ist etwa zwei Meter groß, wiegt um die 100 Kilogramm und ist muskulös. Er wird auf ein Alter von 25 bis 35 Jahren geschätzt und trug einen rötlichen Bart. Der zweite Mann weist ein ähnliches Profil auf: etwa 1,90 Meter groß, 90 Kilogramm schwer, ebenfalls muskulös und im gleichen Altersbereich. Auch er hatte einen rötlichen Bart und auffällige Tätowierungen, die möglicherweise erst vor einem Jahr gestochen wurden. Zu den Tattoos zählen der Schriftzug „Good Fella“ und die Zahlenfolge „1312“ auf dem Bauch, ein orthodoxes Kreuz auf dem Rücken und ein Frauenkopf in Dämonengestalt (Sukkubus) am rechten Unterarm.

Foto: Polizei Münster (Das Foto zeigt die Unterarmtätowierung)

Unklare Todesursache

Eine erste Obduktion brachte keine eindeutigen Hinweise auf die Todesursache. „Die toxikologischen Untersuchungen laufen noch. Wir hoffen, durch diese Untersuchungen Klarheit über die Todesursache und die Frage nach einem möglichen Fremdverschulden zu erhalten“, sagte Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt. Bisher gibt es jedoch keine Hinweise auf eine Gewalteinwirkung. Ein weiteres Rätsel bleibt ein in der Nähe der Leichen gefundener Gegenstand, der von den Medien als „Haarbüschel“ bezeichnet wird. Die Untersuchungsergebnisse hierzu stehen noch aus.

Nach bisherigen Erkenntnissen waren die beiden Männer wohl nicht länger als eine Woche tot, bevor ihre Leichen entdeckt wurden. Die Ermittler hoffen nun auf Zeugen, die die Männer möglicherweise gesehen haben oder Informationen zu ihrer Identität liefern können.

Zeugenaufruf

Hinweise nimmt die Polizei unter der Rufnummer 0251 275-0 entgegen. Für Presseanfragen steht Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt unter der Rufnummer 0251 494-2387 zur Verfügung.

Erstmeldung der Polizei vom 8. September

Zwei Leichen sind am Sonntagabend (8.9., 19:44 Uhr) vergraben in Erde am Postbrückenweg in Gronau-Epe gefunden worden. Eine Mordkommission der Polizei Münster ist im Einsatz.

Zwei aufmerksame Zeuginnen hatten die Polizei gerufen, nachdem ihr Hund an dem an ein Maisfeld angrenzenden Erdstück gebuddelt und einen Stiefel freigelegt hatte.

Bei den anschließenden Tatortarbeiten fanden Ermittler die Überreste von zwei männlichen Leichen. „Die Ermittlungen stehen noch ganz am Anfang. Die Kriminaltechnik hat die Spuren am Fundort aufgenommen“, erläutert Mordkommissionsleiterin Julika Böhlendorf. Die Identitäten sind bislang noch nicht geklärt. „Wir hatten Mantrailer-Hunde und eine Drohne im Einsatz. Zudem ist das Erdreich ausgekoffert worden, um gegebenenfalls weitere Spuren zu finden. Bei der Obduktion konnte keine Todesursache herausgefunden werden.“ Die toxikologischen Ergebnisse stehen noch aus. Die Ermittlungen dauern an.