In einem umfangreichen Ermittlungsverfahren gegen Mitglieder der sogenannten „Reichsbürger“-Szene haben die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main und das Hessische Landeskriminalamt (HLKA) am frühen Dienstagmorgen, 18. November 2025, eine koordinierte Durchsuchungsaktion durchgeführt. Insgesamt wurden acht Objekte in fünf Bundesländern durchsucht. Der Verdacht: Bildung einer kriminellen Vereinigung sowie gewerbs- und bandenmäßige Urkundenfälschung.
Acht Beschuldigte im Fokus der Ermittler
Die Ermittlungen richten sich gegen acht deutsche Staatsangehörige – sechs Männer und zwei Frauen im Alter zwischen 34 und 78 Jahren. Den Tatverdächtigen wird vorgeworfen, gemeinschaftlich in großem Umfang falsche Dokumente hergestellt und vertrieben zu haben. Dazu zählen unter anderem gefälschte „Reichs-Personalausweise“ und „Reichs-Fahrerlaubnisse“, die typischerweise innerhalb der „Reichsbürger“-Ideologie verbreitet werden.
Durchsuchungen in Hessen, Sachsen, Brandenburg, Bayern und Schleswig-Holstein
Die Einsatzkräfte durchsuchten insgesamt acht Objekte, darunter sieben Wohnungen und eine Gartenlaube. Betroffen waren:
- Hessen: Wetteraukreis
- Sachsen: Dresden
- Schleswig-Holstein: Kreis Stormarn
- Brandenburg: Brandenburg an der Havel und Potsdam
-
Bayern: Kreise Würzburg, Garmisch-Partenkirchen und Aschaffenburg
Das HLKA wurde dabei von den örtlich zuständigen Polizeidienststellen unterstützt.
Waffen, Datenträger und beschlagnahmte Domains
Bei den Durchsuchungen stellten die Ermittler umfangreiches Beweismaterial sicher – darunter Mobiltelefone, Datenträger, Unterlagen und Bargeld. Zudem fanden die Einsatzkräfte eine Armbrust, eine Schreckschusswaffe sowie einen Schlagring. Darüber hinaus wurden drei Domains, die mutmaßlich für die Aktivitäten der Gruppe genutzt wurden, bei zwei Service-Providern beschlagnahmt.
Hintergründe zu den Tatvorwürfen
Die Beschuldigten sollen über längere Zeit hinweg gefälschte Dokumente erstellt und verkauft haben. Diese Urkunden werden innerhalb der Szene oft als „offizielle“ Ersatzdokumente eines angeblich fortbestehenden „Deutschen Reiches“ genutzt. Ermittlungsbehörden stufen solche Aktivitäten regelmäßig als staatsfeindlich ein, da sie die Legitimität staatlicher Institutionen infrage stellen.
Ermittlungen dauern an
Sowohl die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main als auch das HLKA führen die Ermittlungen weiter. Ob es zu Festnahmen, weiteren Durchsuchungen oder zusätzlichen Anklagen kommen wird, bleibt abzuwarten. Die Auswertung der beschlagnahmten Beweismittel steht noch am Anfang.
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