Im Landkreis Mainz-Bingen werden die in den vergangenen Monaten errichteten Elektrozäune gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP) schrittweise durch dauerhafte Festzäune ersetzt. Den Auftakt bildet ein rund 55 Kilometer langer Abschnitt entlang der A60 zwischen Mainz-Hechtsheim und dem Autobahndreieck Nahetal bei Bingen. Beide Seiten der Autobahn sollen hier mit einem festen Zaun gesichert werden. Wann die Bauarbeiten beginnen und abgeschlossen sein werden, ist bislang noch offen. Nach Angaben des Klimaschutzministeriums befinden sich erste Trassen jedoch bereits im Genehmigungsverfahren.
Mehr Schutz vor Wanderbewegungen
Festzäune bieten einen besseren Schutz gegen die Wanderbewegungen von Wildschweinen als Elektrozäune. Auch unkontrollierte Fluchtbewegungen aus den Restriktionszonen können so effektiver eingedämmt werden. Elektrozäune waren zunächst errichtet worden, da sie deutlich schneller und einfacher umsetzbar sind. Bei den Festzäunen hingegen müssen unter anderem Leitungsverläufe im Boden berücksichtigt und zusätzliche baurechtliche Vorgaben erfüllt werden.
„Zudem hoffen wir, dass die Festzäune nicht so leicht zerstört oder gestohlen werden können. Diese Problematik begleitet uns bei den Elektrozäunen nach wie vor“, erklärte Dr. Markus Wacker, Leiter des Veterinäramtes Mainz-Bingen.
Eindämmung und Bejagung
Die festen Barrieren sollen verhindern, dass das Schwarzwild das Virus in andere Regionen trägt und dort neue Ausbrüche verursacht. Innerhalb der eingezäunten Bereiche können die Tiere zudem gezielter bejagt werden. Ziel ist es, die Zahl der Wirte so weit zu verringern, dass das Virus langfristig nicht überleben kann.
Durchlässigkeit für anderes Wild
Für kleinere Tiere werden in die Zäune spezielle Durchlässe integriert. Verkehrsteilnehmer müssen durch den Austausch der Zäune keine zusätzlichen Einschränkungen befürchten. Wie bisher bleiben Viehgitter (Cattle-Grids) sowie Türen erhalten, die von Autos, Fußgängern und Radfahrern genutzt werden können.