„Eine Tüte vom Schnellrestaurant, eine leere Milchpackung oder gleich ein ganzer Müllsack – es gibt kaum etwas, das nicht am Straßenrand landet“, bringt Oberbürgermeister Thomas Feser das Problem auf den Punkt. Was an Autobahnraststätten und in Städten alltäglich ist, zeigt sich auch im Gewerbe- und Industriepark Bingen am Rhein & Grolsheim: illegal entsorgter Abfall wird zunehmend zum Problem.
Gemeinsame Initiative gegen Müllsünder
Um dem wachsenden Müllaufkommen entgegenzuwirken, bündeln die Stadt Bingen und das Unternehmen Amazon nun ihre Kräfte. Ziel ist es, insbesondere im Gewerbegebiet konsequenter gegen illegale Abfallentsorgung vorzugehen. Die Stadt wird mit ihrem Kommunalen Vollzugsdienst verstärkt präsent sein, vor allem zu Zeiten, in denen die Müllsünder am aktivsten sind – nachts und außerhalb der Arbeitszeiten.
„Nur wenn wir die Täter auf frischer Tat ertappen und mit Bußgeldern belegen, können wir hier eine abschreckende Wirkung erzielen“, betont Oberbürgermeister Feser.
Amazon setzt auf regelmäßige Reinigungsaktionen
Auch Amazon, mit einem Logistikstandort in der Albert-Schweitzer-Straße vertreten, zeigt Verantwortung. Das Unternehmen hat bereits ein Maßnahmenpaket umgesetzt, das unter anderem monatliche Reinigungstage („Dreck-weg-Tage“), regelmäßige Kontrollgänge und interne Sensibilisierungsprogramme für Mitarbeitende umfasst.
„Wir wollen nicht nur den Müll reduzieren, sondern auch einen positiven Beitrag für die Gemeinde leisten“, erklärt Area Change Manager Mazen Kanaan.
Weitere Schritte geplant
Als nächste Maßnahme tauscht Amazon offene Mülltonnen auf dem Betriebsgelände gegen geschlossene Systeme aus. Zudem soll die betriebsinterne Abfallentsorgung weiter verbessert werden. „Ganz verhindern lässt sich illegaler Müll nicht, aber wir sind dankbar für die enge Zusammenarbeit mit der Stadt Bingen“, sagt Area Manager Florian Werner.
Klare Botschaft an Müllsünder
Die Stadt will mit dieser Kooperation ein deutliches Signal setzen. „Es gibt genug legale Möglichkeiten zur Müllentsorgung – sei es über Mülleimer oder Wertstoffhöfe. Der wilden Entsorgung im Gewerbepark wollen wir nun endgültig einen Riegel vorschieben“, so Feser abschließend.