Wechsel im KRN-Aufsichtsrat
v.l.n.r. Bettina Dickes, Emanuel Letz, Steffen Wolf, Uwe Hiltmann | Foto: Kreisverwaltung Mainz-Bingen/Bardo Faust

Die Kommunalverkehr Rhein-Nahe GmbH (KRN) blickt auf vier erfolgreiche Jahre zurück: Fahrgastzahlen steigen, Umsätze wachsen und die betriebliche Stabilität ist hoch. Passend zu diesen positiven Entwicklungen übergab Steffen Wolf, Erster Kreisbeigeordneter des Landkreises Mainz-Bingen, turnusgemäß den Vorsitz des KRN-Aufsichtsrats an den Bad Kreuznacher Oberbürgermeister Emanuel Letz.

Erfolgreiche Bilanz: Kommunalisierung zahlt sich aus

„Es hat sich gezeigt, dass die Entscheidung zur Kommunalisierung richtig war“, resümiert Steffen Wolf. Seit der Gründung hat sich die KRN zu einem zuverlässigen ÖPNV-Dienstleister in der Region entwickelt. Das Unternehmen betreibt heute mit 276 Fahrerinnen und Fahrern auf 87 Linien fast 2.000 Haltestellen und legt jährlich mehr als 14 Millionen Fahrplankilometer zurück. Bereits 2024 nutzen rund 11 Millionen Fahrgäste das Angebot – Tendenz steigend.

Auch die wirtschaftliche Entwicklung überzeugt: Der monatliche Umsatz stieg in den vergangenen zweieinhalb Jahren um 53 Prozent auf derzeit 1,8 Millionen Euro. „Das zeigt, dass das ÖPNV-Konzept in unserer Region gut angenommen wird“, sind sich Wolf und KRN-Geschäftsführer Uwe Hiltmann einig.

Flexibel, effizient und kundennah

Ein Erfolgsfaktor: Die KRN kann schnell und zielgerichtet auf lokale Bedarfe reagieren. „Wenn das Angebot optimiert werden soll, können wir viel schneller und zielgerichteter reagieren“, betont Steffen Wolf. So wurde beispielsweise der Stadtbus in Nieder-Olm innerhalb kurzer Zeit von acht auf 13 Sitzplätze erweitert. Auch neue Angebote wie die Stadtbuslinien in Gau-Algesheim, Kirn und die Linie 210 „Kurti“ in Bad Kreuznach sorgen für eine spürbare Verbesserung im Nahverkehrsangebot.

Die interkommunale Zusammenarbeit – getragen von den Landkreisen Bad Kreuznach (48,52 %), Mainz-Bingen (41,12 %) und der Stadt Bad Kreuznach (10,36 %) – erweist sich dabei als Erfolgsmodell. „Das ist ein gutes Beispiel für interkommunale Zusammenarbeit“, so Wolf. Auch bundesweit stößt das Modell auf Interesse: „Wir hatten schon viele Anfragen aus Städten und Regionen, um unser Modell vorzustellen“, ergänzt Geschäftsführer Hiltmann.

Klimaschutz im Fokus: E-Busse und HVO-Biodiesel

Auch in Sachen Klimaschutz kommt die KRN voran. Zwar sind aktuell erst zwei E-Busse im Einsatz, doch 18 weitere Elektrobusse sind bereits bestellt und sollen bis Ende 2025 ausgeliefert werden. Zudem testet die KRN aktuell E-Gelenkbusse verschiedener Hersteller. Der Diesel-Fuhrpark wird bereits größtenteils mit HVO-Biodiesel betrieben, was jährlich rund 2.300 Tonnen CO₂ einspart – ein Wert, der im aktuellen Nachhaltigkeitsbericht hervorgehoben wird.

Emanuel Letz übernimmt Vorsitz: Ausbau des ÖPNV im Fokus

In den kommenden zwei Jahren übernimmt nun Emanuel Letz, Oberbürgermeister der Stadt Bad Kreuznach, den Vorsitz im Aufsichtsrat. „Als Stadt Bad Kreuznach freuen wir uns sehr über die positive Entwicklung unseres ÖPNV-Angebots. Das wachsende Interesse anderer Kommunen an unserem Konzept bestätigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Unser Ziel ist es, die Fahrgastzahlen in Bad Kreuznach nachhaltig weiter zu steigern und den öffentlichen Nahverkehr noch attraktiver zu gestalten“, so Letz.

Ein zentrales Projekt seiner Amtszeit wird der Bau des neuen KRN-Betriebshofes im Gewerbegebiet Wörrstadt sein. Auf einer Fläche von 13.500 Quadratmetern entsteht eine moderne Infrastruktur für 100 Mitarbeitende und 50 Fahrzeuge, inklusive Ladekapazitäten, Werkstatt und Waschstraße. Die Bauzeit wird bei positivem Bescheid des Bauantrags etwa elf Monate betragen. Drei bestehende Standorte – Undenheim und Dexheim – werden am neuen Standort zusammengeführt.

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