MdB Dr. Joe Weingarten mit der Tierheimleitung Mona Speicher und Maurice Rehm, dem 2. Vorsitzenden des Tierschutzvereins Jens Strube und Mischlingshund „Knut“, der auch noch ein neues Zuhause sucht.

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Joe Weingarten spricht sich für eine stärkere öffentliche Unterstützung von Tierheimen aus. „Auf die Tierheime, auch in der Nahe-Region, kommen immer mehr Aufgaben zu. Die Kosten steigen und auch die rechtlichen Rahmenbedingungen und die öffentlichen Erwartungen nehmen zu. Da müssen alle öffentlichen Ebenen, vom Bund bis zu den Kommunen, auch mehr Unterstützung leisten“, fordert Weingarten nach einem Besuch des Tierheimes in Bad Kreuznach.

Herausforderungen des Tierheims Bad Kreuznach

Weingarten informierte sich bei einem Treffen mit Mona Speicher und Maurice Rehm, die seit Sommer 2023 die Leitung des Tierheims übernommen haben, sowie Jens Strube, dem 2. Vorsitzenden des Bad Kreuznacher Tierschutzvereins, über die aktuelle Situation vor Ort. Das Tierheim ist für Fundtiere, Vermittlungstiere und beschlagnahmte Tiere zuständig und derzeit voll ausgelastet. Mona Speicher betont, dass die von den Kommunen gezahlte Pauschale von 1,25 Euro pro Einwohner und Jahr nicht ausreicht, um die anfallenden Kosten zu decken. Der Deutsche Tierschutzbund hat errechnet, dass eine Pauschale von 2,50 Euro notwendig wäre, um wirtschaftlich arbeiten zu können. Insbesondere die Tierarztkosten sind stark gestiegen. Weingarten unterstützt die Forderung nach einem höheren Kostenersatz, da die Kommunen gemäß Tierschutzgesetz primär für Fundtiere verantwortlich sind.

Forderung nach klareren Regelungen für Tierhaltung und -zucht

Weingarten fordert klarere Regelungen für die Haltung und Züchtung von Hunden und setzt sich gegen den illegalen Hundehandel ein. Viele illegal gehandelte Tiere landen letztendlich in Tierheimen. Der SPD-Abgeordnete hält einen Sachkundenachweis für Hundehalter für notwendig und fordert eine bundesweite Regelung. Allerdings sieht er auch die Notwendigkeit, einen Ausgleich zu finden, da ein verpflichtender Nachweis die Rechte der Bürger einschränken könnte.

Dringlichkeit einer Katzenschutzverordnung

Die Tierheim-Leiter und der Vereinsvorstand fordern eine Katzenschutzverordnung, um die steigende Zahl an freilebenden und verwildernden Katzen zu verringern. In Rheinland-Pfalz wurde die Zuständigkeit hierfür auf die Landkreise übertragen. Weingarten unterstützt diese Forderung und weist auf die Probleme überforderter Katzenbesitzer hin, die zahlreiche Tiere halten oder durch Fütterung zur Vermehrung wild lebender Katzen beitragen.

Unterstützung für geplantes Auslaufgehege

Das Tierheim Bad Kreuznach plant ein größeres Auslaufgehege und erwägt, einen Teil des angrenzenden Waldes von der Stadt zu pachten. Weingarten sagte seine Unterstützung zu, um die Nutzung des Areals durch das Tierheim zu ermöglichen. Er lobte die engagierte Arbeit des Tierheim-Teams und des Tierschutzvereins mit rund 2.500 Mitgliedern. „Das ist nicht nur im Interesse der Tiere, sondern hier wird ein großer Dienst an der Allgemeinheit geleistet“, betonte der SPD-Bundestagsabgeordnete.