Bildquelle: pexels.com
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In der heutigen Medienlandschaft verschwimmen die Grenzen zwischen verschiedenen Erzählformaten zunehmend. Geschichten entfalten sich nicht mehr nur in einem Medium, sondern breiten sich über Bücher, Serien, Spiele und andere Plattformen aus. Dieses Phänomen, bekannt als „Transmedia Storytelling“, ermöglicht es, komplexe Universen zu erschaffen, in denen jede Plattform einen einzigartigen Beitrag zur Gesamtgeschichte leistet.

Ein Trend, der bleibt?

​Auch in Deutschland gewinnt transmediales Erzählen zunehmend an Bedeutung, da Medienunternehmen und Kreativschaffende neue Wege suchen, um Geschichten über verschiedene Plattformen hinweg zu erzählen und das Publikum aktiv einzubeziehen. Dieser Ansatz ermöglicht es, komplexe Erzählwelten zu schaffen, die über traditionelle Medienformate hinausgehen und verschiedene Kanäle wie Fernsehen, Online-Plattformen, Podcasts und soziale Medien integrieren.​

Ein zentrales Merkmal des transmedialen Storytellings ist die aktive Beteiligung des Publikums. Rezipientinnen und Rezipienten sind nicht mehr nur passive Konsumenten, sondern werden zu Mitgestaltern der Erzählwelt. Sie navigieren durch verschiedene Medienformate, entdecken neue Aspekte der Geschichte und tragen durch ihre Interaktionen zur Weiterentwicklung der Erzählung bei. Diese Form der Partizipation erfordert jedoch ein hohes Maß an Medienkompetenz, da die Nutzerinnen und Nutzer narrative Verbindungen zwischen unterschiedlichen Medien herstellen und ein kohärentes Verständnis der Geschichte entwickeln müssen. ​

Die zunehmende Digitalisierung und Vernetzung der Medienlandschaft bieten vielfältige Möglichkeiten für transmediales Erzählen. Technologien wie Virtual Reality, Augmented Reality und interaktive Plattformen ermöglichen immersive Erlebnisse, bei denen das Publikum tief in die Erzählwelt eintauchen kann. Diese Entwicklungen eröffnen neue Perspektiven für die Gestaltung von Geschichten und fördern innovative Formen der Narration.​

In der Medienpädagogik wird transmediales Storytelling als wertvolles Instrument zur Förderung von Medienkompetenz und kritischem Denken betrachtet. Durch die Auseinandersetzung mit komplexen Erzählstrukturen und die aktive Beteiligung an der Gestaltung von Geschichten entwickeln Lernende ein tieferes Verständnis für mediale Prozesse und narrative Mechanismen. Dies unterstützt nicht nur die Entwicklung kreativer Fähigkeiten, sondern auch die kritische Reflexion über Medieninhalte und deren Einfluss auf die Gesellschaft.​

Blockchain als struktureller Möglichmacher?

Die Blockchain-Technologie hat in den letzten Jahren im digitalen Unterhaltungssektor spürbar an Relevanz gewonnen – weit über die Grenzen von Kryptowährungen hinaus. In Game-Ökosystemen etwa sind Krypto-Transaktionen und Token-basierte Belohnungssysteme heute keine Randerscheinung mehr, sondern integraler Bestandteil neuer Monetarisierungsmodelle. Einige Spiele basieren auf der sogenannten „Play-to-Earn“-Logik, bei der Spieler*innen für In-Game-Aktivitäten mit Kryptowährungen oder NFTs belohnt werden. und auch größere Publisher experimentieren inzwischen mit NFT-Elementen in ihren Spielwelten.

Parallel dazu wächst der Markt für Krypto-Casinos, die blockchainbasierte Glücksspiele mit Kryptowährungen anbieten – teils anonym, teils mit provably fair Mechanismen, die durch Smart Contracts auf der Blockchain nachvollziehbar sind. Diese Angebote boomen wie sich bei Krypto Casinos im Test zeigt, besonders aufgrund der unkomplizierten Funktionen und hohen Sicherheitsfaktoren. Daher nimmt ihre Verbreitung mit rasanter Geschwindigkeit zu.

Auch im Bereich digitaler Sammlerstücke hat sich die Blockchain etabliert: NFTs machen es möglich, Besitzrechte an digitalen Kunstwerken, Musikstücken oder seltenen Spielgegenständen eindeutig nachzuweisen. Diese bereits weit etablierten Anwendungen zeigen: Blockchain dient zunehmend als technische und ökonomische Grundlage für neue Formen digitaler Unterhaltung – oft unabhängig von klassischen Plattformbetreibern oder Intermediären.

Während Transmedia Storytelling an sich nicht neu ist, liefert die Blockchain-Technologie erstmals strukturierte Werkzeuge, um diese Geschichten plattformübergreifend und kollaborativ zu verwalten. Besonders relevant sind hier drei Felder: Rechtevergabe, Monetarisierung und Fan-Partizipation.

Ein zentraler Anwendungsbereich ist die dezentrale Lizenzverwaltung. Über sogenannte Smart Contracts können Nutzungsrechte an Charakteren, Musik oder Bildern automatisch vergeben und auf der Blockchain revisionssicher dokumentiert werden. Das schafft Transparenz und erleichtert Kooperationen zwischen Autoren, Illustratoren, Studios oder Community-Projekten.

Zudem entstehen durch die Blockchain neue Formen der Fanbeteiligung: Über sogenannte Creator-Coins oder Decentralized Autonomous Organizations (DAOs) können Fans Anteile an Serienfiguren, Schauplätzen oder Handlungsverläufen erwerben – und damit realen Einfluss auf die Fortführung der Geschichte nehmen.

Ob Science-Fiction-Universum, Superhelden-Franchise oder interaktives Fantasy-Spiel – diese neue symbiotische Beziehung zwischen Technologie und Erzählung eröffnet ungeahnte Möglichkeiten für kollaborative Kreativität, nachhaltige Monetarisierung und die Demokratisierung von Medienproduktion.

Transmedial aber fair

Trotz vieler Potenziale stehen transmediale Projekte auch vor rechtlichen und ethischen Herausforderungen. Insbesondere bei der Nutzung von Blockchain müssen Fragen der Datensouveränität, Verbraucherschutz und Barrierefreiheit mitgedacht werden. Während in den USA der Trend zu Web3-nativen Storytelling-Plattformen bereits Fahrt aufgenommen hat, sind in Europa und Deutschland noch klare regulatorische Leitlinien in Arbeit – etwa im Rahmen des geplanten EU Data Act und der KI-Verordnung, die auch automatisierte Entscheidungen durch Smart Contracts betreffen könnten.

Zudem ist nicht jede Geschichte für eine plattformübergreifende Erzählweise geeignet. Ein erfolgreiches Transmedia-Universum erfordert konsistente Weltbildung, langfristige Planung und technologische Offenheit – Aspekte, die in klassischen Medienhäusern nicht immer vorhanden sind. Dennoch ist der Trend eindeutig: Zukunftsfähige Medienangebote entstehen nicht mehr nur auf einer Plattform, sondern in einem Netzwerk von Formaten, die sinnvoll miteinander verwoben sind.