OpenAI veröffentlichte kürzlich Sora 2, ein KI-Modell, das erstmals Audio und visuelle Szenen synchron erzeugt und so kurze, in sich stimmige Videos auf Knopfdruck ermöglicht.Gleichzeitig erklomm die Sora-App schnell Platz 1 im App Store der USA – und zeigte damit, wie latent das Publikum auf neuartige Formen von Content wartet. Doch während KI Aufmerksamkeit auf sich zieht, bilden sich zugleich neue Interaktionsräume zwischen Gaming, Social Media und Creator-Kultur: Inhalte verschmelzen, Plattformen verkoppeln sich, und Nutzer werden selbst Produzenten. 

Die neue kreative Matrix

Sora 2 geht über reine Bildgenerierung hinaus – es erzeugt sprachlich synchronisierte Szenen mit Soundeffekten und organisiert Kamerabewegungen automatisch.Damit wird das Verhältnis zwischen Textprompt und audiovisueller Gestaltung erstmals enger verknüpft. OpenAI spricht selbst von „physisch genauerer“ und „kontrollierbarerer“ Videoerzeugung. Eine ikonische Funktion: Cameos – also die Möglichkeit, sich selbst oder Freunde per Foto/Video in die generierten Szenen einzufügen.Sora-Videos tragen standardmäßig sichtbare Wasserzeichen bzw. Metadaten, um ihre KI-Herkunft kenntlich zu machen – allerdings kursieren bereits Tools, die Wasserzeichen entfernen. Diese Ambivalenz – kreative Freiheit gegen Missbrauch – ist typisch: die Technologie steht bereit, Regulierung und Ethik müssen nachziehen.Auch die Konkurrenz schläft nicht: Google und andere Forschungsgruppen arbeiten mit Veo-Modellen, die längere Clips mit synchroner Audioqualität anstreben.Der Wettkampf um Realismus, Lautstärke und Layoutgestaltung wird 2026 spannend sein. KI-Remix ist nicht bloß Tool, sondern kreativer Rohstoff – aber er zwingt Plattformen, Urheberrechte, Moderation und Authentizität neu zu denken.

Feed als Bühne

Während ein KI-Modell Inhalte erzeugt, bestimmt der Feed darüber, wer sie sieht. Plattformen experimentieren bereits intensiv damit, KI-generierte Videos in den Algorithmus einzubeziehen. OpenAI spricht davon, Sora direkt mit einem Feed-Erlebnis zu koppeln.Meta testet “Vibes”, eine Feed-Funktion mit Remix- und Generierungsoptionen für Videos. Nutzer werden zu Produzenten: Mit Remix-Optionen und Prompt-Tools lassen sich Inhalte direkt im Feed adaptieren. So verschwimmen Grenzen zwischen Konsum und Kreation. Gleichzeitig steigt der Druck auf Plattformen, Transparenzregeln zu implementieren.Der Feed als Filterinstanz: je smarter die KI, desto größer die Gefahr, dass Inhalte unsichtbar oder verstärkt ausgespielt werden – abhängig vom Engagement, dem „viralen Potenzial“ oder der visuellen Qualität. Plattformen müssen entscheiden, wie sie Qualität, Authentizität und Sicherheit gegeneinander abwägen.Nutzer werden zu Produzenten: Mit Remix-Optionen und Prompt-Tools lassen sich Inhalte direkt im Feed adaptieren. So verschwimmen Grenzen zwischen Konsum und Kreation. Gleichzeitig steigt der Druck auf Plattformen, Transparenzregeln zu implementieren.Der Feed als Filterinstanz: je smarter die KI, desto größer die Gefahr, dass Inhalte unsichtbar oder verstärkt ausgespielt werden – abhängig vom Engagement, dem „viralen Potenzial“ oder der visuellen Qualität. Plattformen müssen entscheiden, wie sie Qualität, Authentizität und Sicherheit gegeneinander abwägen.

Unterhaltung mit Tiefe

Gaming ist Teil desselben vernetzten Erlebnisraums. Der deutsche Spielemarkt generierte 2024 über 3 Milliarden € allein mit Mobile Games – ein Rekordwert. 98 % dieser Umsätze stammen aus In-App-Käufen; fast alle Mobile-Games sind Free-to-Play. Weltweit erreichte die Gamingbranche 2024 rund 187,7 Mrd. USD Umsatz, wobei Mobile-Titel fast die Hälfte ausmachten.Diese Dynamik begünstigt die Entstehung sogenannter GameWorlds – vernetzte Ökosysteme, in denen Spieler plattformübergreifend agieren, Inhalte teilen, remixen und sogar monetarisieren können. Beispiele wie Fortnite oder Roblox zeigen, dass sich Spielwelten längst zu sozialen Räumen entwickelt haben: Orte, an denen Live-Events, Chats, KI-gestützte Figuren und Musikstreams zusammenkommen.Zudem gewinnen KI-NPCs und adaptive Storylines an Bedeutung: Figuren, die auf Spielverhalten reagieren oder sich mit KI-Stimmen personalisieren lassen. Audiovisuelle Modulationen und narrative Anpassung in Echtzeit führen zu Spiel- und Streaming-Erlebnissen, die sich individuell anfühlen, obwohl sie automatisiert generiert werden.Eine Entwicklung hin zu interaktiven und plattformübergreifenden Erlebnisräumen lässt sich auch außerhalb klassischer Spiele beobachten. Ein Beispiel sind Live Dealer Spiele, wie man sie beispielsweise in manchen Online Roulette Casinos findet und die den Einsatz echter Croupiers erfordern. Live Casinos sind eine Maßnahme, um digitale Formate durch echte soziale Interaktion und visuelle Präsenz aufzuwerten. Nutzer wünschen sich auch hier Authentizität, Unmittelbarkeit und Beteiligung, statt passiven Konsums.

Wo alles verschmilzt

Im Großen und Ganzen verändern sich die Grenzen: Inhalte aus Spielen finden ihren Weg in Social Feeds – Highlight-Clips, KI-Remixe von Gameplay, Fankreationen. Feedbackschleifen entstehen: Nutzer nehmen ein Spiel oder einen Clip, remixen ihn, posten ihn, und der Feed verteilt ihn weiter. Mit Sora 2 kann zum Beispiel ein kurzer Clip automatisch zu einem Highlight-Video umgestaltet werden. Andere Nutzer remixen weiter. Plattformen können diesen Remix-Loop fördern, wenn sie KI-Prompts, Feed-Boosts oder Monetarisierungsanreize bieten.Community ist damit nicht mehr nur Zuschauergruppe, sondern aktiver Schöpferstab: Fans erzeugen Inhalte, die wiederum virale Verbreitung finden – und Spielefirmen oder Plattformen profitieren davon. Der Übergang von Fancontent zu Lizenzcontent wird fließender.