Geld, Wachstum

Auch das noch: Nicht nur, dass die OECD die Wachstumsprognose für die deutsche Wirtschaft senkt, gibt es am Ende nur ein einziges Land, das schlechter abschneidet: Mexiko. Der einzige Wermutstropfen: Für die gesamte Weltwirtschaft sieht es nicht rosig aus, was an Donald Trumps Handelspolitik liegt.

Prognose nach unten korrigiert: OECD geht nicht mehr davon aus, dass das BIP um 0,7 Prozent steigen wird

Die OECD – die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung – hat die Wachstumsprognose für die deutsche Wirtschaft nach unten korrigiert. Nicht nur für das Jahr 2025, sondern auch für das nächste Jahr. Die OECD geht davon aus, dass das deutsche Bruttoinlandsprodukt – BIP – gerade einmal um 0,4 Prozent zulegen wird – die Prognose wurde somit halbiert. Denn im Dezember hat die OECD noch erwartet, das BIP wird 2025 um 0,7 Prozent steigen. Im Jahr 2024 ist das BIP um 0,2 Prozent gesunken.

Kann die deutsche Politik überraschen und mitunter Lösungen finden, damit das BIP in die Höhe geht? Derzeit plant die SPD etwa das Ende der einjährigen Haltefrist für Kryptowährungen – das heißt, bislang waren die Gewinne mit Bitcoin und Co. steuerfrei, wenn die Kryptowährungen länger als ein Jahr gehalten wurden. Würde das mitunter notwendige Einnahmen bringen? Kryptowährungen werden zunehmend beliebter – nicht nur als Spekulationsobjekt, sondern auch als Zahlungsmittel. Etwa in Online Casinos. Viele Online Casinos, in denen man auch die Daten nicht verifizieren muss, akzeptieren Bitcoin und Co. Hat der Anbieter übrigens eine deutsche Lizenz, so gibt es keine Möglichkeit, mit Kryptowährungen zu arbeiten.

Blickt man auf die Gruppe der 20 wichtigsten Schwellen- und Industrieländer, dann hat am Ende nur ein Land eine schlechtere OECD-Prognose bekommen als Deutschland: und zwar Mexiko. Für Mexiko wird kein Anstieg beim BIP prognostiziert, sondern ein Rückgang um 1,3 Prozent.

Noch ist unklar, wie sich das neue Finanzpaket auswirken wird

In den neuen Prognosen der OECD ist das Finanzpaket für Verteidigung und Infrastruktur aber unberücksichtigt geblieben, weil es noch nicht beschlossen war. Tatsächlich hätte das von der Union, der SPD und den Grünen beschlossene Finanzpaket signifikante Auswirkungen auf das deutsche Wirtschaftswachstum 2026. 2025 würden die Effekte noch geringer ausfallen, weil die Umsetzung der Maßnahmen einiges an Zeit in Anspruch nehmen würde. Jedoch könnte dadurch die Unsicherheit sinken und das Vertrauen von Haushalten und Investoren größer werden. Das könnte sich schon 2025, spätestens aber dann 2026 auf den Konsum sowie auch auf private Investitionen auswirken.

Isabell Koske, eine OECD Expertin, weiß, dass sich Deutschland ein derartiges Finanzpaket leisten kann. Der Schuldenstand der Bundesrepublik sei nämlich deutlich geringer als vieler anderer OECD Länder. Jedoch bräuchte es auch eine umfassende Strukturreform, damit auch ein Spielraum geschaffen wird, damit die Schulden auch zurückgezahlt werden können.

ifo-Institut und Bundeswirtschaftsministerium sind ebenfalls pessimistisch

Nicht nur von Seiten der OECD gibt es wenig Hoffnung, dass sich die deutsche Konjunktur 2025 bzw. 2026 erholen wird. Auch das ifo-Institut geht davon aus, dass das Wachstum minimal ausfallen wird. So geht man 2025 von einem Anstieg im Bereich der 0,2 Prozent aus – einen spürbaren Anstieg erwartet man erst 2026.

Auch das Bundeswirtschaftsministerium geht davon aus, dass die wirtschaftliche Schwäche fortgesetzt werden wird. „Die wirtschaftliche Lage ist zu Jahresbeginn 2025 weiter geprägt von hohen innen- und außenpolitischen Ungewissheiten“, so das Ministerium im Monatsbericht. Vor allem auch deshalb, weil die US Handelspolitik schwer einschätzbar sei und man nicht wisse, wie sich die Lage jetzt im Ukraine-Krieg weiterentwickeln wird. Zudem würde es auch noch keine Informationen darüber geben, was Union und SPD planen.

Auch die Prognose für das globale Wachstum wurde gesenkt

Nun hat die OECD auch die Prognose für das globale Wachstum gesenkt. Für 2025 wird ein Wachstum von 3,1 Prozent prognostiziert – im Dezember hat die OECD noch ein Wachstum von 3,3 Prozent vorhergesagt.

Doch warum wurde die Prognose gesenkt? Einerseits aufgrund der höheren Handelsschranken in einigen G20 Volkswirtschaften, andererseits aufgrund der erhöhten geopolitischen sowie politischen Unsicherheiten.

Die OECD, die die bedeutendste Vereinigung der westlichen Industrieländer zur Koordinierung der Wirtschafts-, Handels- sowie Entwicklungspolitik ist und 1961 gegründet wurde, umfasst 38 Mitgliedsländer.