Xbox, Controller, Quelle: pixabay
Xbox, Controller, Quelle: pixabay

Derzeit ist Clair Obscur: Expedition 33 der Überraschungserfolg 2025. Ehemalige Ubisoft-Mitarbeiter haben auf Reddit und Soundcloud ein etwa 30-köpfiges Team zusammengestellt, um eines der besten JRPGs der letzten Jahre zu fabrizieren. Auf Metacritic prasseln Lobgesänge auf Expedition 33 ein, und sogar der französische Präsident meldet sich zu Wort. Was verbirgt sich hinter dem Rollenspiel aus Frankreich?

Unverkennbar französisch

Am 1. Mai – nur eine Woche nach Veröffentlichung – hatte sich Clair Obscur: Expedition 33 über eine Million Mal verkauft. Entwickler Sandfall Interactive bedankt sich auf Instagram mit einer Fotostrecke, die den Eiffelturm, ein französisch anmutendes Café, einen Pantomimen und die vielzähligen Höchstwertungen der Fachpresse zur Schau stellt.

Da fühlte sich selbst Emmanuel Macron berufen, dem Entwickler zu gratulieren. „[…] oui, c’est Français“, vor allem die Nähe zu Frankreich schien beim Präsidenten auf Zuspruch zu stoßen. Tatsächlich ist es nicht das erste Mal, dass sich Macron wohlwollend über Videospiele auslässt. Schon mehrfach hat Macron ZEvent zu Spendensummen in Millionenhöhe beglückwünscht. Das ZEvent ist ein Wohltätigkeitsprojekt französischsprachiger Live-Streamer, das seit 2016 ausgerichtet wird. Auf X (ehemals Twitter) hat Macron im September 2023 ebenso unterstrichen, welche kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung Videospiele für Frankreich haben.

Möglicherweise das Spiel des Jahres 2025

Auf Metacritic, eine Aggregator-Website, die alle Bewertungen einfließen lässt, hat sich Clair Obscur: Expedition 33 unter den Fachkritikern bei 92 % eingependelt. Über 11.000 User haben ihrerseits Bewertungen abgegeben: Hier erreicht Clair Obscur sogar 97 %, eine der höchsten Punktzahlen, die je ein Videospiel – vor allem in Anbetracht der Anzahl der Wertungen – auf sich vereinen konnte.

Verständlicherweise wird Clair Obscur als Spiel des Jahres erklärt. Zwar werden Auszeichnungen erst gegen Ende des Jahres vergeben, aber das französische JRPG kann sich zu Recht Chancen ausrechnen.

Geschichte rührt in den ersten Minuten zu Tränen

Clair Obscur: Expedition 33 hat eine ausgefallene Geschichte. Jahr für Jahr erwacht eine Malerin und pinselt eine kleiner werdende Zahl auf einen Monolithen. Alle Menschen, deren Alter dieser Zahl entspricht oder diese übertrifft, sterben. Spieler begleiten zu Beginn Gustave und seine Freundin Sophie. Letztere muss heute ihre Gommage – so wird das verfluchte Ereignis genannt – antreten. Innerhalb weniger Minuten schafft es Clair Obscur mit seinem himmlischen Soundtrack und den clever geschriebenen Dialogen, den Spieler emotional aufzuwühlen.

Dies ist unter anderem der Lokalisation zu verdanken. Für die englische Sprachausgabe hat Clair Obscur hochkarätige Schauspieler wie Charlie Cox (Daredevil) und Andy Serkis (Der Herr der Ringe) gewinnen können. Bildschirmtexte liegen in deutscher Sprache vor, sodass etwaige Sprachbarrieren umschifft werden.

Angesichts der bewegenden Geschichte des Rollenspiels ist mit einem Gefühlscocktail der Superlative zu rechnen, für den man sich Zeit nehmen muss. Für kurzweilige Heiterkeit sind Slot-Spiele, Roulette und Kartenspiele deutlich besser geeignet. Um auf den besten Plattformen zu spielen und Gewinne sicher ausgezahlt zu bekommen, sollten User zunächst überprüfen, welche Online Casinos legal sind und die lukrativsten Boni offerieren.

Mythos: Von 30 Entwicklern gebaut

In der Berichterstattung zu Clair Obscur: Expedition 33 war wiederholt die Rede davon, 30 Menschen hätten das JRPG zustande gebracht. Zwar beschäftigt Sandfall Interactive laut eigener Website wirklich nur 34 Personen, aber die Credits zeichnen ein anderes Bild. Denn: Sandfall hat als verschiedenste Arbeiten ausgelagert. So hat man für Gameplay-Animationen acht südkoreanische Entwickler ins Boot geholt. Auch bei der Qualitätssicherung (QA) hat man selbstredend Hilfe in Anspruch genommen. Dazu gesellen sich die englischen und französischen Synchronsprecher, ohne die Clair Obscur: Expedition 33 weniger lebendig wirken würde.

Unreal Engine 5 zaubert wunderschöne Kulissen auf den Bildschirm

Während der Entwicklung ist Clair Obscur von der Unreal Engine 4 auf die Nachfolge-Engine umgestiegen – ein mutiger Schritt, der sich auszahlen sollte. Denn: Unreal Engine 5 ermöglicht detailreichere Bauten und sorgt für eine bessere Beleuchtung. Obwohl sich „bloß“ die Version der Engine geändert hatte, verschlang der Wechsel wertvolle Entwicklungszeit. Art Director Nicholas Maxson-Francombe zufolge versagten Plugins der Vorgänger-Engine ihren Dienst, und bereits fertiggestellte Spielabschnitte waren plötzlich zu dunkel ausgeleuchtet.

Endlich wieder rundenbasierte Kämpfe – mit so manchem Kniff

Nach Aussage von Guillaume Broche, dem leitenden Entwickler hinter Clair Obscur, hat man sich maßgeblich von der Final-Fantasy-Reihe inspirieren lassen. Spieler vergleichen das Kampfsystem oft mit Final Fantasy X, das 2001 erschienen ist. Seitdem hat sich das Franchise von klassischen rundenbasierten Kämpfen losgesagt. Indie-Projekte wie Chained Echoes und JRPGs wie Dragon Quest halten zwar an der Formel fest. Doch Clair Obscur: Expedition 33 nimmt aufgrund seines realistischen Looks eine Sonderstellung ein.

Zudem überrascht das Kampfsystem mit einigen Spielelementen. Charaktere benutzen kein Mana für Zauber oder Fähigkeiten. Sondern Aktionspunkte, die durch Standardangriffe, Parieren oder Pictos aufgeladen werden. Pictos gewähren besondere Vorteile und müssen ausgerüstet werden, vergleichbar mit dem Materia-System in Final Fantasy VII. Beim Parieren orientiert sich Clair Obscur ausgerechnet an den Dark-Souls-Spielen: Wer gegnerische Angriffe perfekt blockt, erhält Aktionspunkte und setzt zum Konter an. Über einen Fähigkeitenbaum kann man die Spielweise seiner Truppe anpassen.

In Zeiten steigender Preise: Zum Release überraschend erschwinglich

Microsoft hat Anfang Mai 2025 bekanntgegeben, dass die Preise der Xbox Series S und Series X steigen werden. Und neu veröffentlichte Videospiele verlangen inzwischen 80 Euro – oder sogar noch mehr, wenn Spieler Interesse an Zusatzinhalten hegen.

In dieser Marktsituation veranschlagt Clair Obscur: Expedition 33 einen überraschend niedrigen Preis von 50 Euro. Wer sich auf die Geschichte konzentriert, durchläuft die Spielwelt in etwa 26 Stunden. Wer alle Geheimnisse lüften will, muss 60 Stunden und mehr investieren. Übrigens: Expedition 33 ist seit Release im Xbox Game Pass enthalten.