Immer mehr Gartenbesitzer nutzen in den warmen Monaten eigenes Brunnenwasser statt Leitungswasser. Doch wie sauber ist es wirklich? Der VSR-Gewässerschutz e. V. macht den Check: Am Montag, 22. September 2025, hält das Labormobil von 9 bis 11 Uhr „Am Römischen Kaiser“ in Worms. Milan Toups und Ehrenamtler Georg Stüker nehmen Brunnenwasserproben entgegen und beraten vor Ort.
Warum testen? Jede vierte Probe nur eingeschränkt geeignet
In diesem Jahr hat der Verein bereits 87 Brunnenbesitzern in Bürstadt Gewissheit über die Wasserqualität verschafft – mit einem klaren Ergebnis: Jede vierte Probe war nur eingeschränkt für den Garten nutzbar. Die häufigsten Fragen betreffen Nitrat, Säure- und Salzgehalt sowie die Eignung fürs Gemüsebeet, Planschbecken oder den Teich.
So läuft die Analyse ab
Vor Ort führt Milan Toups für eine Kostenbeteiligung von 12 Euro eine Grunduntersuchung (Nitrat, Säure- und Salzgehalt) durch. Auf Wunsch können weitere Parameter geprüft werden. „Durch diese ergänzenden Untersuchungen erfahren die Brunnenbesitzer, ob das Wasser zum Gemüse gießen oder sogar zum Befüllen von Planschbecken und Teich geeignet ist. Außerdem können wir auch eine Einschätzung dazu geben, inwieweit das Wasser im Notfall zum Trinken einsetzbar ist“, erklärt Milan Toups.
Für aussagefähige Ergebnisse empfiehlt er, Proben in bis zum Rand gefüllten 0,5-Liter-Mineralwasserflaschen aus Kunststoff mitzubringen. Die Messwerte erhalten die Besitzer anschließend in einem ausführlichen Gutachten per Post. „Für weitere Fragen zu den Messwerten bin ich jeden Donnerstag von 10 bis 14 Uhr unter der Telefonnummer 02831 9763342 erreichbar“, informiert Milan Toups.
Regen versickern lassen – Grundwasser schützen
Am Infostand informiert der Verein über nachhaltigen Umgang mit Wasser und die Bedeutung der Regenwasserversickerung: „Niederschlag, der in regenreichen Monaten versickert, füllt die Grundwasserspeicher wieder auf. Es wird Wasser für trockene Monate gespeichert“, erklärt Ehrenamtler Georg Stüker.
„Wie auch in Bürstadt haben wir zu unseren Ergebnissen der Wasseruntersuchungen eine Bildschirmpräsentation für den Informationsstand vorbereitet“, berichtet Georg Stüker. Ziel ist es, möglichst viele Bürger im Kreis Alzey-Worms zu erreichen. „Die von uns erstellte Nitratkarte soll die Belastung in Rheinland-Pfalz verdeutlichen“, erklärt Stüker. Wer nicht vorbeikommen kann, findet die Auswertungen über die interaktive Karte auf vsr-gewaesserschutz.de/regionales/rheinland-pfalz-saarland.
Über den VSR-Gewässerschutz
Der VSR-Gewässerschutz wurde 1980 als Zusammenschluss mehrerer Bürgerinitiativen gegründet und setzt sich seit über 40 Jahren für sauberes Wasser ein. Die gemeinnützige Organisation untersucht Bach- und Grundwasser. Während Oberflächengewässer selbst beprobt werden, ist der Verein bei Grundwasserproben auf die Mithilfe von Brunnenbesitzern angewiesen.
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