Kaltes Nahwärmenetz Schornsheim: In Schornsheim beginnen jetzt die Arbeiten für ein zukunftsweisendes Energieprojekt. Im Neubaugebiet Gänsweide werden in den nächsten rund acht Wochen die Bohrungen für das Kalte Nahwärmenetz durchgeführt. Umgesetzt wird das umweltfreundliche System vom Energie- und Servicebetrieb Wörrstadt (ESW) in Kooperation mit der Energiedienstleistungsgesellschaft Rheinhessen-Nahe mbH (EDG).
Schornsheim als Pilotgemeinde für eine klimafreundliche Wärmeversorgung
Die Ortsgemeinde Schornsheim hatte sich schon früh Gedanken über eine nachhaltige Energieversorgung auf Basis erneuerbarer Energien gemacht. Bereits 2020 wurde, initiiert und koordiniert durch die Stabsstelle Klimaschutz der Verbandsgemeinde Wörrstadt, ein Energiekonzept für das Gebiet entwickelt. Das Ergebnis: eine Versorgung mittels Kalter Nahwärmetechnik. Um den Wärmebedarf der zukünftigen Häuser zu decken, werden insgesamt voraussichtlich 27 Erdwärmesonden mit einer Länge von jeweils 150 Metern im nordöstlichen Teil des Baugebiets installiert.
Bürgermeister Markus Conrad, der gleichzeitig Beauftragter für die Ortsgemeinde Schornsheim ist, freut sich über den Fortschritt: „Schornsheim ist in unserer VG eine Pilotgemeinde für eine klimafreundliche Wärmeversorgung“, sagt Conrad anlässlich des Bohrstarts. „Ich freue mich, dass die Erschließungsarbeiten so gut vorangehen und dass wir hier in Kürze klimafreundlichen Wohnraum für Familien bieten können.“
Auch David Schott, Vorstand des ESW, betont die Vorteile der nachhaltigen Technik:
„Mit dem Kalten Nahwärmenetz im Neubaugebiet Gänsweide setzen wir auf eine zukunftssichere, wirtschaftliche und klimafreundliche Energieversorgung. Wir freuen uns, dass dieses System die Resilienz unserer Trägergemeinde gegenüber steigenden Energiepreisen und sich wandelnden Klimabedingungen stärkt.“
Christoph Zeis, Geschäftsführer der EDG, hebt die Bedeutung des Projekts für die Energiewende hervor: „Die Wärmewende nimmt Fahrt auf – und wir stellen uns aktiv darauf ein. Mit klarem Fokus auf eine effiziente Planung, verlässliche Umsetzung und einen zukunftssicheren Betrieb gestalten wir gemeinsam die Energieversorgung von morgen.“
Die EDG koordiniert den Einsatz des Bohrunternehmens sowie die anfallenden Tiefbauarbeiten und wird das Kalte Nahwärmenetz später im Auftrag des ESW betreiben. Die Brutto-Gesamtkosten belaufen sich auf rund 1,355 Millionen Euro.
So funktioniert das Kalte Nahwärmenetz
Das System nutzt die ganzjährig konstante Erdwärme zum Heizen und Kühlen. Im Sommer ermöglicht es eine nahezu kostenlose passive Kühlung über das Erdreich. Im Winter arbeitet die Wärmepumpe dank höherer Quelltemperatur im Erdreich deutlich effizienter als eine herkömmliche Luft-Wasser-Wärmepumpe. Das spart Energie, senkt Betriebskosten und steigert den Wohnkomfort nachhaltig.
Mit diesem Projekt setzt Schornsheim ein starkes Zeichen für die Wärmewende und eine nachhaltige Energiezukunft in Rheinhessen.
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