Protest-Aktion von Greenpeace in Mainz

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Am Samstag, 29. November 2025, macht die Greenpeace-Gruppe Mainz-Wiesbaden mit einer öffentlichkeitswirksamen Aktion auf die gravierenden Folgen von Fast Fashion aufmerksam. Zwischen 14 und 16 Uhr protestieren die Aktivistinnen und Aktivisten vor der Römerpassage an der Ecke Emmerans- und Pfandhausstraße in Mainz – direkt im Herzen der Innenstadt. Der Fokus richtet sich dabei insbesondere auf den umstrittenen Fast-Fashion-Giganten Shein.

Fast Fashion boomt

Die Protestaktion fällt bewusst in die sogenannte Black Week, in der Rabatte, schnelle Lieferungen und massenhaft Bestellungen den Konsum enorm ankurbeln. Laut DHL wurden allein am vergangenen Black Friday in Deutschland über 12 Millionen Pakete verschickt – ein neuer Rekord. Aus Sicht von Greenpeace verschleiert die Schnäppchenjagd jedoch die wahren Kosten.

Fast Fashion, so die Organisation, verursacht riesige Müllberge, verschmutzt Flüsse und überlastet Deponien weltweit. Zudem gelangen große Mengen Mikroplastik aus Billigkleidung in die Ozeane. Auch sozial gelten problematische Zustände: Arbeiterinnen und Arbeiter in der globalen Textilproduktion werden häufig schlecht bezahlt und ausgebeutet.

Besonders belastend seien die rund 3.500 Chemikalien, die in der Fast-Fashion-Produktion eingesetzt werden. Eine aktuelle Greenpeace-Recherche zu Shein zeigt, dass viele dieser Stoffe gesundheitsschädlich sein können und dennoch in Kleidungsstücken des Konzerns zu finden sind.

Protestaktion im Shein-Look: Infostand mit Überraschungsgeschenken und Second-Hand-Kleidung

Der Mainzer Greenpeace-Protest greift die Ästhetik von Shein bewusst auf. Der Infostand vor der Römerpassage wirkt auf den ersten Blick wie ein Gewinnspiel des Konzerns: Aufsteller im typischen Shein-Stil und ein geschmückter Weihnachtsbaum signalisieren scheinbare Geschenkaktionen.

Tatsächlich erwartet die Besucherinnen und Besucher jedoch etwas anderes. In den sogenannten Mystery-Geschenken finden sich QR-Codes und Infomaterial, das über Umweltbelastungen, Chemikalien und Ausbeutung in der Fast-Fashion-Industrie informiert. Zusätzlich bietet Greenpeace kostenlose Second-Hand-Kleidung zum Mitnehmen an – ein klares Zeichen für nachhaltigere Alternativen.

Greenpeace fordert Anti-Fast-Fashion-Gesetz nach französischem Vorbild

Um den rasant wachsenden Fast-Fashion-Konsum einzudämmen, fordert Greenpeace ein umfassendes gesetzliches Maßnahmenpaket. Dazu gehört unter anderem eine Sonderabgabe auf Fast-Fashion-Produkte, ein Werbeverbot für Fast Fashion – auch auf Social Media – sowie die Förderung von Second-Hand-Modellen, Reparaturangeboten und Tauschbörsen.

Mit diesen Maßnahmen solle der Textilkonsum nachhaltiger werden und Hersteller stärker in die Verantwortung genommen werden.

Bundesweiter Aktionstag in über 30 Städten

Die Mainzer Aktion ist Teil eines bundesweiten Greenpeace-Aktionstags. In mehr als 30 Städten demonstrieren Regionalgruppen gegen Shein und das Geschäftsmodell der Fast-Fashion-Industrie. Ziel ist es, Verbraucherinnen und Verbraucher stärker für die Schattenseiten des ultrakurzen Modezyklus zu sensibilisieren und politischen Druck aufzubauen.

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