Razzia mit 200 Einsatzkräften in Rheinhessen – Hintergründe und Details

200 Einsatzkräfte durchsuchen mehrere Objekte in fünf Landkreisen

Symbolbild Polizei | Foto: BYC-News

Am frühen Morgen des 26. November 2025 haben Polizei und Zoll eine großangelegte Razzia in Rheinhessen durchgeführt. Rund 200 Einsatzkräfte durchsuchten zeitgleich zahlreiche Objekte in Langenlonsheim, Gensingen, Bingen, Gau-Bickelheim und Wörrstadt. Auch in anderen Bundesländern fanden parallel Maßnahmen statt. Ziel der Aktion waren mehrere Verdächtige aus dem Umfeld eines mutmaßlichen Schwarzarbeits-Netzwerks.

46-jährige Unternehmerin im Fokus der Ermittlungen

Im Zentrum der Ermittlungen steht eine 46-jährige türkische Staatsangehörige, die als Geschäftsführerin eines Unternehmens tätig sein soll. Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) des Hauptzollamtes Koblenz ermittelt im Auftrag der Staatsanwaltschaft Mainz gegen die Frau. Der Verdacht wiegt schwer: Sie soll alleine im Jahr 2024 Sozialversicherungsbeiträge von mehr als 670.000 Euro hinterzogen haben. Die Ermittler prüfen, ob systematische Scheinarbeitsverhältnisse oder illegal beschäftigte Arbeitskräfte genutzt wurden, um Sozialabgaben zu umgehen.

39 weitere Beschuldigte wegen illegalen Aufenthalts im Visier

Parallel dazu führt die Polizeidirektion Bad Kreuznach im Auftrag der Staatsanwaltschaften Bad Kreuznach und Mainz mehrere Verfahren gegen 39 Personen unterschiedlicher Staatsangehörigkeiten. Sie stehen im Verdacht, sich mithilfe gefälschter Identitätsdokumente illegal in Deutschland aufzuhalten. In diesem Zusammenhang wird den Betroffenen zudem Urkundenfälschung vorgeworfen.

Umfangreiche Beweismittel bei Razzia in Rheinhessen sichergestellt

Bei den Durchsuchungen stellten die Ermittler große Mengen an mutmaßlich belastendem Material sicher. Dazu zählen sowohl digitale Datenträger als auch geschäftliche Unterlagen, mögliche Scheinabrechnungen und gefälschte Dokumente. Die Behörden betonen, dass die Auswertung der Beweismittel mehrere Wochen bis Monate dauern wird. Erst danach seien weitere Maßnahmen oder Anklagen zu erwarten.

Der Fall könnte weitreichende Folgen haben

Die heutigen Durchsuchungen zeigen erneut, wie komplex und weit verzweigt organisierte Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung sein können. Sollte sich der Verdacht bestätigen, drohen der Hauptbeschuldigten hohe Geldstrafen oder eine Freiheitsstrafe, während die 39 mutmaßlich illegal aufhältigen Personen mit strafrechtlichen Konsequenzen und ausländerrechtlichen Maßnahmen rechnen müssen.

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