Stadt Mainz garantiert warme Schlafplätze für obdachlose Menschen

Dom Mainz Schnee
Dom Mainz Schnee

Die Landeshauptstadt Mainz sieht sich für die kalten Wintermonate gut gerüstet und stellt umfangreiche Unterstützungsangebote für obdachlose Menschen bereit. Laut Sozialdezernentin Jana Schmöller garantiert ein eng verzahntes Netzwerk aus kommunalen Stellen und freien Trägern, dass jeder, der einen geschützten Schlafplatz benötigt und annimmt, zuverlässig versorgt werden kann.

Übernachtungs- und Schutzangebote: 138 Plätze in Mainz stehen bereit

Zentrales Element des Mainzer Hilfesystems ist die enge Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung, Caritasverband, Mission Leben, der Pfarrer-Landvogt-Hilfe und dem Verein Armut und Gesundheit. Ergänzt werden diese Strukturen durch ehrenamtliche Initiativen, Kirchengemeinden sowie den Kältebus des Vereins zur Förderung sozial und gesundheitlich benachteiligter Menschen. Gemeinsam bieten sie ein breites Spektrum an niedrigschwelligen Hilfen, Übernachtungsmöglichkeiten, Beratungen und medizinischer Unterstützung.

Die Stadt hält für die Wintermonate insgesamt 138 Plätze in Notunterkünften und Schutzräumen vor. Dazu zählen:

  • Thaddäusheim der Caritas (nur für Männer): 34 Plätze
  • Heinrich-Egli-Haus der Mission Leben (nur für Männer): 20 Plätze
  • Wendepunkt der Mission Leben (nur für Frauen): 4 Plätze
  • NachtRaum in der Münsterstraße (DRK-Betreuung, täglich 18 bis 9 Uhr): 30 Plätze
  • Haus 6411 in der Housing Area, inklusive Notschlafzimmern für beide Geschlechter: 50 Plätze

Stationäre und ambulante Betreuung: Mehr als 130 Plätze

Für Menschen mit komplexen sozialen oder psychischen Problemlagen stellt die Stadt weitere 100 Plätze in stationären Einrichtungen bereit. Darunter:

  • UnterkunftPlus: 13 Plätze
  • Thaddäusheim (Caritas): 22 Plätze
  • Heinrich-Egli-Haus (Mission Leben): 50 Plätze
  • Wendepunkt (Mission Leben, nur für Frauen): 15 Plätze

Zusätzlich gibt es 31 Plätze in ambulanten Resozialisierungsangeboten, darunter betreute Wohngruppen der Caritas, Wohnprogramme für junge Haftentlassene sowie sozialpädagogisch betreute Gruppen des Vereins für Erziehungshilfe.

Obdachlose Menschen in Mainz können zudem zahlreiche Beratungsangebote nutzen:

  • Beratungsstelle Wendepunkt für Frauen
  • Psychosoziale Beratungsstelle Wallstraße
  • Streetwork-Angebote der Caritas
  • Fachstelle Wohnraumhilfen der Stadt
  • Schuldnerberatung der SBB, Brücke und Caritas

Weitere Hilfen kommen aus Einrichtungen wie der Teestube auf der Zitadelle, dem Tagesaufenthalt Wallstraße oder medizinischen Angeboten von Armut und Gesundheit. Auch die Tafel, der Kältebus und zahlreiche kirchliche Gemeinden leisten entscheidende Beiträge – unter anderem durch tägliche Essensausgaben.

Wärme-Garantie: Niemand muss draußen schlafen

Sozialdezernentin Jana Schmöller betont: Mainz garantiere mit diesem umfassenden Netzwerk einen sicheren Winter für alle Betroffenen. „Niemand muss in Mainz im Winter draußen schlafen. Wer einen warmen und sicheren Platz braucht – und ihn annehmen möchte – bekommt ihn.“

Unklare Zahl der Betroffenen

Wie viele obdachlose Menschen sich tatsächlich im Stadtgebiet aufhalten, kann die Stadt nicht präzise beziffern. Der Grund: Es gibt keine Meldepflicht für Menschen ohne festen Wohnsitz, viele Betroffene führen zudem ein hochmobiles Leben. Die Hilfestrukturen seien daher bewusst flexibel und niedrigschwellig angelegt, so die Stadt.

Dieser breit aufgestellte Maßnahmenkatalog soll sicherstellen, dass obdachlose Menschen in Mainz auch während anhaltender Kälte bestmöglich geschützt sind.