Mit den richtigen Reifen sicher durch den Winter

Bußgelder, Punkte und Versicherungsschutz beachten

Foto: HUK-COBURG

Mit sinkenden Temperaturen und häufigem Bodenfrost rückt das Thema Winterreifen wieder in den Fokus. Auch wenn es keine generelle Winterreifenpflicht gibt, schreibt die Straßenverkehrsordnung (§2 Absatz 3a StVO) vor, dass die Ausrüstung des Fahrzeugs an die Wetterverhältnisse angepasst sein muss. Konkret bedeutet das: Bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch oder Eis- und Reifglätte sind Winterreifen Pflicht.

Erkennen von Winterreifen: Alpine-Symbol beachten

Winterreifen zeichnen sich durch spezielles Profil und Lauffläche aus, die bei Schnee und Matsch deutlich bessere Fahreigenschaften bieten als Sommerreifen. Autofahrer müssen keine technischen Details kennen, wichtig ist das Alpine-Symbol (Bergpiktogramm mit Schneeflocke) auf der Reifenflanke. Auch Ganzjahresreifen können dieses Symbol tragen.

Bußgelder und Punkte bei Missachtung

Wer bei winterlichen Straßenverhältnissen mit Sommerreifen unterwegs ist, riskiert Bußgelder und Punkte in Flensburg:

  • 60 Euro Bußgeld und 1 Punkt bei Kontrolle ohne Behinderung

  • 80 Euro Bußgeld und 1 Punkt bei Behinderung des Verkehrs

  • 100 Euro Bußgeld und 1 Punkt bei Gefährdung

  • 75 Euro Bußgeld und 1 Punkt für den Fahrzeughalter, der eine Fahrt zulässt
    Hinzu kommt eine Bearbeitungsgebühr von ca. 30 Euro.

Versicherungsschutz kann gefährdet sein

Wer mit Sommerreifen im Winter fährt, setzt sich auch Versicherungsrisiken aus. Die Haftpflichtversicherung reguliert zwar Schäden Dritter, kann aber bis zu 5.000 Euro Regress vom Fahrer nehmen, der ohne Winterreifen unterwegs war. Auch Unfallopfer können bei fehlender Winterbereifung mit einer Mithaftung konfrontiert werden, wenn ihr Verhalten zur Unfallursache beitrug, etwa durch verlängerten Bremsweg.

Höchstgeschwindigkeit beachten

Winterreifen haben eine geringere zulässige Höchstgeschwindigkeit als das Fahrzeug selbst. Bei Überschreitung kann sich die Karkasse überhitzen, was zum Platzen des Reifens führen kann. Beim Wechsel sollte die zulässige Höchstgeschwindigkeit sichtbar am Armaturenbrett oder in der Fahrzeuganzeige vermerkt sein. Außerdem sollten vom Hersteller vorgeschriebene Reifengrößen verwendet werden.

Profiltiefe: Sicherheit geht vor

Gesetzlich vorgeschrieben ist eine Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern, Experten empfehlen jedoch mindestens 4 Millimeter für optimalen Grip auf Schnee und Matsch. Sommerreifen und winterliche Straßenbedingungen passen nicht zusammen. Wer darauf verzichtet, riskiert rechtliche Konsequenzen, Bußgelder, Punkte und Probleme mit der Versicherung. Wer sicher durch den Winter kommen möchte, sollte rechtzeitig auf Winterreifen wechseln, auf die Profiltiefe achten und die zulässige Höchstgeschwindigkeit der Reifen beachten.

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