
Viele Menschen wünschen sich, ihre letzte Lebensphase dort zu verbringen, wo sie sich geborgen fühlen: zu Hause, im vertrauten Umfeld und zusammen mit nahestehenden Menschen. Damit dieser Wunsch Realität werden kann, braucht es eine verlässliche, professionelle und menschliche Begleitung. Genau diese leistet der Palliativstützpunkt Rheinhessen-Nahe seit vielen Jahren – nun unter neuer ärztlicher Leitung.
Adel Karim Antar leitet ab sofort den Palliativstützpunkt Rheinhessen-Nahe
Der 36-jährige Mediziner Adel Karim Antar übernimmt die ärztliche Leitung des Stützpunktes. Er ist seit Januar 2024 Teil des SAPV-Teams (Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung) der Diakonie Kliniken Bad Kreuznach und tritt die Nachfolge von Robert Gosenheimer an. Dieser hat den Palliativstützpunkt seit der Gründung 2009 geprägt und maßgeblich zu seiner heutigen Bedeutung für die Region beigetragen.
Antar ist Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe, studierte in Bochum und arbeitete zuletzt als Oberarzt auf einer gynäkologisch-onkologischen Station in Mainz. Dort entwickelte sich sein Wunsch, schwerstkranke Menschen stärker im häuslichen Umfeld zu unterstützen.
Er erklärt: „Viele unserer Patientinnen und Patienten möchten zu Hause bleiben, auch in ihrer letzten Lebensphase. Unsere Aufgabe ist es, ihnen das zu ermöglichen – medizinisch, pflegerisch, aber auch menschlich. Bei unseren Hausbesuchen sprechen wir auch über Sorgen, Alltagsprobleme und Entscheidungen. Für sie sind wir Tag und Nacht erreichbar, wenn Fragen oder Ängste auftauchen.“
Neben seiner Tätigkeit engagiert sich Antar als Sprecher der AG „Fortbildung und Qualitätssicherung der SAPV Rheinland-Pfalz“, als Gründer des „Hospiz- und Palliativnetzwerkes Rheinhessen-Nahe“ und auch privat als Fußballtrainer – Teamgeist ist für ihn beruflich wie persönlich zentral.
Ein Pionier tritt kürzer: Robert Gosenheimer übergibt nach 15 Jahren
Mit der Übergabe endet für Robert Gosenheimer ein prägendes Kapitel der regionalen Palliativversorgung – ganz verabschieden wird er sich jedoch nicht. Er bleibt weiterhin Leiter der onkologisch-palliativmedizinischen Abteilung der Diakonie Kliniken.
Geschäftsführer Manuel Seidel würdigt sein Wirken: „Robert Gosenheimer hat über viele Jahre mit großem Einsatz und Herzblut den Palliativstützpunkt aufgebaut und geprägt. Gemeinsam mit seinem Team hat er ein starkes Netzwerk geschaffen, das Menschen in ihren schwersten Stunden Halt gibt. Wir danken ihm herzlich.“
Gleichzeitig blickt Seidel zuversichtlich nach vorn: „Mit Adel Karim Antar haben wir einen engagierten Nachfolger, der fachlich wie menschlich hervorragend geeignet ist, diese wertvolle Arbeit fortzuführen und weiterzuentwickeln.“
Gosenheimer selbst war einer der ersten Palliativmediziner in Rheinland-Pfalz und brachte seit 2009 gemeinsam mit Brigitte Dreher die ambulante Palliativversorgung entscheidend voran. Von 61 versorgten Patientinnen und Patienten im Gründungsjahr stieg die Zahl auf heute über 600 – mit rund 4.000 Hausbesuchen jährlich.
„Die Aufgaben sind vielfältiger und der Bedarf wächst stetig. Es braucht jemanden, der sich vollständig auf die ambulante Palliativmedizin konzentriert,“ sagt Gosenheimer. „Ich bin dankbar, dass ich mit Adel Karim Antar einen Nachfolger gefunden habe, der diese Aufgabe mit derselben Leidenschaft und Menschlichkeit weiterführt. Das macht es leichter, loszulassen.“
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