Ellwangen im Januar: Warum der Kalte Markt ein Paradies für Pferdefans ist

Jedes Jahr im Januar steht Ellwangen in Baden-Württemberg ganz im Zeichen des Kalten Markts – eines der ältesten Pferdemärkte Süddeutschlands. Seit Jahrhunderten nehmen Kutscher dabei eine besondere Rolle ein. Doch was macht diesen Beruf eigentlich aus, und wie lässt sich die Tradition heute noch erleben?

Der Beruf des Kutschers: Zwischen Handwerk und Tierwissen

Kutscher arbeiten eng mit Pferden und benötigen ein feines Gespür im Umgang mit oft mehreren Tieren gleichzeitig. Neben dem eigentlichen Fahren der Kutsche umfasst ihre Tätigkeit umfangreiche Vor- und Nachbereitungen: Pferde füttern, pflegen, trainieren und für die Fahrt vorbereiten. Auch die regelmäßige Wartung und Pflege der Kutsche gehört zum Arbeitsalltag.

Für ihre Arbeit müssen Kutscher Kenntnisse über Tierwohl, Verhalten, Ausrüstung und rechtliche Vorgaben mitbringen. Welche Pferderasse zum Einsatz kommt, hängt von Anforderungen und persönlichen Vorlieben ab. Besonders verbreitet sind Ponys, Kaltblüter und Warmblüter: Ponys gelten als wendig, Kaltblüter als kräftig und verlässlich, Warmblüter als lernbereit, aber temperamentvoll.

Der Kalte Markt: Tradition hautnah erleben

Der Kalte Markt, der seine Wurzeln im frühen Mittelalter hat, hat sich längst zu einer überregional bedeutenden Veranstaltung entwickelt. Wie auf der Seite der Ellwanger Tourismusinformation zu erfahren ist, können Besucher Anfang Januar zahlreiche Programmpunkte rund um Pferde und Kutschen erleben – von der mehrsprachigen Reitermesse über Prämierungen bis zum großen Festumzug mit über 300 Pferden und Gespannen.

Für die Kutscher sind diese Tage ein Höhepunkt, aber auch eine Herausforderung. Die Kombination aus niedrigen Temperaturen und großen Menschenmengen erfordert Ruhe, Erfahrung und ein gutes Verhältnis zu den eigenen Pferden, die sensibel auf die ungewohnte Umgebung reagieren können.

Wer den Kalten Markt besucht, sollte außerdem zwei Dinge beachten: Zum einen lohnt es sich, die regionaltypischen „Kutteln“ – ein traditionelles Gericht aus Rinderpansen – zu probieren. Zum anderen ist warme Kleidung ratsam, da die meisten Programmpunkte im Freien stattfinden.

Auch abseits des Winters bietet Ellwangen pferdebegeisterten Besucherinnen und Besuchern ein besonderes Erlebnis: Im Sommer dreht die Ellwanger Droschkenlinie an ausgewählten Terminen ihre Runden durch die historische Innenstadt.