Mit dem Jahreswechsel 2025/2026 treten zahlreiche Änderungen in Kraft, die Autofahrer und Unternehmen gleichermaßen betreffen. Neben höheren Kosten kommen neue Umweltauflagen, technische Vorschriften und steuerliche Anpassungen auf die Verbraucher zu. Der ACV Automobil-Club Verkehr hat die wichtigsten Neuerungen zusammengefasst.
Tanken und Autofahren werden teurer
Ab dem 1. Januar 2026 steigt die CO₂-Bepreisung im Rahmen des nationalen Emissionshandels. Mineralölunternehmen müssen ihre Emissionszertifikate künftig zwischen 55 und 65 Euro pro Tonne CO₂ ersteigern – bisher galt ein Festpreis von 55 Euro. Das Ende dieser Preisbindung dürfte Autofahrer direkt treffen: Experten rechnen mit einem Anstieg der Kraftstoffpreise um etwa 15 bis 20 Cent pro Liter, abhängig von der Marktentwicklung.
Auch bei den Kfz-Versicherungen wird es teurer. Gestiegene Ersatzteil- und Werkstattkosten führen laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) dazu, dass rund 5,9 Millionen Autofahrer künftig höhere Prämien zahlen. Etwa 4,5 Millionen profitieren dagegen von günstigeren Einstufungen.
Fristen für Führerschein und Hauptuntersuchung
Autofahrer, deren Führerschein zwischen 1999 und 2001 ausgestellt wurde, müssen diesen bis zum 19. Januar 2026 gegen den neuen EU-Kartenführerschein eintauschen. Wer die Frist versäumt, riskiert ein Verwarngeld. Der Umtausch kostet rund 25 Euro und ist bei der Fahrerlaubnisbehörde oder dem Bürgeramt möglich.
Auch bei der Hauptuntersuchung lohnt ein Blick auf die Plakette: Fahrzeuge mit blauer HU-Plakette müssen 2026 zur Prüfung. Wer die Frist um mehr als acht Monate überschreitet, muss mit einem Bußgeld und einem Punkt in Flensburg rechnen.
Neue Vorschriften für Fahrzeuge
Ab Januar 2026 müssen neu entwickelte Pkw und Transporter mit dem digitalen Notrufsystem „Next Generation eCall“ ausgestattet sein, das bei einem Unfall automatisch Rettungskräfte alarmiert. Ab dem 7. Juli 2026 schreibt die EU für neue Fahrzeugtypen außerdem zusätzliche Sicherheitsassistenten wie Notbrems-, Spurhalte- und Müdigkeitswarner sowie einen intelligenten Geschwindigkeitsassistenten vor.
Am 29. November 2026 tritt zudem die neue Abgasnorm Euro 7 in Kraft. Sie verschärft die Grenzwerte für Pkw und leichte Transporter und berücksichtigt erstmals auch ultrafeine Partikel aus Bremsen- und Reifenabrieb. Ab 1. Juli 2026 müssen leichte Nutzfahrzeuge zwischen 2,5 und 3,5 Tonnen bei Auslandsfahrten mit einem intelligenten Fahrtenschreiber ausgerüstet sein, der Fahr- und Ruhezeiten automatisch erfasst.
Steuern und Dienstwagenregelung ändern sich
Für Nutzer von Elektro-Dienstwagen wird die Preisgrenze für die vergünstigte 0,25-Prozent-Regelung auf 100.000 Euro angehoben. Fahrzeuge bis zu diesem Listenpreis können damit weiterhin steuerlich begünstigt werden. Unternehmen profitieren zudem von einer befristeten degressiven Abschreibung auf neu angeschaffte Elektrofahrzeuge zwischen 2025 und 2028.
Auch die Kfz-Steuer wird ab 2026 neu geregelt: Sie soll künftig grundsätzlich als Jahresbetrag im Voraus erhoben werden. Eine Ratenzahlung ist laut aktuellem Stand nicht mehr vorgesehen.
Veränderungen auch für Reisende im Ausland
Wer 2026 nach Österreich fährt, muss für die Autobahnvignette tiefer in die Tasche greifen. Laut ASFINAG steigen die Preise um rund drei Prozent. Eine 10-Tages-Vignette kostet künftig 12,80 Euro, die Jahresvignette 106,80 Euro. Ab 2027 wird das digitale System das bekannte Klebe-Pickerl vollständig ablösen.
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