In der Integrierten Gesamtschule (IGS) Mainz-Bretzenheim bleibt nach den Herbstferien das Schulgebäude leer. Statt Präsenzunterricht heißt es für rund 1.500 Schülerinnen und Schüler: Lernen von zu Hause. Grund ist kein Virus – sondern eine kaputte Heizungsanlage.
Wie die Mainzer Schule auf ihrer Website mitteilt, sei die Heizung „weiterhin nicht funktionsfähig“. Bereits vor den Ferien habe es demnach Störungen gegeben. Eine Reparatur während der Herbstpause war nicht möglich, und eine provisorische Notheizung könne frühestens zum 1. November in Betrieb gehen. Ob diese ausreicht, um das gesamte Gebäude zu beheizen, ist derzeit unklar.
Die kurzfristige Entscheidung bedeutet auch für das Kollegium eine Herausforderung. Lehrkräfte müssen ihre Unterrichtsplanung über das Wochenende auf digitalen Unterricht umstellen – ein organisatorischer Kraftakt.
Kritik kommt aus der Politik. Carmen Mauerer, schulpolitische Sprecherin der Linksfraktion, spricht von „politischem Versagen“:
„Solche Ausfälle passieren nicht von heute auf morgen. Sie sind die Folge jahrelanger Unterfinanzierung und mangelnder Investitionen in unsere Schulen. Wenn man Gebäude über Jahrzehnte vernachlässigt, klappt das System irgendwann zusammen.“
Mauerer betont, die Verantwortung liege nicht bei der IGS Mainz-Bretzenheim selbst: „Es ist das Ergebnis falscher Prioritätensetzung und kommunaler Unterfinanzierung. Wenn sich daran nichts ändert, werden wir künftig immer öfter Containerklassen und Fernunterricht erleben, weil Schulgebäude schlicht nicht nutzbar sind.“
Bis mindestens 31. Oktober soll der Unterricht an der IGS Bretzenheim digital fortgeführt werden. Ob die Schülerinnen und Schüler danach wieder in ihre Klassenräume zurückkehren können, hängt davon ab, ob die Notheizung rechtzeitig installiert und funktionstüchtig ist.


