Energetische Sanierung Emondshalle
Sanierung der Emondhalle in Oppenheim | © Stadt Oppenheim

Die Stadt Oppenheim hat planmäßig mit der umfassenden energetischen Sanierung der Emondshalle begonnen. Das denkmalgeschützte Jugendstilgebäude wird bis Jahresende nicht nur ein neues Dach samt Dämmung und Photovoltaikanlagen (PV) erhalten, sondern auch eine innovative Heizungsanlage, die Modellcharakter hat.

PV-Anlagen, Wärmepumpe und Gaskessel für die Emondshalle in Oppenheim

Kernstück der Maßnahme ist eine hybride Wärmeversorgung, die auf drei Energiequellen setzt: PV-Anlagen, eine Wärmepumpe sowie einen Gaskessel für Spitzenlastzeiten. Ein Energiespeicher wird das System künftig komplettieren und für mehr Effizienz sorgen. Damit soll die ehemalige Turnhalle, die heute die größte Versammlungsstätte der Stadt ist, deutlich nachhaltiger und zukunftsfähig werden.

Stadtbürgermeisterin Silke Rautenberg betont die Bedeutung des Projekts: „Die Emondshalle ist aktuell unsere größte Versammlungsstätte und hat für Oppenheim einen hohen Stellenwert. Mit der umfassenden Investition in das Gebäude nehmen wir als Stadt unsere Vorbildfunktion wahr und betreiben nachhaltige Stadtentwicklung. Mit der Ertüchtigung werden unseren Energieverbrauch erheblich senken, auf fossile Brennstoffe weitestgehend verzichten und damit einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten. Zudem wird sich sowohl für die Dauermieter als auch Besucher von Veranstaltungen der Nutzungskomfort verbessern.“

Die Arbeiten seien sehr gut angelaufen und verliefen planmäßig, so die Bürgermeisterin weiter: „Alle Gewerke arbeiten Hand in Hand. Im Laufe des Oktobers wird der erste Teil der neuen Heizungsanlage in Betrieb gehen.“

Nutzung während der Bauarbeiten eingeschränkt

Während der Sanierung bleibt die Emondshalle für Veranstaltungen nutzbar, allerdings müssen Vereine, Dauermieter und Besucher mit punktuellen Einschränkungen rechnen. Eine öffentliche Vorstellung der abgeschlossenen Maßnahmen ist zu Beginn des kommenden Jahres vorgesehen.

Finanziert wird die energetische Sanierung maßgeblich durch Fördermittel: Rund 744.000 Euro erhält die Stadt Oppenheim aus dem Kipki-Landeswettbewerb „Soziale Orte“, in dem das Vorhaben ausgezeichnet wurde.

Historisches Gebäude mit moderner Technik

Die Emondshalle blickt auf eine lange Geschichte zurück. Der Ursprungsbau entstand 1904/1905 nach Plänen des Oppenheimer Architekten Gibfried. Das Gebäude im gotisierenden Stil mit Krüppelwalmdach und Fachwerk diente ursprünglich als Turnhalle. 1985 wurde es um einen Anbau erweitert. Heute umfasst die Halle eine große Veranstaltungshalle mit angeschlossener Küche sowie mehrere kleinere Räume auf verschiedenen Ebenen. Insgesamt verfügt das Gebäude über eine Netto-Grundfläche von 686 Quadratmetern.

Mit der energetischen Sanierung verbindet die Stadt Oppenheim den Erhalt eines denkmalgeschützten Bauwerks mit einem aktiven Beitrag zum Klimaschutz – und schafft damit ein Vorzeigeprojekt für nachhaltige Stadtentwicklung in Rheinland-Pfalz.

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