Großer Erfolg für das Mainzer Familienunternehmen Werner & Mertz: Gemeinsam mit dem Kooperationspartner Mondi erhielt es den Deutschen Verpackungspreis 2025 in der Kategorie Nachhaltigkeit/Recyclateinsatz. Prämiert wurde ein neu entwickelter vollständig recyclingfähiger Standbodenbeutel, der erstmals Post-Consumer-Recyclat (PCR) aus dem Gelben Sack enthält. Die Preisverleihung fand am 23. September im Rahmen der Fachmesse FachPack in Nürnberg statt.
Jury lobt Innovation mit Kreislaufgedanken
„Bei dieser Prämierung war nicht nur die Verwendung von Rezyklat als Innovation für einen Standbodenbeutel für flüssiges Füllgut im Vordergrund, sondern auch die Tatsache, dass nicht ein speziell entwickeltes Rezyklat zum Einsatz kam. Ein existierendes Material aus dem Gelben Sack, das über die bereits bekannte Sortier- und Aufbereitungsinfrastruktur gewonnen wird, zeigt auf, dass auch für flexible Verpackungen schon heute Sekundärmaterialien aus der haushaltsnahen Sammlung verfügbar sind. Der Folienaufbau ist auf Rezyklat abgestimmt. Diese Entwicklung hat die Jury gewürdigt“, so die Bewertung der Juroren aus Wirtschaft, Forschung und Lehre.
Ein Meilenstein für nachhaltige Verpackungen
Der prämierte Beutel stellt einen weiteren Schritt in Richtung geschlossene Kreislaufwirtschaft dar. Bereits 2019 hatten Werner & Mertz und Mondi den ersten vollständig recyclingfähigen Standbodenbeutel aus Monomaterial entwickelt, der bis zu 70 Prozent weniger Plastik verbraucht als eine herkömmliche Flasche.
Die aktuelle Weiterentwicklung geht nun noch weiter: Der neue Beutel besteht zu 27 Prozent aus Recyclat und beweist, dass auch PCR aus der haushaltsnahen Sammlung für flexible Verpackungen eingesetzt werden kann. Dabei bleiben Standfestigkeit, Extrusion, Konfektion und Versiegelung auf gewohnt hohem Niveau.
„Der Recyclat-Beutel erfüllt die gleichen Anforderungen an Qualität und Produktschutz wie ein Pendant aus Primärplastik. Damit beweist die Recyclat-Initiative erneut, dass Ökologie und Qualität keinen Widerspruch darstellen, sondern sich im Gegenteil optimal ergänzen“, sagt Alexander Schau, Leiter Verpackungsentwicklung bei Werner & Mertz.
Auch Mondi zeigt sich überzeugt: „Die gemeinsame Entwicklung des StripPouch zeigt eindrucksvoll, dass Kreislaufwirtschaft und Recyclingfähigkeit heute schon Realität sein können. Wir haben bewiesen, dass nachhaltige Verpackungen keine Kompromisse bei Qualität und Funktionalität erfordern. Dieses Projekt ist mehr als ein technischer Erfolg – es ist ein Signal für die ganze Branche: Wenn wir wollen, können wir den Paradigmenwechsel hin zu echten, zukunftsfähigen Verpackungslösungen gemeinsam gestalten“, erklärt Jens Kösters, Manager Technical Service, R&D & Innovation bei Mondi Halle & Steinfeld.
Nominierung für den WorldStar Packaging Award
Von mehr als 200 eingereichten Projekten aus 15 Ländern wurden 37 Innovationen ausgezeichnet – darunter Lösungen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, den USA und dem Iran.
„Wir freuen uns über zukunftsweisende Lösungen und neue Maßstäbe für Closed-Loop-Systeme, Wiederverwendbarkeit und Wiederbefüllbarkeit, zur Erschließung innovativer Quellen und Anwendungen für Rezyklat.“, so dvi-Geschäftsführerin Dr. Natalie Brandenburg.
Mit dem Gewinn des Deutschen Verpackungspreises qualifizieren sich Werner & Mertz und Mondi automatisch für den WorldStar Packaging Award der World Packaging Organisation (WPO).
Artikelempfehlung: Studierendenmieten in Mainz erreichen Höchststand