v.l.n.r.: Ortsvorsteher Guido Haas, stellvertretende Stadtverordnetenvorsteherin Nele Siedenburg, Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende, Baudezernent Andreas Kowol, Lyn Gramenz von dem bauausführenden Unternehmen und Stadtkonservator Martin Horsten. Foto: Stadt Wiesbaden

Mit einem feierlichen Spatenstich haben am Donnerstag, 4. September 2025, die Bauarbeiten zur Neugestaltung des Schlossplatzes in Wiesbaden offiziell begonnen. Damit setzt die Landeshauptstadt den Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom Februar 2024 in die Tat um. Ziel ist es, den zentralen Platz vor der Marktkirche fit für die Zukunft zu machen.

Schlossplatz als Herzstück Wiesbadens

„Der Schlossplatz ist nicht nur das historische Herz Wiesbadens, er ist auch einer der am stärksten genutzten Orte der Stadt. Mit der Neugestaltung schaffen wir die Grundlage dafür, dass dieser Platz den vielfältigen Anforderungen von Alltag und Festen gleichermaßen gerecht wird“, betonte Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende beim Spatenstich.

Der Schlossplatz gilt seit Jahrhunderten als gesellschaftliche und politische Mitte der Stadt. Umrahmt von Marktkirche, Stadtschloss mit Landtag, Neuem und Alten Rathaus, prägt er das Bild Wiesbadens wie kaum ein anderer Ort. Die geplante Umgestaltung soll den Platz ökologisch aufwerten, die Aufenthaltsqualität erhöhen und die Infrastruktur für Veranstaltungen deutlich verbessern.

Nachhaltigkeit und Funktionalität im Fokus

„Besonders wichtig ist uns die ökologische und nachhaltige Qualität: Mit neuen Baumquartieren, Regenwassernutzung und einem durchdachten Bodenaustausch schaffen wir gesunde Bedingungen, damit die neuen Bäume langfristig wachsen können“, erklärte Bau- und Verkehrsdezernent Andreas Kowol. „Gleichzeitig sorgen wir dafür, dass die Veranstaltungsinfrastruktur deutlich leistungsfähiger wird. So sichern wir die Doppelfunktion des Schlossplatzes als Ruhezone im Alltag und als Zentrum für die großen Feste Wiesbadens.“

Maßnahmen im ersten Bauabschnitt bis 2027

Der erste Bauabschnitt soll bis Sommer 2027 andauern und umfasst umfangreiche Arbeiten, darunter:

  • Aufbau einer geordneten Oberflächenentwässerung sowie Bau einer Regenwasserzisterne
  • Pflanzung neuer Bäume mit großzügigem unterirdischem Wurzelbereich
  • Verlegung moderner Strom-, Wasser- und Abwasserleitungen inklusive Anschlüsse für Veranstaltungen
  • Ausstattung mit hochwertigem Natursteinpflaster im Segmentbogenverband
  • Schaffung neuer Aufenthaltsbereiche mit Sitzgelegenheiten in Baumhainen

Für diesen Abschnitt stellt die Stadtverordnetenversammlung 4,5 Millionen Euro bereit. Die vergleichsweise lange Bauzeit ergibt sich aus archäologischen Untersuchungen, denkmalpflegerischen Auflagen, Kampfmittelsondierungen und der gleichzeitigen Nutzung des Platzes für Großveranstaltungen. So werden die Arbeiten etwa für die Rheingauer Weinwoche und den Sternschnuppenmarkt unterbrochen.

Verkehr und Erreichbarkeit während der Bauphase

Während der Bauarbeiten bleibt die Marktkirche weiterhin zugänglich, auch wenn es zeitweise Einschränkungen bei Wegen oder Zugängen geben kann. Der Bereich direkt vor der Kirche ist vollständig gesperrt. Zudem ist mit erhöhtem Baustellenverkehr über die Zufahrten „An den Quellen“ und „Schlossplatz“ zu rechnen.

Bedeutung für Veranstaltungen und Stadtbild

Ob Fastnachtsumzug, internationales Stadtfest, Sternschnuppenmarkt oder Weinfest – der Schlossplatz wird jedes Jahr stark beansprucht. Mit der Umgestaltung entsteht ein Platz, der sowohl den historischen Anspruch erfüllt als auch modernen Anforderungen entspricht. Stadtgrün, funktionale Infrastruktur und ein einheitliches, hochwertiges Erscheinungsbild sollen den Schlossplatz zu einer lebendigen Bühne für Wiesbaden machen.

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