Die Stadtentwicklungsgesellschaft Wiesbaden (SEG) hat das sogenannte „Rote Hochhaus“ in der Karl-Marx-Straße 53, 55–57 im Quartier Schelmengraben erworben. Das weithin sichtbare Gebäude, das über Jahre als Problemimmobilie galt, soll künftig zum Ausgangspunkt einer umfassenden städtebaulichen Erneuerung werden.
„Die Landeshauptstadt übernimmt Verantwortung“, sagte Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende anlässlich des Ankaufs. „Nach Jahren der Vernachlässigung wollen wir jetzt die Entwicklung im Schelmengraben aktiv gestalten – im Sinne des Stadtteils und seiner Bewohnerinnen und Bewohner.“
Rotes Hochhaus Schelmengraben
Über Jahre blieben Investitionen aus, häufige Eigentümerwechsel führten zu Unsicherheit im Umfeld. Auch die direkt angrenzende Ladenpassage steht derzeit komplett leer.
Verkehrs- und Baudezernent Andreas Kowol sieht im Erwerb einen strategischen Schritt: „Das Gebäude ist ein Schlüsselprojekt. Aufgrund seiner Lage kommt ihm eine zentrale Rolle bei der zukünftigen Entwicklung des Quartiers zu.“ Die SEG wolle mit dem Projekt neue Impulse setzen – für eine nachhaltige, soziale und baulich tragfähige Stadtteilerneuerung.
SEG-Geschäftsführer Roland Stöcklin sprach von einer komplexen, aber wichtigen Transaktion: „Gerade solch herausfordernde Liegenschaften sind Teil unseres Kernauftrags. Der Stillstand ist vorbei – jetzt beginnt eine Phase aktiver Transformation, mit dem Fokus auf Wohnen, Begegnung und Lebensqualität.“
In den kommenden Monaten wird die SEG erste Konzepte für die künftige Nutzung und Entwicklung des Areals vorlegen. Im Zentrum des Planungsprozesses sollen dabei die Beteiligung des Quartiersbeirats Schelmengraben und des zuständigen Ortsbeirats stehen. Ziel ist eine städtebauliche Lösung, die sowohl architektonisch als auch sozial zur Stabilisierung des Stadtteils beiträgt.
Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.