CSD
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Mit dem queeren Kulturfestival Sommerschwüle beginnt ab der kommenden Woche das Finale zum großen Rahmenprogramm des diesjährigen Christopher Street Days in Mainz. Das CSD-Orgateam lädt zu einer Woche voller politischer Sichtbarkeit, queerer Kultur und ausgelassener Feiern – mit gleich mehreren Highlights am letzten Juli-Wochenende.

Das komplette Rahmenprogramm finden Sie am Ende der Pressemitteilung oder online unter: www.csd-mainz.de/sommerschwuele

Motto 2025 „Nie wieder still“ – für Demokratie und Vielfalt

Der CSD Mainz 2025 steht nicht nur für queere Sichtbarkeit, sondern auch für einen klaren Einsatz gegen gesellschaftliche Spaltung. „Nie wieder still“ bedeutet auch: Demokratie und Menschenrechte dürfen nicht relativiert werden.

Der Mainzer CSD fordert von den demokratischen Parteien auf allen Ebenen – kommunal, landesweit und im Bund – sich klar gegen Ausgrenzung, Desinformation und Hetze zu positionieren.

Die vollständigen politischen Forderungen finden sich im Infokasten am Ende dieser Pressemitteilung oder online unter: csd-mainz.de/forderungen

Dragshow am Freitagabend: Kunst, Glitzer und Empowerment

Bereits am Freitagabend, den 25. Juli, bringt eine spektakuläre Dragshow mit 14 Queens, Kings und Quings das Alte Postlager zum Beben. Die Vielfalt der Drag-Kunst steht dabei im Mittelpunkt und macht die Show zu einem der emotionalen Höhepunkte der gesamten Woche.

„Wer Drag liebt, wird diesen Abend feiern – und wer Drag noch nicht kennt, wird es spätestens dann“, so Alina Anstatt, Vorsitzende von Schwuguntia e.V.

Tickets gibt es online – entweder einzeln oder als Kombi-Tickets für die Große Pride-Party am Samstagabend im Postlager am Hauptbahnhof.

Große Demonstration am Samstag in der Innenstadt: Nie wieder still

Am Samstag, den 26. Juli, ruft das CSD-Orgateam unter dem bundesweiten Motto „Nie wieder still“ zur großen Demonstration ab 14 Uhr auf. Der Demonstrationszug startet am Fischtorplatz, verläuft über die Innenstadt und endet an den Malakoff-Terrassen.

Dort beginnt im Anschluss das politische Straßenfest mit Bühnenprogramm, Redebeiträgen, Infoständen und Live-Acts.

Post Pride Clubbing am 26. Juli: Tanzen für die Sichtbarkeit

Am Samstagabend wird im Alten Postlager am Hauptbahnhof weitergefeiert: Beim großen Post Pride Clubbing erwarten Besucher*innen zwei Floors mit Pop- und Technobeats, sechs DJs, ein engagiertes Awareness-Team – und eine klare Botschaft: Queere Kultur ist politisch, tanzbar und lebendig.

Tickets sind bereits im Vorverkauf erhältlich oder direkt an der Abendkasse verfügbar.

Solidarität ist Pflicht: Statement von Schwuguntia-Vorsitzender Alina Anstatt

„Wir erleben in ganz Europa eine beunruhigende Zunahme queerfeindlicher Rhetorik und Gewalt – sei es in Ungarn, wo sogar die Demo zum CSD in Budapest kriminalisiert wird, oder hier in Deutschland, wo queere Menschen auf offener Straße angegriffen werden. Besonders trans* Personen stehen zunehmend im Fokus rechter Hetze.

In vielen westlichen Ländern werden ihre Rechte systematisch eingeschränkt – sei es beim Zugang zu Gesundheitsversorgung, im Familienrecht oder im öffentlichen Leben“, warnt Alina Anstatt, Vorsitzende von Schwuguntia e.V.

„In solchen Zeiten reicht es nicht mehr, nur unseren Forderungen still zuzustimmen. Solidarität ist eine Haltung, die auch von Menschen eingefordert werden muss, die selbst nicht queer sind“, so Anstatt weiter.

„Der CSD ist mehr als eine Feier – er ist ein Aufruf, gemeinsam für eine offene und freie Gesellschaft einzustehen.“

Mainzer Clubs zeigen Flagge: Soli-Bändchen für die Community

Erstmals zeigen viele Mainzer Clubs in diesem Jahr bewusst Flagge – im wahrsten Sinne des Wortes: Mit Regenbogenfahnen und CSD-Soli-Bändchen setzen sie ein klares Zeichen für Vielfalt.

Die Armbänder gibt es gegen eine Mindestspende von 2 €, mehr ist willkommen – der Erlös unterstützt die Arbeit des CSD Mainz und die queere Community in der Region.

Eine Woche voller Empowerment, Kultur und Community

Mit dem Start der Sommerschwüle beginnt außerdem eine Woche voller Workshops, Lesungen und Kulturveranstaltungen – vom Drag-Workshop bis zur queeren Stadtführung.

Mainz zeigt sich bunt, laut und selbstbewusst – in einer Woche, die in Erinnerung bleiben wird.

Alle Infos und Tickets unter: csd-mainz.de

CSD Mainz 2025 – Veranstaltungen im Überblick

5. Juli (Fr):
• 18:00–21:00 Uhr – Raum für Trauer – Interreligiöses Ritual, Antoniuskapelle

13. Juli (Sa):
• 15:00–20:30 Uhr – Drag King & Quing Workshop mit Phallamir, Bar jeder Sicht

21. Juli (Mo):
• 19:00–20:00 Uhr – Lesung „Ich bin Chris!“ mit Sven Rühl, Institut français
• 19:30–21:30 Uhr – Queere Improshow: Die Affirmative, Improschule Mainz

23. Juli (Mi):
• 19:00–21:30 Uhr – FLINTA Bondage Workshop, Institut français
• 19:30–21:30 Uhr – Vortrag: Gleichgeschlechtliche Liebe 1933–45, Bar jeder Sicht

24. Juli (Do):
• 18:30–21:30 Uhr – Drag Queen Workshop mit Chardonnay von Taine, Institut français
• 19:00–21:00 Uhr – „Gemeinsam gegen Queerfeindlichkeit“, Bar jeder Sicht

25. Juli (Fr):
• 17:00 Uhr – Ökumenischer CSD-Gottesdienst, Altes Postlager
• 20:00–23:00 Uhr – Dragshow mit 14 Queens, Kings & Quings, Altes Postlager

26. Juli (Sa):
• 14:00–18:00 Uhr – CSD-Demo, Start: Fischtorplatz
• ab 15:00 Uhr – Straßenfest mit Bühnenprogramm, Malakoff-Terrassen
• ab 22:00 Uhr – Post Pride Clubbing, Altes Postlager

27. Juli (So):
• 13:00–15:00 Uhr – Queere Stadtführung, Treffpunkt: Bar jeder Sicht
• 14:00–20:00 Uhr – Chill Out & AkzepTANZ Abschlussball, Kulturei Mainz

Weitere Informationen: csd-mainz.de/sommerschwuele

Die Forderungen des Mainzer CSD 2025

Forderungen auf Bundesebene:
• Aufnahme der Merkmale „sexuelle und geschlechtliche Identität“ in Artikel 3 GG
• Stärkung der Rechte von trans* Jugendlichen im Selbstbestimmungsgesetz
• Geschlechtsneutrale Überarbeitung des Abstammungsrechts
• Verankerung des Anspruchs auf geschlechtsangleichende Maßnahmen im SGB V
• Leitliniengerechte Gesundheitsversorgung für trans* und nicht-binäre Personen
• Strukturelle Absicherung der Fachberatung und Anerkennung queerer Geflüchteter
• Umsetzung der Bundesratsentschließung zur Gleichstellung von Zwei-Mütter-Familien

Forderungen auf Landesebene:
• Streichung des „Sittengesetzes“ aus der Landesverfassung
• Weiterentwicklung und dauerhafte Finanzierung des Landesaktionsplans „RLP unterm Regenbogen“
• Stärkung queerer Strukturen auf dem Land
• Strukturelle und finanzielle Absicherung von SCHLAU RLP

Forderungen auf städtischer Ebene für Mainz:
• Ein neues, gut ausgestattetes Queeres Zentrum mit Raum für Beratung, Bildung und Jugendarbeit
• Ausbau von Hilfsangeboten für queere Frauen und FLINTA*
• Konsequente Umsetzung der Istanbul-Konvention im Sinne queerer Schutzbedarfe

Querschnittsthemen auf allen Ebenen:
• Sichtbarer Schutz von queeren Schüler*innen und Lehrkräften in Bildungseinrichtungen
• Förderung queerer Kulturarbeit und Erinnerungskultur
• Ausbau anonymisierter, zielgruppenspezifischer Gesundheitsvorsorge

Diese Forderungen sind nicht abstrakt – sie sind Ausdruck realer Lebensrealitäten. Sie entstehen aus der queeren Community heraus und werden auf dem CSD Mainz 2025 lautstark sichtbar gemacht.

Weitere Infos: csd-mainz.de/forderungen