Die in.betrieb gGmbH Gesellschaft für Teilhabe und Integration hat am Montag zum Pressetermin in ihre Digitalisierungsgruppe nach Mainz eingeladen. Anlass war der Besuch von Ralf Claus, Oberbürgermeister der Stadt Ingelheim, der den offiziellen Startschuss für einen umfangreichen Digitalisierungsauftrag des Stadtarchivs Ingelheim gab.
1.000 Ordner der Stadt Ingelheim müssen digitalisiert werden
Ziel des langfristig angelegten Projekts ist die Digitalisierung von rund 1.000 Ordnern mit historischen Bauplänen, die derzeit im Stadtarchiv Ingelheim lagern. Die Umsetzung erfolgt in enger Kooperation mit der in.betrieb gGmbH und ist bis Ende 2027 geplant.
„Wir sind sehr froh darüber, dass sich in.betrieb in unserem regulären Ausschreibungsverfahren gegen mehrere Mitbewerber durchsetzen konnte und der Auftrag nach einer organisatorisch bedingten Übergangsphase zukünftig in Ingelheim durchgeführt wird,“ erklärt Oberbürgermeister Ralf Claus. Der Standortvorteil durch die räumliche Nähe war dabei ein ausschlaggebendes Kriterium: „Der mögliche schnelle Zugriff auf eventuell benötigte Akten hat hierbei durch die räumliche Nähe den entscheidenden Unterschied zu Mitbewerbern beispielsweise aus Hamburg gemacht.“
Soziale Teilhabe durch Digitalisierung
Die Digitalisierungsgruppe von in.betrieb bietet Menschen mit Unterstützungsbedarf die Möglichkeit, sich aktiv am Arbeitsprozess zu beteiligen. In kleinen, sorgfältig aufeinander abgestimmten Arbeitsschritten werden die teilweise sehr empfindlichen Baupläne aufbereitet und anschließend digitalisiert. „Zudem können wir dadurch unseren hohen Qualitätsstandard gewährleisten,“ betont Kurt Gohla, Gruppenleiter Digitalisierung bei in.betrieb.
Die Kooperation mit der Stadt Ingelheim stärkt nicht nur die regionale Zusammenarbeit, sondern schafft auch zukunftssichere Arbeitsplätze. Michael Huber, Geschäftsführer der in.betrieb gGmbH, hebt die Bedeutung des Projekts hervor: „Für uns bedeutet die Zusammenarbeit mit der Stadt Ingelheim eine hohe Planungssicherheit, die in der heutigen Zeit enorm wichtig für uns ist. Denn so können wir die Arbeit für unsere Beschäftigten in der Digitalisierungsgruppe in den nächsten Jahren gewährleisten.“
Herausforderung Baupläne: Vorbereitung ist alles
Bevor die oft jahrzehntealten Pläne digitalisiert werden können, müssen sie teilweise aufwendig restauriert und aufbereitet werden. Für die professionelle Umsetzung wurde eigens ein großformatiger A0-Scanner angeschafft. „Wir haben extra für diesen Auftrag einen A0 Scanner gekauft,“ berichtet Kurt Gohla.
Eine zusätzliche Herausforderung ist die sichere Datenvernichtung nach abgeschlossener Digitalisierung. Die Baupläne werden gemäß DIN 66399 in der Sicherheitsstufe P-4 in der hauseigenen Aktenvernichtung in Mainz-Hechtsheim vernichtet.
Ausblick: Umzug der Digitalisierungsgruppe nach Ingelheim
Im Zuge des internen Projekts „arbeit 2025“ wird die gesamte Digitalisierungsgruppe von in.betrieb zum Jahresende nach Ingelheim verlagert. Damit soll die enge Verzahnung mit dem städtischen Auftrag weiter gestärkt werden.
Die Zusammenarbeit mit der Stadt Ingelheim reiht sich in eine Vielzahl gemeinsamer Projekte ein. Neben Werkstätten und Förderstätten betreibt in.betrieb auch mehrere Wohneinrichtungen in der Stadt sowie die städtische Kita „Wildlinge“. Darüber hinaus wurde mit dem Inklusionsbetrieb wasch.werk & rad.werk ein weiteres gemeinsames Vorzeigeprojekt gestartet.
Große Pläne für große Datenmengen
Doch damit nicht genug: „Eine weitere Ausschreibung zur Digitalisierung von Akten läuft derzeit. Insgesamt kommen hier in etwa 1 Mio. Akten zusammen,“ kündigt OB Claus an. Die Stadt Ingelheim setzt damit konsequent auf moderne, barrierefreie Digitalisierungslösungen mit sozialem Mehrwert – und in.betrieb ist ein zentraler Partner auf diesem Weg.