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Die Diakonie Kliniken Bad Kreuznach treiben den Ausbau der zentralen Notfallversorgung voran: Am Standort Ringstraße entsteht eine leistungsstarke Zentrale Notaufnahme (ZNA), die künftig als medizinisches Herzstück der Region fungieren soll. Damit reagiert die Klinikleitung auf neue gesetzliche Vorgaben und steigende Anforderungen in der Akut- und Notfallmedizin.

Moderne Notfallversorgung unter einem Dach in Bad Kreuznach

Bereits im Februar 2025 übernahm die Diakonie Kliniken Bad Kreuznach gGmbH das Krankenhaus Marienwörth. Seither läuft ein intensiver Umbauprozess – strukturell und konzeptionell. Ziel ist die medizinische Neuordnung beider Klinikstandorte. Die Stiftung kreuznacher diakonie informierte dazu am 23. Juni 2025 in einer offiziellen Pressemitteilung.

Mit der Verlagerung der Notaufnahme an den Standort Ringstraße verfolgt die Klinik ein klares Ziel: Qualität steigern, Ressourcen bündeln und die Patientensicherheit erhöhen. Geschäftsführer Manuel Seidel betont: „Es wird keine Schließung geben. Wir planen eine medizinisch sinnvolle Verlagerung mit dem Ziel, mehr Kapazitäten, eine moderne Ausstattung und eine sichere Versorgung für unsere Patientinnen und Patienten zu schaffen. Gleichzeitig möchten wir unsere Mitarbeitenden entlasten, indem wir doppelte Strukturen auflösen.“

Die neue Zentrale Notaufnahme wird mit drei Schockräumen, 22 bis 24 Behandlungsplätzen sowie einem Überwachungsbereich mit bis zu acht Betten deutlich größer als die bisherigen Einheiten. Damit erfüllt sie die gesetzlichen Vorgaben des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) für eine erweiterte Notfallversorgung. Eine Voraussetzung, da die beiden Standorte – Ringstraße und Mühlenstraße – aufgrund ihrer Nähe von rund 1.000 Metern rechtlich als ein Krankenhaus gelten und nur eine gemeinsame ZNA zulässig ist.

Medizinischer Konsens: Standort Ringstraße bietet beste Voraussetzungen

Die Standortentscheidung wurde in einer interdisziplinären Arbeitsgruppe getroffen, an der unter anderem Notfallmediziner und Pflegekräfte beider Häuser beteiligt waren. Dr. Oliver Bill, Leiter der ZNA in der Mühlenstraße, unterstreicht die medizinische Logik hinter dem Ausbau: „Die Hauptaufgabe einer Notaufnahme ist es, lebensbedrohlich verletzte oder erkrankte Menschen zu stabilisieren bzw. eine sofortige Anschlussbehandlung anzuordnen, zum Beispiel in den OP bei einem Polytrauma oder in ein Herzkatheterlabor nach einem Herzinfarkt. Dafür bietet die Ringstraße mit ihren OP-Kapazitäten, zwei Herzkatheterlaboren, dem regionalen Traumazentrum und der größeren Intensivstation die besten Voraussetzungen.“

Medizinische Versorgung bleibt an beiden Standorten erhalten

Trotz der Zusammenlegung der Notaufnahmen wird die Mühlenstraße weiterhin medizinisch genutzt: Hier sollen künftig ambulante Behandlungen, planbare Eingriffe und spezialisierte Bereiche wie die Stroke Unit (Schlaganfallstation) konzentriert werden – inklusive Anbindung an den Hubschrauberlandeplatz.

„Bei schweren Schlaganfällen zählt jede Minute, insbesondere wenn eine rasche Verlegung in eine neurochirurgische Klinik erforderlich ist“, betont der Ärztliche Direktor Dr. Christoph von Buch.

Strukturreform schafft Kapazitäten und entlastet Personal

Neben der Qualität der Versorgung stehen auch wirtschaftliche und personelle Aspekte im Fokus der Reform. Durch die Zusammenführung bisher getrennter Strukturen entstehen zusätzliche Kapazitäten, die Notfallversorgung wird effizienter organisiert und Rufbereitschaften können gebündelt werden.

„Die Notaufnahmen in Deutschland sind vielerorts am Limit“, erklärt Manuel Seidel. „Die neue Struktur und die eng verzahnten Abläufe in der künftigen Zentralen Notaufnahme geben uns die Möglichkeit, genau darauf zu reagieren und schaffen zusätzliche räumliche und personelle Ressourcen.“

Startschuss für Bauarbeiten im Herbst/Winter 2025

Der Beginn der Baumaßnahmen für die neue ZNA ist für Herbst/Winter 2025 angesetzt. Die Klinikleitung steht in engem Austausch mit dem rheinland-pfälzischen Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit, um die weiteren Schritte abzustimmen. Gespräche dazu sind bereits für Juli geplant.

Mit dem Ausbau der Notaufnahme in Bad Kreuznach investieren die Diakonie Kliniken in eine zukunftssichere und moderne Notfallversorgung in Rheinland-Pfalz – mit dem Ziel, die Gesundheitsversorgung in der Region nachhaltig zu verbessern.

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