Waldbrandgefahr – Die anhaltende Trockenheit und die hohen Temperaturen sorgen in Rheinhessen und Südhessen für eine angespannte Lage in Waldgebieten und auf landwirtschaftlichen Flächen. Der Deutsche Wetterdienst stuft die Waldbrandgefahr in vielen Regionen inzwischen als sehr hoch bis extrem hoch ein (Stufe 4 bis 5). Behörden und Feuerwehren mahnen zur Vorsicht und bitten die Bevölkerung um Mithilfe bei der Vermeidung von Bränden.

Auswirkungen auf Wälder und Flächen

Die Hitze- und Dürreperiode hat bereits sichtbare Folgen für die Natur:

  • Boden und Laub sind stark ausgetrocknet. In vielen Wäldern ist der Waldboden mit trockenem Laub und Nadeln bedeckt – ein idealer Brennstoff für Feuer.

  • Vegetation verliert an Wasser. Pflanzen stehen unter Stress, vertrocknen oder werfen vorzeitig Blätter ab. Das erhöht die Brennbarkeit der Flächen zusätzlich.

  • Grasflächen und Feldränder sind hochentzündlich. Bereits ein Funke kann genügen, um ein Feuer mit schneller Ausbreitungsgeschwindigkeit zu verursachen.

  • Junge Bäume und Setzlinge sind gefährdet. Dürreperioden wie diese können langfristige Schäden an der Waldstruktur verursachen.

  • Wildtiere ziehen sich zurück. Viele Tiere meiden die trockenen Bereiche oder verlassen ihre gewohnten Lebensräume auf der Suche nach Wasser.

In Verbindung mit Wind und Hanglagen breiten sich Brände unter diesen Bedingungen oft unkontrolliert und sehr schnell aus. Die Bekämpfung solcher Feuer ist für Einsatzkräfte besonders herausfordernd und gefährlich.

Was ist zu beachten – Verhalten bei erhöhter Brandgefahr

Um Waldbrände zu vermeiden, gelten folgende wichtige Verhaltensregeln:

  • Kein offenes Feuer im Wald oder in Waldnähe.

  • Rauchverbot einhalten – zwischen März und Oktober im Wald grundsätzlich verboten.

  • Keine Zigarettenreste oder anderen Müll wegwerfen.

  • Keine Fahrzeuge auf trockenem Gras abstellen – Brandgefahr durch heiße Fahrzeugteile.

  • Keine Glasflaschen oder spiegelnden Gegenstände liegen lassen.

  • Waldwege nicht blockieren – sie dienen Einsatzkräften als Zufahrten.

Was tun, wenn man einen Brand entdeckt?

Wer einen Brand oder Rauchentwicklung beobachtet, sollte wie folgt handeln:

  1. Notruf 112 wählen.

  2. Ort möglichst genau angeben (z. B. durch Straßennamen, Waldwegnummern, GPS-Daten oder markante Punkte).

  3. Sich selbst in Sicherheit bringen – nicht versuchen, das Feuer ohne ausreichende Mittel zu löschen.

  4. Andere Menschen im Umkreis warnen.

Belastung für Einsatzkräfte und Natur

Die Feuerwehr rechnet bei dieser Wetterlage mit einer Zunahme von Einsätzen in offenen Landschaften. Gleichzeitig führt die Hitze zu zusätzlicher Belastung für die Einsatzkräfte selbst. Auch Landwirte, Förster und freiwillige Helfer arbeiten an der Belastungsgrenze, um ihre Flächen zu sichern und Schaden zu begrenzen.

Laut den Forstbehörden kann es bei anhaltender Trockenheit zu langfristigen Schäden an jungen Baumbeständen und Waldböden kommen. Eine erhöhte Anfälligkeit für Schädlinge und Baumkrankheiten ist ebenfalls zu erwarten.

Weitere Informationen und Warnstufen

Aktuelle Informationen zur Waldbrandgefahr in Ihrer Region erhalten Sie beim Deutschen Wetterdienst unter: dwd.de/waldbrand