Geldscheine Euro, Bildquelle: pixabay.com

Während die Gewinne aus der Lotteriesteuer gestiegen sind, gab es jedoch einen deutlichen Rückgang bei den Glücksspielsteuern. Tatsächlich ist es das erste Mal seit fünf Jahren, dass es einen Rückgang bei den Einnahmen aus der Glücksspielbranche gab. Den größten Einbruch gab es bei den Online Slots – hier sind die Steuereinnahmen um 38,5 Prozent gesunken. Aber auch der Sportwettenbereich hat nachgelassen.

Sind das die Auswirkungen der Regulierung?

Seit dem Juli 2021 ist der deutsche Glücksspielstaatsvertrag – GlüStV – in Kraft. Das heißt, seit diesem Zeitpunkt wird das Glücksspiel in Deutschland bundesweit geregelt. Dadurch hat man sich einerseits gehofft, den Spielerschutz zu verbessern, andererseits hat man auch mit höheren Steuereinnahmen spekuliert. Der Spielerschutz hat letztlich den Spielspaß getrübt, die Steuereinnahmen gehen nun erstmals nach fünf Jahren zurück. Hat die deutsche Politik die falsche Taktik gewählt?Wer ein umfangreiches Spielangebot in Anspruch nehmen will, sich nicht vorschreiben lassen möchte, wie viel Geld pro Monat auf das Konto überwiesen werden darf und man von Top Auszahlungsquoten sowie auf eine breite Vielfalt an Zahlungsmethoden zugreifen will, sollte sich tatsächlich für einen Anbieter ohne deutsche Lizenz entscheiden – ganz egal, ob es sich um ein Online Casino oder um einen Anbieter für Sportwetten handelt. Denn operiert der Anbieter mit deutscher Lizenz, so heißt das, dass der Spieler viele Einschränkungen akzeptieren muss. So liegt das monatliche Einzahlungslimit bei 1.000 Euro – plattformübergreifend. Überprüft wird das durch das System LUGAS (Länderübergreifendes Glücksspielaufsichtssystem). Nach der Registrierung muss sofort die Verifizierung erfolgen – könnte ja sein, dass der Spieler in der OASIS Sperrdatei (Online Abfrage Spielerstatus) ist. Pro Runde darf maximal ein Einsatz von 1 Euro getätigt werden; nach jedem Spin ist eine fünf Sekunden lange Pause abzuwarten. Zudem gibt es kein Live Casino. Dass dann natürlich das Interesse an Anbietern steigt, die eine internationale Lizenz haben, mag nicht überraschend sein. Denn hier gibt es dann keine derartigen Einschränkungen, die zwar durchaus für den Spielerschutz geeignet sind, aber sehr wohl den Spielspaß trüben.Könnten es am Ende die vielen Einschränkungen sein, wieso erstmals seit fünf Jahren die Einnahmen bei der Glücksspielsteuer zurückgegangen sind?

Rückgang um fast 4 Prozent

Mit 2,48 Milliarden Euro sind im Jahr 2023 um rund 3,6 Prozent weniger Einnahmen als 2022 verzeichnet worden. Es ist das erste Mal seit fünf Jahren, dass die Einnahmen gesunken sind. Sieht man sich nämlich die Zahlen des Statistischen Bundesamts an, so gab es in den letzten Jahren immer eine Steigerung. Besonders stark zeichnet sich die Steigerung im Zehnjahres-Vergleich ab: Im Jahr 2013 lagen die Steuereinnahmen bei 1,64 Milliarden Euro – somit sind die Einnahmen in 10 Jahren um 51,5 Prozent gestiegen. Das vor allem aufgrund der Tatsache, dass heutzutage immer und zu jeder Zeit das Glück in einem Online Casino mit einem mobilen Endgerät auf die Probe gestellt werden kann. Vor rund 10 Jahren gab es zwar Online Casinos, die mobilen Endgeräte waren aber noch nicht soweit wie heute bzw. gab es auch beim Internet klare VeränderungenDie Glücksspielsteuer setzt sich aus verschiedenen Einnahmen zusammen. Sieht man sich die Details an, so wird schnell klar, dass es hier doch einige Unterschiede gibt. Die Nummer 1 im Bereich Glücksspiel ist die Lotterie Mit 1,77 Milliarden Euro hat die Lotteriesteuer den höchsten Anteil bei der Glücksspielsteuer – sie macht 71 Prozent aus. Gegenüber 2022 sind die Einnahmen auch um 5,8 Prozent gestiegen. Anders sieht es aus, wenn man auf die Sportwetten blickt: Aufgrund der Tatsache, dass es 2023 keine Fußball-Europameisterschaft oder Fußball-Weltmeisterschaft gegeben hat, ist der Rückgang nachvollziehbar. 409 Millionen Euro wurden eingenommen – das entspricht einem Minus von 5,2 ProzentDen größten Einbruch hat es bei den Online Slots gegeben. Sind 2022 noch 430 Millionen Euro in die Staatskasse geflossen, waren es 2023 nur noch 264 Millionen Euro. Das ist ein Rückgang um 38,5 Prozent.Lotterierecht ist LändersacheAufgrund der Tatsache, dass das Lotterierecht in Deutschland Ländersache ist, fließen die Einnahmen in das jeweilige Bundesland. Das freut vor allem Nordrhein-Westfalen. Mit 22 Prozent weist das bevölkerungsreichste Bundesland auch den höchsten Anteil auf und darf sich über 535 Millionen Euro freuen. Dahinter liegen Bayern (14 Prozent und 350 Millionen Euro) sowie Baden-Württemberg (12 Prozent und 300 Millionen Euro)Spielkarten