Friedrich Merz | Foto: Tobias Koch
Friedrich Merz | Foto: Tobias Koch

Der Bundestag hat entschieden: CDU-Chef Friedrich Merz ist am 5. Mai 2025 im zweiten Wahlgang mit 325 Stimmen zum zehnten Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland gewählt worden. Wie erwartet wurde er anschließend von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier offiziell ernannt. Damit steht dem Regierungswechsel ein halbes Jahr nach dem Bruch der Ampel-Koalition nichts mehr im Wege.

Friedrich Merz gelingt Kanzlerwahl im zweiten Anlauf

Im ersten Wahlgang war Merz knapp an der absoluten Mehrheit von 316 Stimmen gescheitert – ein Novum in der Geschichte der Bundesrepublik, denn noch nie war ein designierter Kanzler nach erfolgreichen Koalitionsverhandlungen bei der ersten Abstimmung im Bundestag durchgefallen. Im zweiten Anlauf jedoch erreichte Merz 325 Ja-Stimmen und damit neun mehr als erforderlich. Die Koalitionsfraktionen CDU/CSU und SPD, die gemeinsam 328 Sitze im Bundestag halten, sicherten ihm die Mehrheit.

Nach der erfolgreichen Wahl erklärte Merz in Richtung der Bundestagspräsidentin Julia Klöckner: „Ich bedanke mich für das Vertrauen, und ich nehme die Wahl an.“

Offizielle Ernennung durch Bundespräsident Steinmeier

Noch am selben Tag erhielt Merz im Schloss Bellevue die offizielle Ernennungsurkunde durch Bundespräsident Steinmeier. Damit ist er auch rechtlich im Amt. Im Anschluss legte er im Bundestag den Amtseid ab, wie es das Grundgesetz vorsieht. Die feierliche Vereidigung der neuen Bundesregierung erfolgte ebenfalls im Laufe des Tages.

Neues Kabinett mit 18 Ministern – Lars Klingbeil wird Vizekanzler

Dem neuen Kabinett gehören 18 Ministerinnen und Minister an – darunter zehn Männer und acht Frauen. Die Ministerposten wurden zwischen CDU und SPD jeweils mit sieben, sowie von der CSU mit drei Personen besetzt. Vizekanzler und Finanzminister wird Lars Klingbeil (SPD). Ihm kommt künftig eine Schlüsselrolle in der neuen Regierung zu – insbesondere im Zusammenspiel mit Kanzler Merz. Beobachter sehen das Verhältnis der beiden als professionell und konstruktiv: In den Koalitionsverhandlungen galt ihr Umgang als sachlich und lösungsorientiert.