Vorsicht in Südhessen: Nach wie vor stellt die Afrikanische Schweinepest (ASP) eine ernstzunehmende Bedrohung für Wild- und Hausschweine dar. Besonders betroffen ist der Raunheimer Wald, der inzwischen zur sogenannten ASP-Kernzone zählt. Trotz gelockerter Maßnahmen und punktueller Jagdfreigaben bleibt höchste Vorsicht geboten – insbesondere für Spaziergänger, Hundebesitzer und Anwohner in waldnahen Gebieten.
Explosionsartige Vermehrung der Wildschweinpopulation
Im vergangenen Jahr war der Raunheimer Wald wegen des ASP-Ausbruchs großflächig für die Jagd gesperrt worden. Gleichzeitig bescherte das sogenannte Mastjahr den Wildtieren ein überreiches Nahrungsangebot. Die Folge: eine explosionsartige Vermehrung der Wildschweinpopulation.
Mittlerweile werden die Tiere nicht nur verstärkt im Wald, sondern zunehmend auch in Siedlungsnähe gesichtet. Laut der Stadtverwaltung Raunheim reagieren Wildschweine – vor allem wenn sie erkrankt oder gestresst sind – oft unberechenbar und können gefährlich werden.
Zum 1. April trat eine neue Allgemeinverfügung des Kreises Groß-Gerau in Kraft, die in bestimmten Bereichen eine gezielte Bejagung erlaubt. Schutz- und Festzäune an den Außengrenzen des Kreisgebiets sollen verhindern, dass infizierte Tiere sich weiter ausbreiten. Doch Entwarnung gibt es nicht: Die ASP ist weiterhin aktiv.
Die Stadt ruft daher zu erhöhter Vorsicht auf
Wer einem Wildschwein begegnet, sollte unbedingt Abstand halten und keinesfalls versuchen, das Tier zu vertreiben oder gar zu berühren. Auffällige Tiere – etwa solche, die orientierungslos, apathisch oder verletzt erscheinen – sowie Totfunde müssen sofort dem Veterinäramt des Kreises Groß-Gerau oder der Polizei Rüsselsheim gemeldet werden:
Veterinäramt Kreis Groß-Gerau
Tel.: 06152 989-220
E-Mail: veterinaeramt@kreisgg.de
Polizei Rüsselsheim
Tel.: 06142 696-0
Auch Hundehalter sind angehalten, ihre Vierbeiner im Wald grundsätzlich an der Leine zu führen – zum Schutz der Tiere selbst und der sensiblen Natur. Denn neben der ASP spielt auch die seit März laufende Brut- und Setzzeit eine wichtige Rolle: Freilaufende Hunde können Wildtiere in dieser empfindlichen Phase massiv stören.
Die Stadt Raunheim bedankt sich bei allen Bürgerinnen und Bürgern für ihre Achtsamkeit und Rücksichtnahme – ein verantwortungsvolles Verhalten sei der beste Beitrag zum Schutz von Mensch, Tier und Umwelt.
Weitere Informationen zur Afrikanischen Schweinepest sowie Antworten auf häufig gestellte Fragen gibt es online unter: Infos Kreis Groß-Gerau