Eine schier unendliche Weite bis zum Horizont, die frische, salzige Brise von der Nordsee, Sahnewölkchen im beliebten Ostfriesentee oder das knapp und herzliche „Moin“, das als Begrüßung zu jeder Tageszeit passt: Diese Eindrücke und Symbole sind fest mit Ostfriesland verknüpft. Doch die Region im Nordwesten Deutschlands hat noch viel mehr zu bieten: gemütliche Städte, historische Fischerhäfen, ein Weltnaturerbe und die allgegenwärtigen Wasserstraßen, die sich kreuz und quer durchs Land ziehen. Mit dem Fahrrad oder dem Paddelboot lässt sich die Vielfalt im Südlichen Ostfriesland individuell und ganz entspannt erkunden.
Mit Muskelkraft durch die Naturlandschaft
Ganz Ostfriesland fährt Fahrrad – und das aus gutem Grund. Ein vorbildlich ausgeschildertes Radwegenetz von über 1.000 Kilometern Länge eröffnet nahezu unendliche Möglichkeiten, die faszinierende Landschaft auf zwei Rädern zu entdecken. Und selbst wenn der Wind mal von vorn kommt, bleibt das Radfahren dank der flachen Topografie ein reines Vergnügen. Die Internationale Dollard Route und die Deutsche Fehnroute führen Radfahrer durch weite Felder, an malerischen Kanälen entlang und über sanfte Deiche, auf denen man oft nur in Begleitung von Schafen und Möwen unterwegs ist.
Besonders reizvoll: Viele Wege führen am Wattenmeer entlang, das zum UNESCO-Weltnaturerbe gehört. Hier, am Dollart, einer Bucht zwischen Ostfriesland und den Niederlanden, lassen sich seltene Vögel beobachten, Wattwanderungen unternehmen und die beeindruckende Kraft der Gezeiten hautnah erleben. In den kleinen Fischerorten, die die Routen säumen, lässt sich das maritime Leben noch authentisch spüren. Einige Kutter fahren nach wie vor aufs Meer hinaus, um die begehrten Nordseekrabben – von den Ostfriesen liebevoll „Granat“ genannt – zu fangen.
Paddel und Pedal: Das besondere Naturerlebnis
Seen, Flüsse, Kanäle und die Nähe zur Nordseeküste machen das Südliche Ostfriesland auch für Wassersportler zu einem wahren Paradies. Besonders beliebt ist das Konzept „Paddel und Pedal“: Zahlreiche Stationen ermöglichen es, eine Strecke mit dem Kanu zurückzulegen und für den Rückweg auf das Fahrrad umzusteigen – oder umgekehrt. Diese flexible Art der Fortbewegung eröffnet eine ganz neue Perspektive auf die Landschaft.
Ob im Einer, Zweier oder in einer Gruppe im Zehnerkanu – auf den ruhigen Wasserwegen paddelt man durch idyllische Moorlandschaften, vorbei an typischen Fehnsiedlungen und durch verwunschene Hochmoorgebiete. Vor der ersten Fahrt erhalten die Teilnehmer eine gründliche Einweisung und Informationen zur Beschilderung der Wasserwege, sodass auch Anfänger entspannt auf Entdeckungstour gehen können.
Windmühlen als Wahrzeichen
Neben Wasser und Weite prägen Windmühlen das Landschaftsbild Ostfrieslands. Viele dieser historischen Bauwerke wurden liebevoll restauriert und dienen heute als Museen, Veranstaltungsorte oder Cafés. Die „Galerieholländer“, wie die typisch ostfriesischen Mühlen genannt werden, erzählen Geschichten aus einer Zeit, als Windkraft noch zum Alltag der Menschen gehörte.
Wer sich intensiver mit der Mühlenkultur auseinandersetzen möchte, sollte die „Deutsche Fehnroute“ erkunden. Diese führt nicht nur zu den schönsten Mühlen, sondern auch entlang traditioneller Fehnkanäle und durch charmante kleine Orte, in denen das Leben noch etwas gemächlicher zugeht.
Ein Paradies für Ruhesuchende
Ob auf zwei Rädern, zu Wasser oder auf Wanderwegen: Das Südliche Ostfriesland bietet ideale Bedingungen für Erholungssuchende und Naturliebhaber. Unter www.suedliches-ostfriesland.de finden Interessierte zahlreiche Tipps für Radtouren, Paddelstrecken, Veranstaltungen und Unterkünfte.
Hier erlebt man Urlaub entschleunigt – mit einer Tasse Tee in der Hand, dem Wind in den Haaren und dem beruhigenden Gefühl, der Natur ganz nah zu sein.





