Foto: rmv.de

Mobilität Mainz: Der Mainzer Stadtrat hat am 9. April 2025 einen bedeutenden Beschluss gefasst: Die sogenannte Vorzugsvariante für den Ausbau der Straßenbahnstrecke durch die Innenstadt wurde offiziell beschlossen. Damit folgt das Gremium der gemeinsamen Empfehlung von Bürgerinnen und Bürgern, der Stadtverwaltung sowie dem Projektteam.

Dabei herrscht breite Einigkeit darüber, dass die neue Trassenführung über Ludwigstraße, Flachsmarkt, Große Bleiche, Rheinallee, Goethe- und Nahestraße sowie den Zollhafen die besten Voraussetzungen für eine zukunftsfähige und leistungsfähige Straßenbahnverbindung bietet. Zum einen berücksichtigt sie zentrale Bedürfnisse der Stadtentwicklung, zum anderen verspricht sie eine verbesserte Anbindung für Fahrgäste. Darüber hinaus wurde im Entscheidungsprozess besonderer Wert auf Bürgerbeteiligung gelegt, weshalb der Beschluss als wichtiger Schritt in Richtung nachhaltiger Mobilität gilt.

Ein Beteiligungsprozess mit Vorbildcharakter

Die Entscheidung stützt sich auf ein umfangreiches Beteiligungsverfahren, das im Frühjahr 2022 startete. Im Zentrum stand der sogenannte Interessenbeirat (IB), dem über zwei Dutzend Vertreterinnen und Vertreter verschiedenster Gruppen angehörten. Mehr als zwei Jahre lang setzten sie sich intensiv mit der Bewertung möglicher Streckenvarianten auseinander. Vor wenigen Wochen legte der IB seinen Abschlussbericht vor – mit einer klaren Empfehlung, die nun als Grundlage für den Ratsbeschluss diente.

Der Weg zur Entscheidung

Der Ingenieurbüro (IB) prüfte mehrere Trassenvarianten für die Verbindung vom Schillerplatz in die Mainzer Neustadt. Dabei berücksichtigten die Planer gleichermaßen den Verkehrsfluss, die städtebauliche Entwicklung, die Umweltverträglichkeit und die Interessen der Bürgerinnen und Bürger. Die nun beschlossene Vorzugsvariante schnitt in allen Bereichen am besten ab und setzte sich klar durch.

Mit dem Ratsbeschluss vom 9. April endet die Phase der Variantenprüfung und eröffnet gleichzeitig einen neuen Abschnitt in der Planung.

Der Zeitplan im Überblick

Mit dem Beschluss zur Vorzugsvariante beginnt nun die nächste Planungsphase. Der Zeitplan für das Großprojekt ist ehrgeizig und sieht folgende Schritte vor:

  • Juni 2022 – März 2025: Aktive Bürgerbeteiligung
  • Mitte 2025: Abschluss der Vorplanung, Beginn der Entwurfsplanung
  • Ende 2027: Start des Planfeststellungsverfahrens
  • Anfang 2029: Planfeststellungsbeschluss und Baubeschluss durch den Stadtrat
  • Zwischen 2032 und 2034: Geplante Inbetriebnahme der neuen Innenstadtstrecke

Ein Projekt mit Perspektive

Die neue Straßenbahnstrecke verbessert nicht nur den öffentlichen Nahverkehr in Mainz, sondern auch treibt die Verkehrswende sowie die nachhaltige Stadtentwicklung aktiv voran. Indem sie Innenstadt und Neustadt künftig deutlich besser verbindet, trägt sie zugleich dazu bei, die Lebensqualität in der Landeshauptstadt langfristig zu steigern.

Mit dem jüngsten Ratsbeschluss setzen Politik und Verwaltung nun die nächsten konkreten Planungsschritte in Gang – damit markiert dieser Beschluss einen echten Meilenstein für Mainz und zugleich für die mobile Zukunft der Stadt.

Artikelempfehlung: Erhebliche Verkehrsbehinderungen in Mainz-Gonsenheim