Asiatische Tigermücke: In Trebur, genauer gesagt im Ortsteil Astheim, wurde das Vorkommen der Asiatischen Tigermücke (Aedes albopictus) festgestellt. Diese ursprünglich aus Südostasien stammende, invasive Mückenart gilt als besonders angriffslustig und kann unter bestimmten Bedingungen gefährliche Krankheiten wie Dengue-, Zika- oder Chikungunya-Fieber übertragen. Um eine Ausbreitung der Tigermücke zu verhindern, hat die Gemeinde Trebur nun die Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (KABS e.V.) mit gezielten Bekämpfungsmaßnahmen beauftragt.
Rasche Reaktion der Gemeindeverwaltung auf die Asiatische Tigermücke in Trebur
Aufgrund der potenziellen Gesundheitsgefahr durch die Asiatische Tigermücke werden alle Anwohnerinnen und Anwohner im bekannten Verbreitungsgebiet schriftlich über die bevorstehenden Maßnahmen informiert. Diese Benachrichtigung enthält konkrete Handlungsempfehlungen und Hinweise zur Mithilfe. Wer kein Schreiben erhält, wohnt außerhalb der aktuellen Ausbreitungszone – sollte dennoch präventiv tätig werden, um eine weitere Ausbreitung der Asiatischen Tigermücke in Trebur zu verhindern.
Brutstätten frühzeitig beseitigen: So helfen Bürger aktiv mit
Die wirksamste Strategie gegen die Ausbreitung der Tigermücke liegt in der konsequenten Beseitigung von Brutplätzen. Diese Mückenart nutzt selbst kleinste Wasseransammlungen zur Eiablage – beispielsweise in Regentonnen, Gießkannen, Vogeltränken, Blumentopfuntersetzern, Hofgullys oder verstopften Dachrinnen. Da die Tigermücke nur wenige hundert Meter weit fliegt, stammen viele Mücken, die stechen, oft vom eigenen Grundstück oder aus der direkten Nachbarschaft.
Die empfohlene Präventionszeit reicht von Anfang April bis Anfang Oktober. Innerhalb dieses Zeitraums ist die Tigermücke besonders aktiv und vermehrungsfähig. Gefäße im Freien sollten entweder so gelagert werden, dass sich kein Wasser darin sammelt, oder sie sollten mit einem engmaschigen Moskitonetz abgedeckt werden. Einmal wöchentliches Entleeren aller wassergefüllten Gefäße gilt als besonders effektiv.
Für Brutstätten, die sich nicht vollständig trockenlegen oder abdecken lassen, können sogenannte Bti-Tabletten verwendet werden. Diese enthalten einen biologischen Wirkstoff, der ausschließlich Mückenlarven abtötet – für Menschen, Haustiere und andere Tiere ist der Stoff vollkommen unbedenklich. In Trebur sind diese Tabletten für Bürgerinnen und Bürger kostenlos über die Gemeindeverwaltung erhältlich.
Eier der Tigermücke gezielt zerstören – noch bevor sie schlüpfen
Ein oft übersehener, aber wirkungsvoller Schritt: Eier der Tigermücke lassen sich bereits vor dem Schlüpfen abtöten. Weibliche Tigermücken kleben ihre Eier an die Innenwände wasserführender Behälter. Eine Reinigung mit heißem Wasser (mindestens 60 Grad Celsius) oder das Ausbürsten mit einer harten Bürste entfernt und zerstört diese Eier zuverlässig. Das verwendete Wasser sollte im Anschluss in den Boden gegossen werden – nicht in die Kanalisation.
Trotz Vorsicht – was tun bei starkem Mückenaufkommen?
Falls es trotz konsequenter Umsetzung der Empfehlungen zu einem erhöhten Mückenaufkommen und Stichbelästigungen kommt, können sich betroffene Bürgerinnen und Bürger direkt an die KABS e.V. wenden. Über die E-Mail-Adresse termine-tigermuecke@kabs-gfs.de (Betreff: Trebur) oder das Meldeformular auf der Website www.kabsev.de kann ein Vor-Ort-Termin mit einer Fachkraft vereinbart werden. Dabei werden potenzielle, bislang unentdeckte Brutstätten ausfindig gemacht – idealerweise unter Einbeziehung der Nachbarschaft, denn Tigermücken machen keinen Halt vor Grundstücksgrenzen.
Warum die Bekämpfung der Asiatischen Tigermücke in Trebur so wichtig ist
Die Verbreitung der Asiatischen Tigermücke in Trebur ist nicht nur ein lokales Problem, sondern Teil einer größeren Entwicklung, die durch globale Reisetätigkeit und den Klimawandel begünstigt wird. In Regionen mit mildem Klima, wie der Oberrheinebene, kann sich die Tigermücke dauerhaft ansiedeln und bei fehlender Gegenwehr schnell zur Plage werden.
Besorgniserregend ist insbesondere die Möglichkeit der Übertragung tropischer Krankheitserreger. Zwar tragen Tigermücken diese Erreger nicht von Natur aus in sich, doch durch infizierte Reiserückkehrer können Viren wie das Dengue- oder Westnil-Virus eingeschleppt und durch die Mücke weiterverbreitet werden. Auch Hunde sind gefährdet, da die Tigermücke Fadenwürmer übertragen kann, die eine Herzwurmerkrankung auslösen.
Artikelempfehlung: Fahrradsaison startet – und mit ihr die Diebstahlwelle