Wohnraum Mainz: Seit Jahren steht der Wohnungsmarkt im Rhein-Main-Gebiet unter Druck: Die Nachfrage übersteigt das Angebot, die Miet- und Kaufpreise steigen kontinuierlich – auch in Mainz. Ein zentrales Problem dabei ist das fehlende und vor allem bezahlbare Bauland. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, will die Landeshauptstadt Mainz künftig eine aktiv steuernde Rolle bei der Baulandentwicklung einnehmen.
Wohnraum in Mainz: Strategiepapier gegen Spekulation und Preissteigerungen
Um diesem Ziel näherzukommen, hat die Stadt Mainz die „PD – Berater der öffentlichen Hand GmbH“ beauftragt, eine umfassende Strategie für eine aktive kommunale Bodenpolitik zu erarbeiten. Die Ergebnisse dieser Untersuchung sind nun Teil des umfassenderen Konzepts „Wohnen in Mainz“ und wurden jüngst den städtischen Gremien vorgestellt. In einer Präsentation erläuterte Ramona Klukas, stellvertretende Leiterin des Marktbereichs „Wohnen und Quartier“ der PD, die wesentlichen Inhalte des Abschlussberichts.
Empfehlungen für eine zukunftsfähige Baulandentwicklung
Der Bericht enthält verschiedene Handlungsempfehlungen – darunter auch alternative Vorschläge – für das weitere Vorgehen der Stadtverwaltung. Diese Vorschläge werden aktuell geprüft und bewertet. Ziel ist es, konkrete Schritte für eine nachhaltige und sozial orientierte Bodenpolitik einzuleiten.
Lenkungsgruppe als erstes zentrales Element
Bereits umgesetzt wurde die Gründung einer Lenkungsgruppe durch die Stadtspitze. Diese wird künftig gemeinsam mit städtischen Tochtergesellschaften wie der Wohnbau Mainz und den Mainzer Stadtwerken strategische Grundlagen für ein gemeinsames Portfoliomanagement im Bereich Grundstücke erarbeiten. Noch im Jahr 2025 sollen den städtischen Gremien weitere Umsetzungsschritte vorgelegt werden.
OB Haase: „Baulandpreis ist nur ein Teilaspekt“
Oberbürgermeister Nino Haase unterstreicht die Bedeutung der neuen Strategie:
„Bezahlbares Bauland ist ein essentieller Erfolgsfaktor für bezahlbare Wohnungen. Mainz braucht eine nachhaltige und auch soziale Bodenpolitik.“ Er betont, dass es nicht nur um den reinen Baulandpreis gehe, sondern um ein umfassendes Paket an Maßnahmen. Dazu gehören strategische Grundstücksankäufe und -verkäufe, mit denen die Stadt gemeinsam mit ihren Tochtergesellschaften steuernd eingreifen will – auch unter Berücksichtigung ökologischer und städtebaulicher Kriterien.
Breite Beteiligung aus der Stadtverwaltung
Die Erarbeitung der Strategie wurde durch eine Vielzahl städtischer Akteure begleitet. Dazu gehörten unter anderem die Leitstelle Wohnen im Büro des Oberbürgermeisters, das Stadtplanungsamt, das Amt für Wirtschaft und Liegenschaften sowie die Grundstücksverwaltungsgesellschaft, die Mainzer Stadtwerke AG, die Wohnbau Mainz und die Zentrale Beteiligungsgesellschaft der Stadt. Mit der neuen Strategie will Mainz künftig nicht nur auf Entwicklungen reagieren, sondern den Wohnungsmarkt aktiv mitgestalten – für eine sozial gerechtere und nachhaltigere Stadtentwicklung.
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