Burgpark Gustavsburg
Burgpark Gustavsburg

Der Burgpark in Gustavsburg ist ein Ort, der sowohl Geschichte als auch Natur miteinander verbindet. 2004 wurde der Park mit dem Ziel gestaltet, die Erinnerungen an die schwedische Festung Gustavsburg lebendig zu halten, die in den Jahren 1632 bis 1635 auf diesem Gebiet stand. Dieser Park ist ein wahres Stück Geschichte, das sowohl Einheimische als auch Besucher dazu einlädt, in die Vergangenheit einzutauchen und gleichzeitig die ruhige Atmosphäre der Natur zu genießen.

Die Schwedische Festung Gustavsburg

Die Geschichte der Gustavsburg beginnt im frühen 17. Jahrhundert, als der schwedische König Gustav II. Adolf im Zuge des Dreißigjährigen Krieges den Befehl gab, eine Festung im Gebiet von Gustavsburg zu errichten. Diese sollte als strategischer Stützpunkt dienen, da sie gegenüber von Mainz positioniert war, einem der wichtigsten Städte des Rhein-Main-Gebiets. Der Bau der Festung erfolgte in Form einer sternförmigen Anlage mit sechs Bastionen, die durch Gräben geschützt war. Der Plan war, hier Platz für 600 Häuser zu schaffen, was das militärische Potential dieser Festung unterstrich.

Trotz ihrer strategischen Bedeutung wurde die Gustavsburg jedoch nur wenige Jahre genutzt. Bereits 1635, nach nur drei Jahren, wurde sie wieder aufgegeben, und die Festung verschwand aus der Geschichte. Dennoch hinterließ sie ihre Spuren, die heute im Burgpark sichtbar sind.

Matthäus Merian, Topographia Germaniae, 1655: Gustavsburg und Mainmündung
Matthäus Merian, Topographia Germaniae, 1655: Gustavsburg und Mainmündung

Die Brücke und die Überreste der Festung

Ein markanter Bestandteil des Burgparks ist die Brücke, die früher über einen Altarm des Mains führte. Diese Verbindung zwischen den beiden Teilen des Parks existiert heute noch, auch wenn der Altarm des Mains längst ausgetrocknet ist. Die Brücke aus Holz symbolisiert die historische Verbindung und lädt zu einem kurzen Spaziergang ein. Auf einer Seite der Brücke kann man heute noch Mauerreste der einst imposanten Festung entdecken. Eine Gedenktafel, die an dieser Stelle montiert wurde, zeigt eine Abbildung der Gustavsburg und informiert über die historische Bedeutung der Festung. Die Tafel trägt die Inschrift:

„Hier stand von 1632 bis 1635 die Schwedische Festung Gustavsburg. Die Anordnung zum Bau kam vom schwedischen König Gustav II. Adolf. Die sternförmige Anlage umfasste sechs Bastionen. Den Wällen vorgelagerte Gräben sind hier noch zu erkennen. Der Innenraum war für 600 Häuser vorgesehen. 1633 erhielt die Festung Stadtrechte. Schon 1635 wurde die Festung aufgegeben.“

Zwei Bänke, die vor den Mauerresten platziert wurden, bieten den Besuchern die Möglichkeit, sich zu setzen und die Geschichte auf sich wirken zu lassen.

Der Torturm – ein Wahrzeichen der Geschichte

Ein weiteres Wahrzeichen vom Burgpark Gustavsburg ist der Torturm, der 2004 an der Stelle des nordöstlichen Eingangstores der Gustavsburg errichtet wurde. Der mehr als 10 Meter hohe Holzbau war ursprünglich als Spiel- und Kletterturm für Kinder gedacht. Mit seinen mehreren Ebenen, Kletternetzen und einer Rutsche wurde er zu einem beliebten Treffpunkt für die jüngeren Besucher. Der Turm war nicht nur ein symbolisches Relikt aus der Vergangenheit, sondern ermöglichte es den Kindern, auf spielerische Weise etwas über die Geschichte zu erfahren.

Leider wurde der Turm aufgrund von wiederholtem Vandalismus und Zündeleien vor etwa fünf Jahren geschlossen. Die Rutsche wurde abmontiert, und der Turm selbst ist heute nicht mehr zugänglich. Dennoch bleibt der Torturm als Symbol der Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart im Gedächtnis der Anwohner.

Der Steinkreis – ein Ort der Ruhe

Zwischen den Mauerresten und dem Torturm befindet sich der Steinkreis, der den Besuchern eine weitere Gelegenheit zur Erholung bietet. Der Steinkreis ist mehr als nur ein dekoratives Element im Park; er hat eine tiefere symbolische Bedeutung. Auf einer Tafel, die in der Nähe des Steinkreises angebracht ist, steht geschrieben:

„Dieser Ort besitzt eine sanfte und kraftvolle Ausstrahlung, hilft ruhig zu werden, dient dem Stressabbau und fördert das Gefühl, geborgen und angenommen zu sein. Die bildliche Vorstellung ist ein ruhiges Wasser auf warmer Erde unter hellem Himmel.“

Der Steinkreis ist ein Ort der Entspannung und lädt dazu ein, die Seele baumeln zu lassen und dem hektischen Alltag zu entfliehen. Hier können Besucher die Verbindung zwischen Natur und Geschichte auf ganz besondere Weise erleben.

Burgpark Gustavsburg: Ein Ort der Erinnerung und Erholung

Der Burgpark in Gustavsburg ist nicht nur ein Ort der Erholung, sondern auch ein lebendiges Denkmal für die Geschichte der Region. Die Überreste der schwedischen Festung, der historische Torturm und der Steinkreis laden die Besucher dazu ein, sich sowohl mit der Vergangenheit als auch mit der Gegenwart auseinanderzusetzen. Wer den Park besucht, kann sich in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges zurückversetzen und gleichzeitig die Ruhe und Schönheit der Natur genießen.

Der Burgpark ist ein einzigartiger Ort, der Geschichte, Kultur und Erholung miteinander vereint – ein Ort, der sowohl für die Bewohner von Gustavsburg als auch für Touristen einen besonderen Wert darstellt.