Foto: Feuerwehr Mainz

Nachrichten Mainz: Die Polizei Mainz zieht eine positive Bilanz nach dem diesjährigen Rosenmontag: Mit nur 70 registrierten Straftaten fiel die Kriminalität im Vergleich zum Vorjahr (76 Straftaten) erneut auf ein sehr niedriges Niveau. Besonders erfreulich ist der Rückgang bei den Eigentumsdelikten – nur sieben Diebstähle wurden gemeldet. Dies sei vor allem der Aufmerksamkeit der Feiernden zu verdanken, die nach der Taschendiebstahlskampagne der Polizei verstärkt auf ihre Wertsachen achteten.

Bilanz der Polizei

Trotz der hohen Besucherzahl von über 600.000 Personen wurden nur 32 Körperverletzungen registriert, sieben mehr als im Vorjahr, jedoch weiterhin ein niedriger Wert. Die Polizei erfasste zudem drei sexuelle Belästigungen sowie vier Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz.

Rund 850 Personen wurden von der Polizei kontrolliert, darunter etwa 600 Jugendliche. Bei diesen mussten 77 Liter unerlaubt mitgeführter Alkohol vernichtet werden. 23 Erwachsene erhielten aufgrund ihres Verhaltens einen Platzverweis, und lediglich fünf Personen wurden kurzfristig in Gewahrsam genommen.

Seit Altweiberdonnerstag erteilte die Polizei Mainz 31 Aufenthalts- und Betretungsverbote für das Stadtgebiet. Am Rosenmontag wurden eine Person durch die Bundespolizei und zwei weitere durch sogenannte „Super-Recognizer“ der Polizei Rheinland-Pfalz erkannt und des Bereichs verwiesen.

Einsätze bei vermissten Kindern und aggressivem Verhalten

Drei Kinder galten kurzzeitig als vermisst, konnten jedoch rasch gefunden und an ihre Eltern übergeben werden. In Einzelfällen musste die Polizei körperlichen Zwang anwenden: Ein Mann wurde nach aggressivem Verhalten gefesselt und mit einer Spuckschutzhaube beruhigt. Bei einem weiteren Einsatz wurde ein 29-jähriger Polizeibeamter leicht verletzt. Insgesamt kam es zu einer Bedrohung, sechs Beleidigungen und vier Widerständen gegen Einsatzkräfte.

Videotechnik unterstützt Einsatzkräfte

Die Polizei setzte modernste Technik ein, darunter fest installierte Kameras an Hotspots, einen Übertragungswagen, Drohnen und einen Hubschrauber. Diese Maßnahmen halfen nicht nur bei der Schätzung der Besucherzahlen, sondern auch bei der schnellen Reaktion auf Einsatzanlässe. So konnte eine gemeldete Person im Rhein schnell lokalisiert werden – zum Glück stellte sich heraus, dass niemand im Wasser war.

Dank an alle Beteiligten

Die Polizei Mainz dankt allen Feiernden für ihre Besonnenheit und Wachsamkeit, die maßgeblich zur friedlichen Atmosphäre beitrugen. Ein weiterer Dank gilt den Einsatzkräften der Bundespolizei, des Polizeipräsidiums Westhessen, der Rettungsdienste und der Feuerwehr sowie der Polizei Rheinland-Pfalz.

Auch die Feuerwehr und Sanitätsdienste blicken auf den größten gemeinsamen Einsatz des Jahres in Mainz zurück

Über 12 Stunden waren fast 500 ehren- und hauptamtliche Einsatzkräfte neben Polizei und Ordnungskräften für die Sicherheit der Menschen in Mainz im Einsatz. Die Zahl der medizinischen Versorgungen steigerte sich im Vergleich zum Vorjahr.

Bis 23 Uhr erhielten insgesamt 390 Personen medizinische Hilfe in den Unfallhilfsstellen von ASB, DLRG, DRK, Johanniter und Malteser – ein Anstieg gegenüber 320 Behandlungen im Jahr 2024. Unter den Betroffenen waren über 20 Minderjährige, die aufgrund übermäßigen Alkoholkonsums versorgt werden mussten. Besonders auffällig waren drei 14-Jährige, die unabhängig voneinander so stark alkoholisiert waren, dass sie in die Obhut der Rettungskräfte gegeben wurden. Alle minderjährigen Patienten wurden anschließend ihren Erziehungsberechtigten oder den zuständigen Ordnungsbehörden übergeben.

Neben alkoholbedingten Ausfallerscheinungen mussten die Einsatzkräfte auch zahlreiche chirurgische Behandlungen vornehmen. Verletzungen durch Scherben, Auseinandersetzungen und Stürze gehörten ebenso zum Einsatzspektrum wie internistische Notfälle, die bis hin zu einem Herzinfarkt reichten. Insgesamt waren 53 Krankentransporte erforderlich. Von einfachen Maßnahmen wie einem Katheterwechsel bis hin zur Behandlung fieberhafter Infekte wurde das gesamte medizinische Fachwissen der Rettungskräfte gefordert. Glücklicherweise gab es keine lebensgefährlich Verletzten.

Die Feuerwehr, die mit verstärkten Kräften an der Zugstrecke in Bereitschaft stand, musste von 11 bis 23 Uhr zu 12 Einsätzen ausrücken

Neben kleineren Einsätzen und Fehlalarmen standen auch technische Hilfeleistungen sowie Feuermeldungen in Gebäuden auf dem Einsatzplan der Feuerwehr. In der Wallaustraße musste um 19:10 Uhr ein Mann aus einer stark verrauchten Wohnung gerettet werden, nachdem angebranntes Kochgut für Rauchentwicklung gesorgt hatte. Der Mann erlitt leichte Rauchgasverletzungen, lehnte jedoch den Transport ins Krankenhaus ab.

Koordiniert wurden die Einsätze von einer eigens eingerichteten Leitstelle für Rosenmontag und einem Führungsstab. In enger Abstimmung mit Polizei und Veranstaltungsleitung wurden auch die Sicherheitsmaßnahmen und die Information aller Einsatzkräfte nach den schrecklichen Nachrichten aus Mannheim koordiniert. Seitens Feuerwehr und Sanitätsdienst mussten im Rahmen des bestehenden Sicherheitskonzepts keine weiteren Maßnahmen ergriffen werden.

Auch erfreulich ist, dass wieder keine gezielten Angriffe auf Rettungskräfte zu verzeichnen waren. Vielmehr drückten zahlreiche Besucherinnen und Besucher persönlichen ihren Dank gegenüber den Einsatzkräften aus, sodass gemeinsam ausgelassen gefeiert werden konnte.