Streik in Mainz: Am Freitag, den 21. Februar 2025, kommt es in Mainz und anderen Teilen von Rheinland-Pfalz zu erheblichen Einschränkungen im öffentlichen Nahverkehr. Die Gewerkschaft ver.di hat die Beschäftigten der kommunalen Verkehrsbetriebe zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Betroffen sind unter anderem die Mainzer Mobilität sowie ESWE Verkehr. Der Streik beginnt um 4:00 Uhr morgens und endet am Samstag, den 22. Februar, um 4:00 Uhr.
Notbetrieb für Fahrgäste eingerichtet
Trotz des Streiks wird in Mainz tagsüber ein Notbetrieb auf einzelnen Linien organisiert. In der Zeit von etwa 6:00 bis 20:30 Uhr sollen Busse und Straßenbahnen ohne festen Fahrplan im 30-Minuten-Takt verkehren. Vor 6:00 Uhr sowie nach 20:30 Uhr wird es jedoch keine Fahrten geben. Besonders betroffen sind Berufspendler und Schüler, die auf den ÖPNV angewiesen sind. Da die Fahrplanauskünfte in Apps und an Haltestellen nicht zuverlässig sind, wird empfohlen, sich kurzfristig über mögliche Verbindungen zu informieren. Fahrgäste sollten, wenn möglich, frühzeitig losfahren oder Termine verschieben.
Nachtlinien übernehmen den Ersatzverkehr
Im Notbetrieb werden vor allem die Nachtlinien tagsüber verkehren, ergänzt durch weitere Linien auf bestimmten Teilstrecken. Allerdings können kurzfristige Änderungen und zusätzliche Ausfälle nicht ausgeschlossen werden. Zugverbindungen sind von den Streikmaßnahmen nicht betroffen und verkehren regulär. Dennoch könnte es durch den erhöhten Andrang in Regionalbahnen zu Verzögerungen oder vollen Zügen kommen.
Tarifstreit als Ursache für den Streik
Hintergrund des Streiks ist die laufende Tarifrunde im öffentlichen Dienst. In der zweiten Verhandlungsrunde in Potsdam konnte keine Einigung erzielt werden, da die Arbeitgeber kein Angebot vorlegten. Deshalb ruft ver.di die Beschäftigten des kommunalen Nahverkehrs in Rheinland-Pfalz zu einem ganztägigen Streik auf.
Forderungen der Gewerkschaft
Die Gewerkschaft fordert eine Lohnerhöhung von acht Prozent, mindestens jedoch 350 Euro mehr monatlich. Besonders die hohe Arbeitsbelastung und der Personalmangel im öffentlichen Nahverkehr sind zentrale Themen der Verhandlungen. „Wir haben schlicht das Problem, dass wir viel zu wenig Beschäftigte an Bord haben und daher die Arbeitsbelastung deutlich zugenommen hat“, erklärt ver.di-Gewerkschaftssekretär Marko Bärschneider. Eine deutliche Lohnsteigerung sei daher notwendig, um den Beruf attraktiver zu machen.
Keine Streikkundgebungen wegen Sicherheitslage
Aufgrund des Anschlags in München am 13. Februar 2025 wird es am Freitag keine Streikkundgebungen geben. Ver.di betont jedoch, dass sie an ihren Forderungen festhalten und weitere Arbeitskampfmaßnahmen nicht ausgeschlossen sind. Fahrgäste werden gebeten, sich regelmäßig über aktuelle Entwicklungen zu informieren und alternative Verkehrsmittel zu nutzen.
Linienverkehr und Notbetrieb im Überblick:
Keine Fahrten
- Linien 6, 9, 52, 53, 54, 55, 56, 57, 58, 59, 60, 62, 63, 64, 65, 67, 68, 69, 70, 71, 74, 75, 76, 78, 81
→ Notbetrieb durch andere Linien (Details siehe unten).
Eingeschränkter Betrieb
- Linie 33 & 80: Normale Strecke, aber bis ca. 21 Uhr nur Fahrten durch Subunternehmer, danach keine Fahrten.
- Linie 79: Normale Strecke, Fahrten nur bis 21 Uhr.
Normale Fahrten nach regulärem Fahrplan
- Linien 28, 50, 51, 66, 90, 91, 92, 93
Notbetrieb durch andere Linien
- Gonsenheim & Münchfeld: Linien 50, 91, 92
- Hechtsheim & Bretzenheim: Linien 50, 51, 93
- Lerchenberg & Drais: Linien 51, 93
- Kostheim: Linie 91
- Kastel: Linie 91
- Ginsheim & Weisenau: Linien 90, 91, 92, 93
- Neustadt: Linie 92
- Marienborn & Bretzenheim: Linie 51
- Finthen: Linie 91
- Laubenheim: Linie 90