Wirtschaft News: Ab Januar tritt eine neue EU-Verordnung in Kraft, die Bankkunden eine lästige Gebühr erspart: Echtzeit-Überweisungen dürfen künftig nicht mehr teurer sein als herkömmliche Überweisungen.
Echtzeit-Überweisungen: Schnell, aber bisher teuer
Echtzeit-Überweisungen ermöglichen es, Geld innerhalb weniger Sekunden zu transferieren – eine deutliche Zeitersparnis im Vergleich zur klassischen Überweisung, die mindestens einen Werktag benötigt und an Wochenenden oder Feiertagen verzögert werden kann. Allerdings verlangen viele Banken für diesen Service bislang Zusatzgebühren, die je nach Anbieter mehrere Euro betragen können.
Gebührenfreiheit wird Standard
Die neue EU-Verordnung verpflichtet Banken, die Standard-Überweisungen in Euro anbieten, Echtzeit-Überweisungen zu denselben Kosten oder kostenlos bereitzustellen. Da Standard-Überweisungen in der Regel kostenlos sind, wird dieser Vorteil auf Echtzeit-Überweisungen übertragen. Die Regelung gilt für alle EU-Mitgliedstaaten sowie Norwegen, Island und Liechtenstein.
Übergangsfristen für Zahlungsanbieter
Die Umsetzung der Verordnung erfolgt schrittweise:
- In Euro-Ländern: Ab dem 9. Januar 2025 müssen Banken Echtzeit-Überweisungen gebührenfrei entgegennehmen und bis spätestens 9. Oktober 2025 auch versenden.
- In Nicht-Euro-Ländern: Die Fristen verlängern sich auf den 9. Januar 2027 für den Empfang und den 9. Juli 2027 für den Versand.
Potenzial für höhere Akzeptanz
Obwohl Echtzeit-Überweisungen bereits seit einigen Jahren verfügbar sind, nutzen laut EU-Kommission derzeit nur rund 11 Prozent der Verbraucher diese Option. Hauptgrund dafür sind die bislang anfallenden Gebühren. Mit deren Abschaffung könnten Echtzeit-Überweisungen künftig zum neuen Standard im Zahlungsverkehr werden.
Die EU verfolgt mit der Verordnung das Ziel, den Zugang zu schnellen Überweisungen zu erleichtern und die Nutzung europaweit zu fördern. Für Bankkunden bedeutet dies nicht nur mehr Komfort, sondern auch spürbare Einsparungen.