Die nächste Eskalation im Streit zwischen Grünen, AfD und den öffentlich-rechtlichen Sendern: Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck hat das geplante TV-Duell mit der AfD-Kandidatin Alice Weidel (45) nun offiziell abgesagt.

„Wir hatten ein solches Duell im Vorfeld klar ausgeschlossen und auch mitgeteilt, dass wir eine Einladung nicht akzeptieren werden“, erklärte ein Sprecher von Habecks Wahlkampagne gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Grünen-Kritik: Eingriff in den Wahlkampf

Die Entscheidung von ARD und ZDF, Habeck nicht an der zentralen Debatte mit Bundeskanzler Olaf Scholz (66, SPD) und Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (69, CDU) teilnehmen zu lassen, stößt bei den Grünen auf scharfe Kritik. Die Sender würden damit in einen „extrem kurzen, intensiven und vor allem offenen Wahlkampf eingreifen“, hieß es seitens der Partei.

Hintergrund: TV-Debatten nur für Scholz und Merz

Am 9. Februar planen ARD und ZDF ein Kanzler-Duell ausschließlich zwischen Scholz und Merz. Ein separates Format mit Habeck und Weidel war ursprünglich vorgesehen. RTL folgt einem ähnlichen Konzept und lädt Scholz und Merz am 16. Februar zu einer weiteren Debatte ein.

Die öffentlich-rechtlichen Sender begründen diese Entscheidung mit aktuellen Umfragen. „Die Union liegt laut Umfragewerten deutlich vor allen anderen Parteien“, teilten ARD und ZDF mit. Friedrich Merz sei daher der „aussichtsreichste Herausforderer“ von Bundeskanzler Scholz.

Scharfe Reaktionen von Grünen und AfD

Die Entscheidung der Sender sorgt sowohl bei den Grünen als auch bei der AfD für Unmut. Grünen-Co-Fraktionschefin Katharina Dröge (40) äußerte auf der Plattform X (ehemals Twitter) deutliche Kritik: „Sagt mal, ARD und ZDF, ist das wirklich ernst gemeint? Nur SPD & CDU einzuladen? Mit freundlicher Unterstützung zurück zur GroKo? Oder was für ein Land soll das abbilden?“

Auch die AfD kritisierte den Plan der Sender scharf. In einer offiziellen Mitteilung kündigte die Partei an, mögliche rechtliche Schritte zu prüfen: „Dass die AfD als Partei mit den aktuell zweitbesten Umfragewerten wieder in Ameisen-Runden verschwinden soll, werden wir juristisch prüfen.“

Während ARD und ZDF ihre Entscheidungen an den Umfragewerten festmachen, fordern Grüne und AfD eine breitere Darstellung der politischen Kräfte.