Kerstin Bormann mit dem Graupapagei im Stadthaus. Foto: Stadtverwaltung Mainz

Einen ungewöhnlichen Gast durften die Mitarbeitenden der Mainzer Stadtverwaltung am Mittwochmittag (1. August 2024) im Stadthaus Große Bleiche begrüßen: ein Graupapagei hatte sich ins Stadthaus ‚verflogen‘. Wie die Feuerwehr mitteilt, ist noch immer unklar, ob er einen Termin beim Oberbürgermeister vereinbaren oder Nachschub an gelben Säcken holen wollte.

Papagei konnte seinem Besitzer übergeben werden

Die aufmerksamen Mitarbeitenden des Hauptamtes bemerkten schnell, dass der Papagei zutraulich war und einen Ring trug. Der Vogel ließ sich bereitwillig auf dem Arm einer Kollegin nieder. Die Mitarbeitenden versorgten ihn mit Wasser und unterhielten ihn, während die Feuerwehr mit einem Kleinalarmfahrzeug (KLAF) und passender Ausrüstung eintraf, um den Papagei abzuholen und ins Tierheim zu bringen.

In der Zwischenzeit hatten die Kollegen des Hauptamtes herausgefunden, dass auf Ebay Kleinanzeigen in Mainz ein Graupapagei vermisst wurde, der aus der Uferstraße entflogen war. Im Tierheim konnte der Ring des Vogels ausgelesen werden, wodurch der Papagei und sein Besitzer glücklich wiedervereint werden konnten.

Nicht jeder Vogel braucht Hilfe

Die Feuerwehrleitstelle verzeichnet derzeit wieder zahlreiche Notrufe wegen vermeintlich hilfloser (Jung-)Vögel im Stadtgebiet. In solchen Fällen schickt die Leitstelle in der Regel das Einsatzfahrzeug KLAF mit Beamten der Berufsfeuerwehr. Oft handelt es sich jedoch um Vögel, die sich bei den sommerlichen Temperaturen lediglich ausruhen oder um junge Vögel, die noch nicht flugfähig sind, sich aber außerhalb des Nests befinden und nicht in Gefahr sind. Eine menschliche Aufzucht von Jungvögeln kann deren Überlebenschancen mindern und stellt häufig einen Verstoß gegen das Bundesnaturschutzgesetz dar, da Tiere nicht der Natur entnommen werden dürfen.

Um Jungvögeln richtig zu helfen, sollte man unterscheiden: Vögel mit erkennbarem Gefieder sind flügge Jungvögel, die in Ruhe gelassen werden sollten. Falls nötig, kann man sie aus dem Verkehrsbereich in einen sicheren, nahegelegenen Bereich bringen. Sind die Vögel noch federlos, sollten sie möglichst wieder ins Nest oder alternativ darunter gesetzt werden.

Die Feuerwehrleitstelle bittet dringend darum, die Situation und den Zustand der Tiere genau zu prüfen, bevor man sich nähert oder einen Notruf absetzt. So bleiben die Leitungen der 112 für lebensbedrohliche Notfälle frei, und die Einsatzkräfte stehen für Gefahrenabwehreinsätze zur Verfügung.