Vor ihrer Lebertransplantation konnte sich Elke Aryeequaye kaum noch bewegen, weil sich immer mehr Wasser in ihrem Gewebe einlagerte – jetzt nimmt sie zusammen mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG) am 14. September 2023 am Mainzer Firmenlauf teil. Das Team trägt das Logo der Initiative Organspende Rheinland-Pfalz auf den Trikots, denn es will auf die Situation von mehr als 8.500 Menschen aufmerksam machen, die derzeit in Deutschland auf ein lebensrettendes Spenderorgan warten.

Auch Elke Aryeequaye stand 2016 auf der Warteliste

In Folge einer Autoimmunerkrankung war sie an Leberzirrhose erkrankt, die schließlich auch die Funktion der Nieren beeinträchtigte. Als sie das Gefühl hatte, nicht mehr lange zu leben, kam die erlösende Nachricht: Eine Spenderleber stand zur Verfügung. Da das Organ nach der Transplantation nicht arbeitete, folgte eine weitere Operation. Die zweite Spenderleber ermöglichte das ersehnte „neue Leben“. Elke Aryeequaye ist ihren Spendern für diese Chance unendlich dankbar. An den Jahrestagen der beiden Transplantationen zündet sie nach wie vor Kerzen für die Verstorbenen und ihre Angehörigen an.

„Die Initiative Organspende klärt auf und ermutigt Menschen, eine Entscheidung zu treffen und zu dokumentieren“, erklärt Dr. Matthias Krell, Geschäftsführer der LZG, bei der die Initiative angesiedelt ist. Viele Menschen scheuten die Auseinandersetzung mit dem Thema. „Unser Ziel ist es, neutrales fachliches Wissen zu vermitteln und die Leute so in die Lage zu versetzen, gut informiert einen Organspendeausweis auszufüllen. Nicht zuletzt ist dies eine Hilfe für die eigenen Angehörigen, die im Notfall meist unsicher sind, ob sie einer Organspende zustimmen sollen oder nicht.“ Am Info-Point des Firmenlaufs legt die Initiative Organspende Informationsmaterialien und Organspendeausweise zum Mitnehmen bereit.

Sportlich erfolgreich mit neuer Leber

Elke Aryeequaye ist heute eine sportliche Frau, die erfolgreich an den Deutschen Meisterschaften der Transplantierten teilnimmt und sich auf vielfältige Weise für die Organspende engagiert. So ist sie zum Beispiel Ansprechperson des Vereins „Lebertransplantierte Deutschland e.V.“ in der Region Mainz/Wiesbaden. Bei Infoveranstaltungen und in Schulen macht sie auf das Thema Organspende aufmerksam und informiert über Lebertransplantation.

Aus Esslingen reist zudem Monika Weidt zum Firmenlauf an. Auch sie lebt seit acht Jahren mit einer neuen Leber und nimmt regelmäßig an Europa- und Weltmeisterschaften der Transplantierten teil. Bei der WM in Perth im April hat sie an den Wettbewerben im 5.000 Meter-Lauf, 800 Meter-Lauf, 4 x 400 Meter Staffel sowie am Tennis Einzel- und Doppelturnier teilgenommen. Das Ergebnis: Fünf Gold-, Silber- und Bronzemedaillen. „Mit Sport habe ich mich ins Leben zurückgekämpft“, sagt Monika Weidt heute – ein Leben, das ohne Organspende nicht möglich wäre.

Unter diesen sportlichen Voraussetzungen werden die beiden Frauen die Strecke durch die Mainzer Innenstadt locker bewältigen und dem Thema Organspende gemeinsam mit der LZG öffentliche Aufmerksamkeit verschaffen.

Initiative Organspende Rheinland-Pfalz

Die Initiative Organspende Rheinland-Pfalz, ein Bündnis verschiedener Gesundheitspartner, arbeitet unter der Federführung der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG) daran, die Bevölkerung aktiv, professionell und ergebnisoffen über die Möglichkeiten und Voraussetzungen der Organ- und Gewebespende aufzuklären. Ziel ist, dass möglichst jede Bürgerin und jeder Bürger in Rheinland-Pfalz eine persönliche Entscheidung pro oder contra Organspende im Falle des Hirntodes trifft und diese in einem Organspendeausweis dokumentiert. Die Initiative wird gefördert durch die GKV-Gemeinschaftsförderung Selbsthilfe Rheinland-Pfalz und das Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit Rheinland-Pfalz.