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Auflagen steigen, Werbemarkt bricht ein. Das waren die ersten Vorabmeldungen der Zeitungen in der Corona-Krise. Doch nun hat die IVW die Zahlen für das erste Quartal vorgelegt – und die sind weiterhin rückläufig. Zwar gibt es einen Zuwachs bei den E-Paper, doch der kann den Verlust der gedruckten Auflage nicht ausgleichen.


IVW ist die „Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern“ – ein eingetragener Verein. Ihm gehören nach eigenen Angaben 344 Zeitungen an. Die Mitgliedschaft ist wichtig. Wer seine Zahlen der IVW verweigert, hat kaum eine Chance von großen, werbetreibenden Unternehmen ernst genommen zu werden.

Nun hat IVW die Zahlen für das erste Quartal vorgelegt. Demnach kamen alle Tages- und Wochenzeitungen zusammen auf eine verbreitete Auflage von 16,6 Millionen Exemplaren. Im gleichen Quartal des Vorjahres waren es noch 17,5 Millionen Exemplare. Das entspricht einem Rückgang von 5,1 Prozent bei allen Zeitungen zusammen. Mit 5,7 Prozent ist der Rückgang bei den Tageszeitungen größer als bei den Wochenzeitungen. Zu der verbreiteten Auflage zählen auch die E-Paper.

Auch im direkten Vergleich wirkte sich die Corona-Krise nicht aus – zumindest nicht im März. Allein vom letzten Quartal 2019 zum ersten Quartal in diesem Jahr ist die Gesamtauflage um 365 000 zurückgegangen.

Zuwachs bei E-Paper gleicht Rückgang nicht aus

Zwar steigt die Zahl der verkauften E-Paper: Im ersten Quartal 2019 waren es noch 1,59 Millionen Einheiten, im letzten Quartal 2019 dann 1,79 Millionen Einheiten und im ersten Quartal 2020 schon 1,82 Millionen Einheiten. Doch in der verbreiteten Auflage können sie die Verluste der gedruckten Zeitungen nicht ausgleichen, wie die oben stehenden Zahlen zeigen.

Das Zeitungssterben ist kein neuer Trend. Vor zehn Jahren betrug die Gesamtauflage  der bei der IVW gemeldeten Zeitungen noch 22,5 Millionen Exemplare. Daraus ergibt sich also ein Verbreitungsverlust von rund einem Viertel in nur zehn Jahren. Und das obwohl damals E-Abos noch kein nennenswerter Faktor waren, jetzt aber in die verbreitete Auflage eingerechnet werden.

Vergleicht man die Diagramme, die IVW veröffentlicht, fällt einem ins Auge: Auch die Wochenzeitungen haben in den zehn Jahren einen Verlust in ihrer Verbreitung hinnehmen müssen. Doch da verläuft die Kurve deutlich flacher. Bei den Tageszeitungen ist von einer Kurve kaum noch zu sprechen, vielmehr von einem steil nach unten zeigenden Pfeil.