Weihnachten ist ein Fest der Familie und der Liebe. Da darf auch der geliebte Familienhund natürlich nicht zu kurz kommen. In vielen Familien bekommt er ebenfalls ein Geschenk und darf an diesem Tag besonders viel naschen. Damit die ungesunden Süßigkeiten seine Zähne nicht schädigen, muss man in dieser Zeit allerdings besonders gut auf die richtige Zahnpflege beim Hund achten.

Doch Zucker, klebrige Futterreste an den Zähnen und mangelnde Zahnhygiene sind nicht die einzige Gefahr, die zu Weihnachten für das Hundegebiss besteht. Auch viele andere harmlos wirkende Dinge können das Gebiss oder das Zahnfleisch unserer besten Freunde beschädigen. Was gilt es also zu Weihnachten zu beachten?

Schokolade, Plätzchen und andere Süßigkeiten

Wenn ein Hund sieht, dass seinen Menschen etwas besonders gut schmeckt, möchte er auch etwas abhaben. Doch Zucker greift bekannter Weise den Zahnschmelz an und verursacht dadurch Karies. Da er nicht zur natürlichen Nahrung von Hunden gehört, haben sie deutlich dünneren Zahnschmelz als Menschen. Daher sollten süße Gaben an sie vermieden werden. Wer an Weihnachten einmal eine Ausnahme macht, sollte dem Hund danach besonders gründlich die Zähne putzen.

Ganz besonders gefährlich für den Zahnschmelz ist Schokolade. Aufgrund ihrer Zusammensetzung greift sie ihn rascher an als andere Naschereien. Klebrige und getreidehaltige Süßigkeiten wie Plätzchen und Kuchen bergen dafür aber noch eine zusätzliche Gefahr. Sie bleiben an den Zähnen haften und bilden, wenn sie nicht rechtzeitig weggeputzt werden, Zahnbelag und Zahnstein. Daraus kann sich in der Folge Parodontose entwickeln, die im Extremfall zu Zahnverlust führen kann. Die gefährlichste Süßigkeit sind aber meistens Bonbons. Sie können durch ihre Härte zu Zahnverletzungen führen. Auch enthalten sie manchmal für Hunde giftige Stoffe.

Am besten lassen sich diese Gefahren vermeiden, wenn man neben den ungeeigneten Naschereien Hundekekse oder Leckerlis für den Hund aufbewahrt. Sie schmecken ihm ohnehin besser. Zähne putzen ist aber trotzdem wichtig, denn jedes Futter hinterlässt Reste am Gebiss. Die Zahnhygiene gehört in jede tägliche Routine.

Eine Kostprobe vom Weihnachtsmahl?

Ein kleines Stück vom Weihnachtsbraten ist eine harmlose Freude für den Hund. Auch die meisten Beilagen stellen kein großes Risiko für seine Zähne dar. Bei der Verdauung und Giftstoffen kann das aber anders aussehen! Daher ist es besser, im Zweifelsfall beim noch ungewürzten Fleisch zu bleiben.

Eine oft unerkannte Gefahr verbirgt sich dagegen in den Knochen von Weihnachtsgans und Truthahn. Das Vogelskelett ist innen hohl, damit das Tier leichter fliegen kann. Dadurch splittern die Knochen aber leicht, wenn der Hund darauf beißt. Dann kommt es häufig zu Zahnfleischverletzungen durch die scharfen Kanten der Splitter. Geraten Speisereste oder Schmutz in diese Wunden, entsteht eine schmerzhafte Zahnfleischentzündung. Bei tiefen Verletzungen kann sich sogar eine den Kieferknochen angreifende Zahnfistel bilden. Besser ist es daher, dem Hund einen Säugetierknochen oder Kauknochen aus Rinderhaut zu geben.

Etwas weniger gefährlich ist der Weihnachtskarpfen. Doch ebenso seine Gräten können ins Zahnfleisch des Hundes stechen und es dadurch verletzen. Da sie sehr groß und dick sind, ist es aber nicht allzu schwer, sie vor der Verfütterung zu entfernen. Weniger auffällige kleine Gräten, wie sie bei Lachs oder Forelle leicht zu übersehen sind, werden erst durch das Kochen hart genug, um gefährlich zu sein. Bei solchen Fischen empfiehlt sich daher, die Kostprobe roh zu verfüttern.

Verführerischer Christbaumbehang

Der Christbaum und Tannenzweige als Dekoration lösen bei vielen Hunden Begeisterung aus. Wer sie zusätzlich mit Süßigkeiten behängt, muss gut aufpassen, dass sich das vierbeinige Familienmitglied nicht selbst an Schokolade, Bonbons oder Windgebäck bedient. Hier droht nicht nur durch den Zucker Gefahr. Auch die Verpackung der Naschereien kann Zahnfleischverletzungen auslösen.

Besonders gefährlich sind aber die S-förmigen Drahthaken, die häufig zum Aufhängen verwendet werden. Ihre Enden können sehr tief ins Fleisch stechen und schmerzhafte Verletzungen und Zahnfisteln verursachen. Zudem sollten sie natürlich auch auf keinen Fall in die Speiseröhre geraten.

Vor allem junge Hunde neigen ebenfalls dazu, Weihnachtskugeln vom Baum zu pflücken. Die glitzernden Kugeln sehen Bällen und Äpfeln nämlich verführerisch ähnlich. Beißt der Hund zu, zersplittert eine Glaskugel allerdings im Maul und er zieht sich gefährliche Schnittwunden zu. Im schlechtesten Fall können die Splitter bis in den Verdauungsstrakt wandern.

Auch unzerbrechliche Weihnachtskugeln aus Kunststoff sind nicht ungefährlich. Sie sind gegen Stürze resistent, können aber oft bei entsprechender Kraftanwendung im Hundemaul splittern. Ist das Material hart genug, dass es nicht bricht, kann sich der Hund dagegen einen oder mehrere Zähne daran beschädigen. Manche Kunststoffe schädigen Hundezähne auch durch zu starken Abrieb beim Kauen. Dabei wird der Zahnschmelz abgetragen und das Risiko für Karies und empfindliche Zähne steigt.

Daher sollte ein Hund von Anfang an genau wissen, dass er die Weihnachtsdekoration nicht berühren darf. Junge und manchmal ungehorsame Tiere sollten niemals mit dem Weihnachtsbaum allein gelassen werden.

Gefährliche Weihnachtspäckchen

In vielen Familien bekommt der Hund auch ein verpacktes Weihnachtsgeschenk, das er selbst aufreißen darf. Das führt jedoch manchmal ebenfalls zu Zahnfleischverletzungen. So können zum Beispiel metallische Geschenkpapiere scharfe Kanten bilden, an denen sich der Hund schneiden kann. Auch stärkere normale Papiere haben aber oft schneidende Ränder. Am besten ist daher ein sehr dünnes Geschenkpapier, das leicht reißt.

Geschenkband lässt man beim Hundegeschenk besser ganz weg. Es ist nur schwer zu zertrennen, weshalb der Hund auch mit einem Reißzahn daran hängen bleiben und ihn sich abbrechen kann. Vor allem dünne Gold- und Silberbänder geraten zudem leicht in Zahnzwischenräume und schneiden schmerzhaft ins Zahnfleisch ein. Doch auch andere Bänder können scharfe Kanten haben.

Bei über den Postversand erhaltenen Paketen ist es zudem wichtig, die Versandverpackung zu entfernen. Für sie wird häufig kräftiger Klebstoff verwendet, der verhindern soll, dass das Paket unterwegs aufgeht. Manche dieser Klebstoffe werden bei Kontakt mit Hundespeichel durch eine chemische Reaktion noch stärker. Es entsteht eine zementartige Masse, die dem Hund die Zähne zusammen- und dadurch das Maul zuklebt. Dann kann oft nur noch der Tierarzt helfen, der an Weihnachten aber meist schwer zu erreichen ist.

Auch bei harten Verpackungsteilen und Geschenken, zum Beispiel einer Futterdose, ist Vorsicht geboten. Der Hund könnte sich daran einen Zahn abbrechen.

Zudem ist zu bedenken, dass Hunde, die gewohnt sind Geschenke öffnen zu dürfen, sich möglicherweise auch an anderen unter dem Christbaum liegenden Päckchen oder der Weihnachtspost vergreifen. Mit zahnschädlichem Verpackungsmaterial ausgestattete Pakete sollten daher sicherheitshalber außer Reichweite der Vierbeiner aufbewahrt werden.