Bei dem Fleischereigroßhandel „Yoldas Dönerproduktion GmbH“ mit Sitz in der Peter-Sander-Straße in Mainz-Kastel wurden am 18. Juli 2024 Kontrollen von der Lebensmittelüberwachung durchgeführt, die Ergebnisse wurden jedoch erst jetzt von der Stadt Wiesbaden veröffentlicht. Hierbei wurden zahlreiche erhebliche Mängel festgestellt.
Stellungnahme des Betreibers
Wie der Betreiber gegenüber BYC-News am 24.09.2024 mitteilt: „Bei der Begehung festgestellte Mängel wurden sorgfältig abgearbeitet, sodass jeder einzelne Punkt behoben wurde. Der Betrieb präsentiert sich nicht nur sauber, sondern in einem besonders gepflegten Zustand. Die Kontrollen fanden zu Beginn der Ferien statt, und alle beanstandeten Punkte wurden umgehend beseitigt“. Der Betreiber hat der Redaktion aktuelles Bildmaterial zur Verfügung gestellt und nachgewiesen, das alle Mängel beseitigt wurden.
Das Unternehmen hat zahlreiche Dönergeschäfte im Rhein-Main-Gebiet beliefert und wirbt selbst auf seiner Webseite mit hohen Qualitätsstandards. „Durch jahrelange erworbene Erfahrung und ein hohes Qualitätsbewusstsein sind wir mittlerweile einer der führenden Hersteller in dieser Branche. Mittlerweile sind wir zu einem der führenden Döner Hersteller in unserem Region gewachsen und beliefern sowohl Kleinkunden als auch Großkunden in ganz Europa. Für uns ist es selbstverständlich, dass Produktion, Lagerung und Hygiene den EG-Richtlinien und den HACCP (Hazard Analysys Critical Controlpoint System) Bestimmungen entsprechen“, heißt es dort.
Folgende Mängel wurden bei den Kontrollen beanstandet:
Hygieneschleuse im Treppenhaus (Erdgeschoss):
Die Düse des Desinfektionsspenders war verstopft. Der Durchlauf-Sohlenreiniger war defekt. Eine der beiden Walzenbürsten war ausgebaut und stand neben dem Durchlauf-Sohlenreiniger auf der Treppe. Die neuen, unbenutzten Einwegschürzen und eine Stechschutzschürze wurden in unmittelbarer Nähe zum Durchlauf-Sohlenreiniger gelagert, sodass sie der Kontamination durch Spritzwasser ausgesetzt waren. Im Handwaschbecken lag ein Schlauch mit Reinigungspistole, der die Benutzung behinderte. Die Beschriftung der Spender für Handseife und Desinfektionsmittel fehlte.
Wareneingang (Erdgeschoss):
Die Reinigungsgeräte (u.a. Abzieher und Schrubber) wurden unmittelbar auf dem Fußboden abgestellt, sodass eine schnelle Abtrocknung nicht erfolgen konnte. Das Rolltor war im oberen Bereich der Rolle nicht schädlingssicher verschlossen, sodass dem Eindringen von Schädlingen nicht vorgebeugt wurde.
Kistenraum (Erdgeschoss):
Die Decke wies stellenweise schimmelähnliche Verschmutzungen auf. Die Kistenspülmaschine war im Innenbereich stellenweise korrodiert. Der Aufkleber an der Kistenspülmaschine löste sich ab.
Kühlraum A (Erdgeschoss):
Die Wand direkt hinter dem Verdampfer war verschmutzt.
Kühlraum B (Erdgeschoss):
An der Rohrbahn hängende Ware war so aufgehängt, dass das Fleisch teilweise den Boden berührte. Die E2-Kisten waren so voll mit Fleisch bestückt, dass die Ware teilweise aus den Griffmulden quoll. Es war eine Arbeitsanweisung zu erstellen und der Zulassungsbehörde zu übermitteln, dass die Kisten nur bis unter die Grifföffnungen befüllt werden, zum Beispiel nur mit maximal 20 kg Ware. Der aufgehängte Temperatur-Logger zeigte keine Temperatur an.
Gangbereich vor Büro (Erdgeschoss):
Der Seifen- und Desinfektionsmittelspender war verschmutzt. Der Bereich unterhalb der Bodenwaage war massiv verschmutzt und wurde offensichtlich länger nicht gereinigt, da die Bodenwaage am Tag der Betriebskontrolle nicht geöffnet werden konnte.
Rampe Warenausgang (Erdgeschoss):
Die Decke um die Lampen war mit Spinnenweben verunreinigt. Der Bereich unter der Fliegenfalle war verschmutzt. Die Rohrbahnmanschette über dem Außentor schloss nicht schädlingssicher ab. Hinter dem Flügel der offenstehenden Doppeltür in den sich anschließenden Gang lag ein benutztes Fleischmesser auf dem Boden.
Kundeneingang (Erdgeschoss):
Es fehlte eine Gummiwanne mit Noppenkern zur erforderlichen Sohlenreinigung, um vom Kundeneingang (Toilette) wieder in den reinen Bereich zu kommen.
Lagerraum (Erdgeschoss):
Der Abfallsackbehälter mit Gummiband war verschmutzt und verrostet. Der Fußbodenabfluss war mit alten Belägen verunreinigt. Das Lebensmittelverpackungsmaterial war zum Teil verschmutzt. Die Wände hinter den Regalen waren mit schimmelähnlichen Belägen verunreinigt. Es wurden geöffnete Gewürztüten unverschlossen gelagert.
Tiefkühlcontainer (Erdgeschoss):
Die Auffahrrampe für die Rollwagen in den Tiefkühlcontainer konnte nicht für die Reinigung hochgeklappt werden und war nicht so abgedichtet, dass sich kein Schmutzwasser unter ihr ansammeln konnte. Der Türgriff und der Schlüssel der Tür zum Tiefkühlcontainer waren verschmutzt. Der Übergang zwischen Gebäude und Tiefkühlcontainer war nicht schädlingssicher abgedichtet.
Gewürzraum (Erdgeschoss):
Der Tisch zum Abwiegen und Mischen von Gewürzen war mit alten verklebten Belägen verunreinigt. Der Boden unterhalb des Tisches war mit alten Belägen verschmutzt, die bereits schimmelten. Die Gewürzverpackungen waren mit schimmelähnlichen Belägen verschmutzt. Der Abfallsackbehälter mit Gummiband war verschmutzt und verrostet. Gewürze wurden offen gelagert.
Zubereitungsraum (Erdgeschoss):
Das Stromkabel des Tumblers war mit alten angetrockneten Belägen verschmutzt. Die Silikonfugen an der Säule und den Wänden waren schimmelähnlich verunreinigt. Die Unterseite des Arbeitstisches vor den Fenstern war verschmutzt. Der Abfallsackbehälter mit Gummiband war verschmutzt und verrostet. Das Messersterilisationsbecken war verschmutzt und verkalkt. Die Wassertemperatur des Messersterilisationsbeckens betrug nur 14,4°C. Der Riemen mit Druckknopf eines Stechschutzhandschuhes wies schimmelähnliche Verschmutzungen auf. Die Rollen des Förderbandes des Abschwarters waren mit schimmelähnlichen Belägen verschmutzt. Die Seiten der Andruckwalzen des Abschwarters waren mit alten angetrockneten Belägen verschmutzt. Die Dichtung des kleineren Tumblers war mit schimmelähnlichen Belägen verunreinigt. Die Rohrbahn über den Tumblern war mit alten angetrockneten Belägen verschmutzt. Die Deckenpaneelen waren schimmelähnlich verunreinigt. Die Starkstromdose war verunreinigt. Die in den Messerkörben aufbewahrten Messer waren verschmutzt. Die Schneidebretter wiesen teilweise tiefe Kerben auf, die ein leichtes Reinigen und Desinfizieren nicht möglich machten. Der Abfall wurde in unmittelbarer Nähe zu Lebensmitteln gesammelt und aufbewahrt. Der aufgehängte Temperatur-Logger zeigte keine Temperatur an.
Betriebsräume allgemein:
Die Verdampferschutzgitter waren verunreinigt und stellenweise verrostet (z.B. im Wareneingang, Kühlraum A, Kühlraum B, Vakuumraum, Zubereitungsraum). Die Ventilatorenblätter der Verdampfer waren verunreinigt (z.B. im Wareneingang, Vakuumraum, Zubereitungsraum). Aushängende laminierte Reinigungs- und Desinfektionspläne sowie Anleitungen zum korrekten Händewaschen waren nass geworden und hatten begonnen zu schimmeln (z.B. Hygieneschleuse, Kühlraum A).
Vakuumraum (Erdgeschoss):
Das Handwaschbecken war defekt. Das Handwaschbecken war nicht frei zugänglich bzw. ungehindert nutzbar. Der Fleischwolf war mit alten Belägen und eingetrockneten Fleischresten verschmutzt.
Schockraum (Erdgeschoss):
Es wurden mit Lebensmitteln bestückte E2-Kisten unmittelbar auf dem Boden abgestellt.
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