In einer aufwendig angefertigten Werbebroschüre warb Richter mit der Geschichte des Schlosses und seiner Vorbesitzer, deren Mobiliar weitgehend im Schloss verblieben war. Dier trug wesentlich zum Charme des Anwesens bei. Er setzte auf die Lage des Anwesens, mit den herrlichen Park- und Waldwegen, dem Lawn-Tennis-Spielplatz und die vorhandenen Auto-Garagen. Auch im Krieg wurde das Schloss von Gästen zu Erholungszwecken aufgesucht, sodass möglicherweise in der Brandnacht nicht nur die Bewohner des Hauses anwesend waren.
Die Bewohner retteten sich über die Dächer in Sicherheit
Stadtbaurat Hugo Völker (1878-1957) besichtigte nach dem Feuer den Brandort und fertigte einen Sachstandbericht über die Vorkommnisse an. Er vermerkte, dass der „Landsturmmann“ Hugo Richter Brandgeruch bemerkt habe, als er von seinem militärischen Dienst gegen Mitternacht nach Hause gekommen sei. Aus der Schornsteinecke seines Privatbüros seien ihm Flammen und Rauch entgegengeschlagen. Da es ihm nicht gelang, das Feuer zu löschen, informierte er zunächst die Bewohner des Schlosses und ließ dann vom nahe gelegenen Hofgut Rheingrafenstein Hilfe herbeiholen, die ihn bei der Brandbekämpfung unterstützte.
Die Bewohner des brennenden Hauptgebäudes retteten sich über die Dächer in Sicherheit. Das Feuer konnte zunächst gelöscht werden, loderte jedoch gegen 1 Uhr erneut auf. Wiederum halfen die herbeigeeilten Menschen des Hofguts, die von der aus der Stadt angerückten Feuerwehr unterstützt wurde.
Das Haupthaus brannte gänzlich aus
Nachdem der Brand gelöscht war, zeigte sich das Ausmaß des Schadens: Das Haupthaus war gänzlich ausgebrannt und nur noch die bis zwölf Meter in die Höhe ragenden Umfassungsmauern standen instabil und beschädigt. Ein Teil des Schlossmobiliars konnte gerettet werden. Die Schwarz-Weiß-Fotos zeigen den Zustand des Haupthauses vor und unmittelbar nach dem Brand. Im Januar 1917 folgte den umfangreichen Aufräumarbeiten das Abbrechen der Mauern. Der Bereich des Haupthauses wurde zu einer Terrasse gestaltet. Hugo Völker fertigte zwar eine „Skizze zum Wiederaufbau des abgebrannten Schlösschens“ an, das Hauptgebäude des Schlösschens wurde jedoch nie mehr aufgebaut.
Jetzt noch im Stadtarchiv unter StAKH 1165.